Ich bin ein wenig verliebt. Und es war fast Liebe auf den ersten Blick.
Am letzten Wochenende waren ich und eine paar andere Medtronic Insulin Pumpenträger zu Medtronic nach Meerbusch eigeladen, um die neue Minimed 640G genau unter die Lupe zu nehmen und natürlich auch zu testen.
Ich muss zugeben, rein äußerlich habe ich mich nicht sofort verliebt, aber schließlich zählen ja die inneren Werte.
Dies wird kein ausführlicher Testbericht, sondern eigentlich eher ein spontaner Aufschrei der Begeisterung, besonders DAS neue Feature betreffend, nämlich dem Smart Guard.
Auf der Grundlage Ihrer mit dem Enlite Sensor gemessenen Glukosewerte kann SmartGuard® 30 Minuten im Voraus berechnen, wann Sie sich einem niedrigen Blutzuckerspiegel nähern und die Insulinabgabe daraufhin automatisch anhalten. Wenn sich Ihre Glukosewerte normalisiert haben, nimmt SmartGuard® die Insulinabgabe automatisch wieder auf.
Was erstmal ein wenig wie Science Fiction klingt, funktioniert wirklich. Das konnte ich gleich in der ersten Nacht mit der Pumpe testen. Am Abend gab es in lockerer Runde ein paar Drinks. Alkohol endet bei mir üblicherweise in einer fiesen fiesen Hypo. Nicht weil ich nicht wüsste wie man die Sache mit dem Zucker, Pumpe und Alkohol handhabt, sondern einfach weil ich es oft vergesse die Basalrate dementsprechend zu ändern. Und so werden Abende an denen es Alkohol gibt, meist zu Nächten mit mehreren Blutzuckerkontrollen und Freßorgien.
Aber nicht in dieser Nacht. Dank Smart Guard hat die Pumpe rechtzeitig die Insulinabgabe gestoppt und mich hypofrei durchschlafen lassen. Hallo? Wie geil ist das bitte schön?
Anfangs macht es ein wenig nervös, wenn die Pumpe verkündet, dass sie jetzt erstmal die Insulinabgabe stoppt, aber daran wird man sich sicher schnell gewöhnen, besonders wenn man merkt dass es funktioniert. Natürlich heißt das nicht, dass sich mit dem Smart Guard jede Hypo vermeiden lässt, denn das hängt natürlich stark davon ab, wieviel Insulin zum Beispiel noch „on Board“ ist.
Wer sich nicht gerade gnadenlos bei den Kohlenhydraten verschätzt und sich Unmengen Insulin spritzt, dem kann der Smart Guard sicherlich dabei helfen seine Hypos ein gutes Stück zu reduzieren.
Ich persönlich bin gespannt, wie sich die Sache beim Sport verhält und freue mich schon aufs weitere Testen.
Wenn das tatsächlich alles weiterhin so wunderbar klappt, werde ich definitiv meine Nutella Orgien vermissen und die Gummibärchen neben meinem Bett werden ein einsames Dasein fristen und schlussendlich wie Dörrobst elendig verschrumpeln.
Eigentlich wollte ich im Urlaub gar nicht bloggen. Ich bin gerade in Dänemark und lasse mir die Wind um die Nase blasen. Ihr wisst ja, die Sache mit dem Meer und den Blutzuckerwerten und so. Naja…ich hab mir dann aber gedacht, wenn nicht im Urlaub, wann denn dann? Der Termin Kalender ist voll. As always.
Um zum Thema zu kommen…am letzten Wochenende waren wir von Ypsomed wieder in die Schweiz geladen, zum dritten #myLifeDN, aka myLife Diabetes Network. Mittlerweile hat sich das ganze zu einer internationalen Runde entwickelt, was ich ziemlich dufte finde. Es ist immer wieder spannend zu erfahren, wie es Diabetikern in anderen Ländern geht, wie dort das Versorgungs-System funktioniert, oder eben auch nicht funktioniert.
