Ok, bei der Wahl von Blutzuckermessgeräten bin ich eigen. Jeder hat ja so seine Prioritäten, was so ein Gerät können muss. Aber auch Äußerlichkeiten sind nicht unwichtig. So favorisiere ich persönlich eher Blutzuckermessgeräte, die relativ klein sind, denn wir Diabetiker müssen eh schon genug Zeug mit uns herum schleppen. WIRKLICH??? Nun, auf Grund meiner Accu Chek Combo bin ich ja leider auf diesen Messenknochen, das Accu Chek Combo angewiesen. Oft habe ich mich schon beschwert, dass das Gerät viel zu groß und zu schwer sei, aber noch schlimmer finde ich ja das Accu Chek Mobile. Aber das ist Geschmackssache. Also gut, ich habe mal geguckt, wie viel Platz der ganze Diabetes Kram wirklich beansprucht und habe mal für euch meine Tasche geleert:
© Foto Ilka G./mein-diabetes-blog.com
*Hust*. Oh je, habe ich da wohl den Mund zu weit aufgerissen? Platz nimmt der ganze wichtige (?) Kram schon weg, aber offensichtlich NICHT die Diabetes Utensilien. Naja, wie gut dass überdemensionale Taschen wieder „in“ sind. Ich glaube, auch wenn Taschen irgendwann Koffermaße annehmen sollten, dann würde ich die auch noch voll bekommen! Und sollten die Messgeräte (aus welchen Gründen auch immer) wieder größer werden, dann gibt es immerhin einen Grund wieder eine neue Tasche zu kaufen. Obwohl….braucht man dazu einen Grund?
Wir alle haben es in uns. Das Diabetes Monster. Ein überwiegend übler und nerviger Geselle der immer wieder versucht sich in den Vordergrund zu drängen und uns in die Enge zu treiben. Das Diabetes Monster fordert uns jeden Tag zum Kampf auf, aber aufgeben? Pah. Wer nicht kämpft, der kann auch nicht gewinnen. Nur dabei sein allein genügt hier nicht, wir wollen das Monster besiegen!!!
Um diesen Kampf ein wenig einfacher zu machen, haben die Jungs von mySugr (viele der Truppe sind selber Diabetiker), einem österreichischem Start Up Unternehmen, eine App entwickelt, die uns jeden Tag dabei helfen soll das Zucker Monster (AKA Diabetes Sau) zu besiegen und Datendokumentation alltagstauglich zu machen.
Alle wichtigen Diabetes Daten und Ereignisse (Insulin, Gefühlszustände, Aktivitäten, Blutzucker, Fotos) werden in die App eingegeben. Je mehr Daten, desto besser. Für den einen oder anderen mag das jetzt erst mal wie ein gewöhnliches Diabetes Tagebuch klingen (es ist übrigens erwiesen, dass regelmäßige Dokumentation die Therapieergebnisse verbessern!!!).
Aber mySugr geht die Sache spielerisch an. Für jeden Eintrag erhält man Punkte. Bei 50 erreichten Punkten am Tag hat man seine Diabetestherapie im Griff (statistisch). Unterstützt wird das ganze von coolen Soundeffekten und einem zappeligen Avatar.
Natürlich werden alle Daten sorgfältig gespeichert und ausgewertet, so dass mySugr bei genügend Daten Futter wichtiges Feedback geben kann.
In der Übersicht findest man Auskunft über den Durchschnittsblutzucker der letzten 7 Tage, zeigt die Standartabweichung an, wie oft bereits am Tag der Blutzucker getestet wurde, die verdrückten Broteinheiten, das verpulverte Insulin und Deine Aktivitätsbilanz. Zudem werden die Werte übersichtlich in einer Grafik angezeigt. Die Zielbereich können natürlich individuell eingestellt werden. Außerdem zeigt die Progressbar (Fortschrittsbalken ;)) deinen aktuellen Punktestand und wie weit du noch vom Ziel entfernt bist, dem Diabetes ordentlich in den Hintern zu treten.
Unter Daten findet man alle Einträge mit denen mySugr bisher gefüttert wurde. Außerdem gibt der Speicher Auskunft über die Datenqualität. Die Qualität geht über NETT (kleiner Bruder von SCHEISSE ist aber in diesem Fall aber sicher nicht so gemeint) nach GUT bis FAMOS. Abhängig davon, wie fleißig man seine Daten einträgt, desto mehr „Levels“ können freigeschaltet werden. Selbstverständlich kann man auch nach bestimmten Daten suchen. