Das menschliche Blut hat normalerweise einen pH-Wert zwischen 7,37 & 7,45. Verschiebt sich dieser pH-Wert nach unten, kommt es zu einer Übersäuerung des Blutes → Azidose. Bei einer Ketoazidose (Hyperglykämie) wird der pH-Wert aufgrund von Keton im Blut nach unten verschoben.
Diabetiker haben Ketonkörper im Blut, wenn auf Grund von Insulinmangel der Blutzucker über einen längeren Zeitraum erhöht ist und der Körper Fette zur Energiegewinnung abbaut. Im schlimmsten Fall kann dies zum Koma führen. Ketone können sowohl im Blut als auch im Urin nachgewiesen werden.
Ursachen einer diabetischen Ketoazidose
- Vergessener Mahlzeitenbolus
- Defekter Pen
- Abgelaufenes/unwirksames Insulin (z.B. durch Kälte)
- Die Insulinzufuhr bei Insulinpumpenträgern wurde unterbrochen, z.B durch einen defekten Katheter
- Erhöhter Insulinbedarf bei Krankheit wie einer Infektion oder Entzündungen
- Einnahme von Medikamenten die den Blutzuckerspiegel beeinflussen, z.b. Cortison
Symptome
- Übelkeit
- Starker Durst und trockener Mund
- Erbrechen
- Acetongeruch des Atems
- Beschleunigter Herzschlag
- Häufiges Wasserlassen
- Tiefes Atmen (Kussmaul Atmung)
- Bauchschmerzen
- Schläfrigkeit
- Konzentrationsstörungen
Maßnahmen bei positivem Ketontest (++ oder +++)
- Pumpe/Pen prüfen und Verbrauchsmaterialien wechseln (Insulin, Nadel, Katheter etc.)
- Doppelter Korrekturbolus
- Viel trinken (kohlenhydratfrei), 1 Liter pro Stunde
- Keine körperliche Aktivität
- Ruhe bewahren, aber nicht schlafen
- Blutzucker jede Stunde kontrollieren
- Ketontest alle 2 Stunden
Ziel der Maßnahmen ist es, den Blutzucker nach 2 Stunden unter den Wert von 200mg/dl zu bringen. Wird das Ziel auch nach erneutem Ausführen der Gegenmaßnahmen nicht erreicht, und kommt es zu Erbrechen, sollte ein Diabetologe oder das Krankenhaus aufgesucht werden.

© Foto Ilka G.