Nun denn, in der schönen Schweiz angekommen ging es ins Ypsomed HQ nach Burgdorf. Nach einer Begrüßung von Geschäftsführer Simon Michel und einer kleinen Präsentation über die Firmengeschichte, kamen wir auch schon zu dem Part, weshalb wir eigentlich da waren: die neue Ypsopump. Ich frage mich übrigens immer noch, ob das ein spezielles Präsentations- Jacket war, welches der Herr Michel da trug. Was der da alles treffsicher mit routiniertem Griff an die richtige Stelle an verschiedenen Pens ans Tageslicht zauberte…, verrückt!
So, zurück zur Ypsopump. Bereits auf den ersten beiden Events bekamen wir das Mini Teil zu sehen. Seither hat sich einiges geändert und ein paar Dinge unseres damaligen Feedbacks wurde eingearbeitet. Top! Wir durften nicht nur die Produktionsstraße besichtigen (Himmel, sahen wir wieder durchgeknallt aus), sondern durften auch jeder in mühevoller Fissel-Fummel-Arbeit ein „Getriebe“ der Ypsopump zusammen bauen. Ok, keine Panik Leute, diese werden natürlich niemals ihren Weg in eine der zukünftigen Pumpen finden. Die eindrucksvolle Produktionsstraße der Ypsopump beschreibt Nachbar-Blogger Sascha wie ich finde sehr treffend so:
Herr Hammer führte uns in ein Areal vollgestopft mit Maschinen deren einziger Zweck darin besteht, jeden Schritt der zum Zusammenbau der Ypsopump erforderlich ist mit größtmöglicher Präzision durchzuführen und anschliessend das Resultat zu überprüfen. Wohin man auch sieht, entdeckt man Kabel, Monitore, kleine Roboter und mitten drin auch immer wieder Arbeitsstationen an denen die jeweiligen Arbeitsschritte in Handarbeit durchgeführt werden. Selbst wenn man als außenstehender glaubt einen vagen Überblick darüber zu haben, wie aufwändig die Entwicklung einer Insulinpumpe ist, so bekommt man spätestens bei der Präsentation einer solchen Produktionslinie eindrucksvoll vor Augen geführt, dass die Produktion mindestens genau so aufwendig ist. Vor allem wenn man erfährt, dass viele der zur Produktion benötigten Anlagen und Maschinen ebenfalls im Hause Ypsomed entwickelt wurden.
Übrigens, die Montage einer einzigen Ypsopump dauert eine ganze Woche. Die Entwicklung der Ypsopump ist bereits seit 6 Jahren in Gange. Und wer sich jetzt denkt, dass Ypsomed sich mit der Entwicklung einer Insulinpumpe auf absolutes Neuland begibt…mööööp, falsch! Neu sind die die nämlich ganz und gar nicht auf dem Gebiet, denn Ypsomed hat damals noch unter dem Namen Disetronic die Insulinpumpen H-Tron und D-Tron produziert. Das H bei der H-Tron (das war meine erste Insulinpumpe) steht übrigens für Hoechst. Nur falls es jemanden interessiert. Der Bereich Infusions-Systeme von Disetronic wurde dann später durch Roche übernommen.
Ok, hier mal ein paar Fakten über die Ypsopump:
Abgerundet wurde das Wochenende, wie es sich für den Besuch in der Schweiz gehört, mit Schokolade. Nach einer Verkostung bei Cailler haben wir ganze Arbeit daran getan, unsere Koffer mit ein paar mehr Kilos als bei der Anreise zu füllen. Schokolade wiegt halt.
Habt ihr auch manchmal so Phasen, wo euch euer Diabetes so richtig auf den Sender geht, nichts läuft wie es soll, die Diabetes Sau macht Party ohne euch und ihr habt das Gefühl bei allen anderen läuft alles super und ihr bekommt nichts gebacken? Ihr wollt alles nur noch hinwerfen, und habt schon gar keinen Bock mehr den Blutzucker zu messen? Ihr seid demotiviert alles was den Diabetes angeht, weil ihr das Gefühl habe ihr reißt euch ein Bein aus und selbst das hilft nicht? Diabetes und Motivation. Mal ist sie da, und dann auch wieder nicht.
Solche Tage hat man mal, das ist aber kein Grund den Zuckerkopf in den Sand zu stecken…
Am letzten Wochenende ging es mal wieder an den Strand. Ihr wisst ja, da wo die Blutzuckerwerte gewöhnlich immer total dufte sind. Naja, hat diesmal nicht so geklappt. Kurz vorm Strandspaziergang hatte ich noch gemessen. 200mg/dl. Da ja Bewegung geplant und eh noch Insulin on Board war, habe ich es auch dabei belassen, also keinen Korrektur Bolus.
Soweit alles prima. Wir also an den Strand, die Wellen, das Wasser, den Wind genossen. Uns gesonnt, Hühnergötter gesammelt, uns die frische Brise um die Ohren pfeifen lassen. Das leben ist schön. Salt in the Air, Sand in the Hair ;). Ha!
Gegen Ende des Spaziergangs merkte ich allerdings leichtes Unwohlsein. Gemessen: 400mg/dl. Boom!
Konnte eigentlich nur an der Pumpe liegen. Katheter gecheckt und Bingo. Der war nämlich draußen. Die Nadel hatte sich so ungünstig in den Klamotten verfangen, dass ich es gar nicht gemerkt hatte, also kein Piksen oder so. Erstsatzkatheter dabei? Nope. Diesmal nicht. Schlicht und einfach vergessen. Passiert auch mal. Was ich aber immer dabei habe ist ein Notfall Pen oder Daily Dose. Die kleinen Mini Spritzen weiss ich mittlerweile immer mehr zu schätzen, da ich mir eh angewöhnt habe sehr hohe Werte mit Spritze oder Pen zu korrigieren. Auch wenn ich mal ohne Pumpe (im Moment eher selten) laufen gehe, dann nehme ich die gern mit. Weil sie mini und leicht sind und sich prima vorbefüllen lassen. Manch einer mag mich verrückt erklären, dass ich trotz Pumpe immer noch einen Pen oder Spritzen dabei habe. Ich gebe zu, sehr oft kommen diese Dinge auch nicht zum Einsatz. Aber einenm Tag wie diesen bin ich echt froh, dass ich da so konsequent bin (Ich habs auch schon mal vergessen. Mit fiesen Folgen!). Mit 400mg/dl ohne Insulin rumlaufen zu müssen ist nämlich absolut kein Spaß. Wirklich nicht!
Dann wäre das meiner Meinung nach gar nicht so schlecht. Schließlich ist der Osterhase bekannt wie ein bunter Hund. Und der Osterhase hat Reichweite. Man überlege mal was der am Oster-Sonntag für eine Tour vor sich hat und wen er alles trifft.
Wenn der Osterhase also Diabetes hätte, dann würde er die Chance nutzen und in Sachen Diabetes mal ein wenig Aufklärungsarbeit leisten und ein paar besondere Hinweise in die Osternester der Leute legen. Bevor er auf große Tour geht, pimpt er natürlich noch ein wenig seine Basalrate (hat ne Pumpe. Eh klar, oder?), zieht sich paar bequeme Laufschuhe über die Hoppel-Füße und los geht der Oster-Marathon.
Wenn der Osterhase Diabetes hätte:
In diesem Sinne, Frohe Ostern ihr Zucker-Hasen!
Oder auch nicht.
Nicht jedes Wehwehchen muss zwangsläufig mit dem Diabetes zusammen hängen. Um ehrlich zu sein, es sind sogar die wenigsten. Allerdings scheint irgendwer sämtlichen Diabetikern den Floh ins Ohr gesetzt zu haben, jedes Kribbeln hinter dem linken Ohrläppchen muss mit aller Wahrscheinlichkeit auf den Diabetes zurückzuführen sein. Jedes Fleckchen auf der Haut, jeder schmerzenden Knöchel und jeder Kopfschmerz wird in den sozialen Netztwerken gern als Nebenerscheinung von Mr D. präsentiert, oder zumindest als eine solche in Betracht gezogen.
Ich frage ich oft woher diese Annahmen und Hirngespinste kommen. Wir alle kennen die möglichen Folgekomplikationen und Begleiterkrankungen (Achtung, da gibt es einen Unterschied) die auftreten können, aber um die geht es hier nicht.
Es geht um die üblichen Verdächtigen, eben die Erkrankungen und Probleme die alle anderen auch bekommen. Selbst jede Dioptrien Verschlechterung wird gleich mal locker flockig auf den Diabetes geschoben. Der Einfachheit halber. Auf den Gedanken, dass jeder Hanswurst der täglich 8 Stunden vorm PC hockt damit zu tun bekommen kann, ist natürlich völlig abwegig. Ne ne, das muss schon am bösen Diabetes liegen.
Wirklich, nicht jeder abgebrochene Fingernagel oder stinkende Fuß muss gleich ein Mitbringsel des Diabetes sein! Ja richtig gelesen. Stinkefuss. Da bekommt man echt die skurrilsten Sachen mit, wenn man sich durch Tweets, Chats und Threads liest. Kürzlich behauptete doch glatt jemand, Diabetiker würden immer süßlich faulig riechen, das wäre ganz normal.
Ja klar, Diabetiker kann man quasi erschnüffeln. Sweet smell of mine quasi. Da kann ich echt nur raten, Stelle merken und waschen, oder sich mal genauer mit dem Thema Ketoazidose auseinander setzten.
Aber ganz ehrlich, viele Ärzte machen es sich da auch extrem einfach. Die sehen Diabetes in der Krankenakte und schon steht fest: Das riesige Muttermal auf dem Rücken in Form von Elvis muss definitiv mit dem Diabetes zusammen hängen. Ist natürlich einfacher das mal so zu behaupten, als den Dingen wirklich auf den Grund zu gehen.
Als ich damals vor 25 Jahren Diabetes bekam, gab es vom Doc K. folgendes mit auf den Weg: „Ilka hat zwar Diabetes, aber das bedeutet nicht, dass sie nicht auch noch andere Krankheiten bekommen kann.“ Finde das passt hier ein wenig dazu, wenn es vermutlich auch anders gemeint war.
Wer Diabetes hat, kann eben auch noch 1000 andere Sachen bekommen. Völlig unabhängig vom Diabetes.
In diesem Sinne…
Früher war alles besser? Hm, mag auf manche Dinge zutreffen (also früher, als Twix noch Raider hieß), auf Diabetes aber definitiv nicht.
In der Diabetes-Therapie hat sich in den letzten Jahren viel verändert. Gott sei Dank. Manchmal denke ich an meine ersten Jahre nach der Diagnose zurück und muss sagen…Gott sei Dank ist die Zeit vorbei.
Sicher gibt es heute auch Dinge in, die noch ausbaufähig sind (mal ganz abgesehen von Heilung), aber es gibt ein paar Dinge, die ich als Diabetiker nicht mehr missen möchte und in meine persönliche Diabetes-Happy-Tüte gehören.
Als da wären:
Ich hatte es bereits in einem vorigem Post geschrieben. Die Diabetes Online Community ist eine super Anlaufstelle für alle die sich austauschen, quatschen, motivieren oder informieren wollen. Egal ob Twitter, Blogs, Facebook, Foren…irgendwo bekommt man immer eine Antwort. Und das sogar nachts um 3:00 Uhr. Mittlerweile sind durch die Online Community auch tolle Offline Freundschaften entstanden. Bevor ich mit dem Bloggen begonnen habe und noch wenig online unterwegs war, konnte ich die Diabetiker die ich kannte an einer Hand abzählen. Austausch war so gut wie nicht vorhanden. Mit Glück hat man in seiner Arztpraxis mal einen Diabetiker im Wartezimmer getroffen, und konnte ein paar Worte wechseln. Von Selbsthilfegruppen (das Wort löst immer noch Gänsehaut bei mir aus) habe ich mich fern gehalten. Nicht weil ich sie nicht mochte, sonder weil sie zu 90% aus Typ-2 Diabetikern bestanden und zum Kaffee zuckerfreie Kekse gereicht wurden. ;). Der Mehrwert für mich ging gegen Null.
Auch wenn die Kassen offenbar noch nicht erkannt haben, welchen Nutzen diese Technik hat und ich daher gezwungen das alles aus eigener Tasche bezahlen muss, Diabetes Therapie ohne CGM ist für mich kaum noch vorstellbar. Meine Therapie hat sich dadurch immens vereinfacht, meine Blutzuckerwerte sind stabiler, ich verstehe meinen Diabetes um einiges besser, die Lebensqualität ist dadurch extrem gestiegen, ich gehe wesentlich unbekümmerter durch den Alltag und kann Hypers und Hypos früh genug ausbremsen.
Klingt komisch, ist aber so. Als Diabetiker muss man viel mit sich herum schleppen. Beim Sport kann das ziemlich lästig sein. Gerade wenn man sich doch eigentlich frei und federleicht bewegen will. Federleicht? Nun, für einen Lauf brauche ich genügend Kohlenhydrate in Form von Gels, Traubenzucker oder Flüssigkeit, meine Insulinpumpe, CGM, Handy/Musik, (Blutzuckermessgerät, Teststreifen, Stechhilfe). Call me Packesel. Ich versuche zwar immer alles aufs Kleinste zu minimieren, dennoch bleibt es nicht aus zumindest einen kleinen Anteil dieser Sachen irgendwo verstauen zu müssen. Ich bin froh über jede Tasche die sich an Sportbekleidung befindet. Laufhosen mit Taschen sind da ein absolutes Muss. Je mehr desto besser.
Ich habe Diabetes im Alter von 10 Jahren bekommen. Der Alltag bestand aus einem festen Ess- und Spritzplan, vorgeschriebenen BE Mengen, Blutzuckermessgeräte groß wie Ziegelsteine, Nadeln für die man einen Waffenschein braucht, Diät Produkte…Einschränkungen.
Es hat sich viel geändert. Heute kann ich mit Diabetes weitgehend wie ein gesunder Mensch leben und brauche mich nicht einschränken. Ich kann essen was ich mag, so viel essen wie ich mag, Sport machen, reisen, Kinder kriegen… Vieles davon war vor 25 Jahren nicht möglich oder mit Einschränkung und Problemen verbunden.
Die neue gewonnene Freiheit durch verbesserte Therapien, Insulinpumpe, CGM, FGM…möchte ich nicht mehr missen.
Ok, eh klar. Ohne Insulin würde ich hier jetzt nicht sitzen und diesen Artikel schreiben und passt von daher nicht ganz in die Liste. Aber uns sollte allen bewusst sein, dass Insulin nicht für alle Menschen auf der Welt eine Selbstverständlichkeit ist, und täglich Menschen sterben, weil sie keinen oder nicht genügend Zugang zu Insulin haben. Das betrifft vor allem Entwicklungsländer.
Man muss sich das mal überlegen. Insulin braucht ein Diabetiker zum Überleben. Ohne Insulin besteht keine Überlebenschance. Trotzdem wird es nicht allen „Bedürftigen“ zur Verfügung gestellt und bleibt im Prinzip nur den denjenigen, die entweder auf ein gutes Gesundheitssystem zurück greifen können oder genügend Geld in der Tasche haben. Das ist verrückt und traurig zugleich.
Ich persönlich möchte vor allem die schnell wirkenden Insuline nicht mehr missen. Meine ersten Insuline waren Protaphane und Actrapid. Himmel…was hat es da gedauert bis man endlich was essen konnte.
Und über ein paar Dinge, die im Diabetes Alltag nicht fehlen dürfen, hat Sarah sich ein paar Gedanken gemacht. Bei der Schoki stimme ich natürlich sofort zu ;). Hier gehts zu Ihrem Artikel auf DiaBeatThis.
Ende Januar habe ich zusammen mit meinem Dia-Buddy und Kollegen Fredrik zum zweiten Mal den T1day in Berlin moderiert. In diesem Jahr hatte sich die Teilnehmerzahl sogar verdoppelt, und doppelt so aufgeregt war ich auch. Auch in diesem Jahr hat es wieder riesen Spaß gemacht und es sind viele bleibende Eindrücke geblieben. Oh, und bitte alle bei der Blutsbrüder Kampagne mitmachen!
Es war klasse so viele Leute aus der Diabetes Online Community wieder, bzw. das erste Mal live zu treffen, und ein wenig zu schnacken und auszutauschen. Ich habe mich besonders gefreut Steff von diabetes-leben nach langer Zeit mal wieder zu treffen (Steff, den Kaffee müssen wir trotzdem noch nachholen!), und ein Danke an Antje von Süss, Happ, Fit für den spontanen Einsatz. Und ich muss zugeben, ich war direkt ein wenig sprachlos, gerührt, angetan…ich finde nicht die richtigen Worte…dass einige von euch auf mich zukamen, und sich für diesen Blog und und die Berichte bedankten. Huch…öhm. Himmel, ich werde ja jetzt noch rot.
Darum möchte ich den Spieß heute gern einmal umdrehen. Und zwar möchte ICH Danke sagen.
DANKE an alle Leser, ohne die dieser Blog nicht existieren würde.
DANKE für eure vielen Kommentare, eure Ratschläge und Tipps.
DANKE für die eure privaten Nachrichten. Hier muss ich ganz besonders DANKE für die Geduld sagen, denn manchmal schaffen wir es einfach nicht zeitig alles schnell zu beantworten.
DANKE für eure Ideen für Themenvorschläge.
DANKE für Lob und Kritik.
DANKE nicht nur an die die Leser, sondern an die ganze Diabetes Online Community.
DANKE, dass ihr immer da seid, egal zu welcher Uhrzeit, dass ihr immer ein offenes Ohr habt, dass ihr mich für Themen inspiriert, dass wir alle immer von einander lernen können und uns motivieren, der ollen D-Sau zu zeigen, wo der Frosch die Locken hat. DANKE!
Rosen, Tulpen Nelken….alle Blumen welken. So oder so ähnlich heißt es in einem Spruch.
Wenn Blumen welken, heißt es eigentlich nicht anderes, als dass sie sterben.
Und was haben die Blumen jetzt mit Diabetes zu tun? Nicht nur Blumen sterben. Auch Kinder. An Diabetes. Und das darf nicht sein.
Wir können uns niht beklagen, denn wir sind gut mit Insulin und allen nötigen Medikamenten und Hilfsmitteln versorgt, die uns ermöglichen Diabetes zu therapieren und ein normales Leben zu führen. Das ist aber nicht überall auf der Welt so.
Valentins Tag steht vor der Tür, und somit auch eine gute Gelegenheit für die Diabetes Community (#doc) rund um den Globus ein wenig Liebe zu verteilen.
Und das ist super einfach und nur ein paar Klicks entfernt.
Die „Spare a Rose, Save a Child“ Kampagne (dahinter steht Life for Child /JDRF) sammelt auch in diesem Jahr wieder Geld für Kinder mit Diabetes in Entwicklungsländern, um ihnen das lebenswichtige Insulin und Teststeifen zur Verfügung zu stellen.
Schon 5€ sichern einem Kind mit Diabetes Insulin und Teststreifen für einen Monat!
Um die Kampagne zu unterstützen muss nichts weiter getan werden, als virtuell eine Rose zu kaufen. Oder 2 oder 3. Je mehr Rosen, desto mehr Leben!
Hier geht es direkt zum Rosenverkauf.
Wer mehr über die Kampagne erfahren will, hier entlang.
Finn und ich haben bereits ein paar Rosen gekauft. Liebe Alle, liebe Community…es sind noch genügend Rosen da, und vor allem genügend Kinder die dringend Insulin brauchen!
Habt ihr auch eine Person im Leben, die immer für euch da ist, euch mit Rat und Tat zur Seite steht, mit der ihr schon tolle Sachen erlebt habt, oder mit der ihr einfach best Buddy seid?
Prima, dann macht mit bei der Blutsbrüder Kampagne mit.
„Über 2.000.000 Menschen in Deutschland, darunter auch viele Kinder, müssen sich täglich Insulin spritzen, um ihren Diabetes zu behandeln. Für die genaue Insulindosis messen sie ihren Blutzucker. Dafür stechen sie sich bis zu 8-mal täglich in die Finger. Wer als Kind Diabetes bekommt, hat dies bis zum Ende seines Lebens unvorstellbare 200.000-mal getan.
Die Kampagne „Wir sind Blutsbrüder“ soll dazu beitragen, dass Menschen, die tagtäglich mit Diabetes leben müssen, mehr Akzeptanz erhalten.
Wir haben einen Traum! Zusammen mit euch möchten wir durch die Blutsbrüder-Kampagne neben der besseren Akzeptanz auch Spendengelder für die patientenorientierte Diabetes-Forschung sammeln. Bitte helft mit, diesen Traum zu verwirklichen!“
Einige haben vielleicht sogar schon auf Facebook von der Blutsbrüder Kampagne erfahren, diejenigen die auf dem T1Day in Berlin waren sowieso.
Hier könnt ihr alle Infos über die Kampagne finden, die Karte herunter laden und, GANZ WICHTIG, auch eure Bilder hochladen. Und vergesst nicht, die Bilder auch bei Facebook zu posten und weitere Personen zu nominieren. Nur so kann die Blutsbrüder Kampagne viral werden!!!
Ich wurde von Steff nominiert und hab mir gleich meinen Kumpel Jan geschnappt und mit ihm zusammen einen dicken Blutsbrüder Tropfen aus dem Finger gequetscht. 😉
Jetzt seid ihr dran. HOWGH!
Dass sich Entspannung positiv auf den Blutzucker auswirkt ist kein Geheimnis und bereits bei meinem Schottland Trip im Oktober konnte ich das deutlich spüren.
Nachdem dem Weihnachststress vorbei war, hab ich mich mehr oder weniger spontan entschieden zum Ende des Jahres und auch den Beginn des neuen Jahres einen Gang niedriger angehen zu lassen.
Also Hütte gemietet, Koffer gepackt und ab die Berge. Nein, diesmal nicht zum Ski Fahren, sondern einfach nur zum Entspannen und Nichtstun. Wie man sich das so vorstellt…Schnee, Hütte am Berghang, Wollsocken, Bücher, Kakao….läuft!
Gut, die Anreise war etwas abenteuerlich, wie immer wenn man sich für die Deutsche Bahn entscheidet. Und so erreichte ich meinen Zielort nach 11 Stunden, 2 Stunden später als geplant.
Naja, die darauf folgenden Tage waren umso entspannter. Ausschalfen war auf jeden Fall Tagesordnungspunkt Nummer 1. Der Rest war völlig ohne Plan. Spontan eben. Hauptsache Entspannung.
Und siehe da, bereits am zweiten Tag bin ich blutzuckermäßig konstant auf Talfahrt gewesen, am dritten auch, worauf ich dann mein Basal für den Rest der Zeit herab gesetzt habe.
Was ich allerdings deutlich unterschätzt bzw. vergessen hatte…Laufen in der Höhe ist definitiv anstrengender als im Flachland. Puh, nun habe ich schon 7 Jahre in den Bergen gewohnt, aber dass ich so aus der Puste kommen würde, hatte ich in der Tat wohl verdrängt.
Wie auch immer, die Runde war erfrischend. Berge, Temperaturen um den Gefrierpunkt und Schnee. Wunderbar.
Ein paar Tage später bin ich dann bei strahlendem Sonnenschein in Mittenwald gestartet, übers Leintal zum Lautersee hochgewandert, und von da aus hoch auf den Kranzberg. 10km, 500 Höhenmeter und das alles ohne Hypo, geschweige denn irgendeiner einer Extra BE.
Insgeheim glaube ich ja, dass die Diabetes Sau irgendwas ganz Fieses im Schilde fühlt und jetzt erstmal einen auf Kuschel-Sau macht, und dann irgendwann den Hammer rausholt. Mein Durchschnitts-Blutzucker der Zeit in den Bergen betrug übrigens 118mg/dl. Kann ich mit leben. 😉
Was sich übrigens noch nicht wieder beruhigt hat ist meine Haut. Nachdem ich während der Zahnsache insgesamt fast 3 Wochen ein Antibiotikum nehmen musste, sehe ich gerade aus wie ein pubertierender Teenager. Bravo. Und die Dame in der Apotheke meinte noch zu allem Überfluss, dass es ein paar Monate dauern kann, bis sich die Haut nach einer Antibiotika Behandlung wieder erholt. Wie motivierend. Nicht!
Was? Das Jahr ist schon wieder um? Himmel, das ging mir irgendwie alles zu schnell diesmal. Wenn ich ehrlich bin, dieses Jahr war nicht meins. Ich habe viel gearbeitet, war diabetesmäßig sehr viel unterwegs. Was natürlich gut ist, aber meine Freizeit hat darunter ziemlich gelitten, habe nur wenig Sport gemacht und viele Verabredungen abgesagt. Dann kam noch die Sache mit den Zähnen dazu und noch ein paar Kleinigkeiten die besser hätten laufen können.
Das ist zumindest schon mal ein Vorsatz für das nächste Jahr. Mehr Zeit für mich.
Ich werde in diesem Jahr keine Zusammenfassung der Ereignisse schreiben, weil ich mich und euch ncht mit alten Geschichten langweilen will. Stattdessen werde ich mir ein paar Tagen Auszeit gönnen, die Beine hochlegen, lang schlafen, tief durchatmen und mich schon mal auf ein spannendes neues Jahr einstellen.
Vorab aber noch, wie gewohnt wieder ein paar Gedanken, Erkenntnisse und Hirngespinste aus 2014:
♥ Schottland ist wunderbar
♥ je näher man zum Klo kommt, desto dringender wird es
♥ live your days instead of counting the years
♥ in Amerika ist alles größer. sogar die BZ und Trend-Anzeige auf dem Dexcom.
♥ warum muss heute alles Low Carb sein? Wann hört dieser Trend auf?
♥ wenn Ernährung zur Religion oder gar zur Obsession wird….
♥ Antibiotika machen Pickel
♥ ich habe 2014 den Boden von 5 Ländern betreten
♥ Only the good die young
♥ Lernen ist besser als verzichten
♥ Mein Blutzucker hat was gegen Kokosmilch
♥ irgendwas läuft da gerade schief
♥ ich werde auch weiterhin Tiere und Kohlenhydrate essen
♥ lieber selber kreativ werden, anstatt andere zu kopieren
♥ Selbstmitleid ist so nutzlos wie Wasser gegen hohe Blutzuckerwerte
♥ ich hätte mir mehr Urlaub nehmen sollen
♥ ich brauche mehr Meer
♥ auf dem Schlauch stehen ist für Pumpenträger suboptimal
♥ für meine 2 neuen Zähne könnte ich circa 1375 grosse Gläser Nutella kaufen
♥ wenn man Weintrauben lang genug liegen lässt, werden Rosinen draus
♥ Veganer sind auch keine besseren Menschen
♥ das Leben ist keine Pony Hof. Pferde mag ich aber eh nicht so sehr.
♥ man wird nicht jünger. Wirklich nicht.
♥ warum tun manche Diabetiker so rebellisch wenn sie etwas Süßes esses???
♥ ich denke manchmal schneller als sprechen kann
♥ das Selbstbewusstsein einiger Leute ist wahrhaft erstaunlich
♥ die Sneaker Sammlung wächst. Und das ist gut so.
♥ ich muss unbedingt noch mehr von der Welt sehen
♥ 2015 kann jetzt kommen
♥ …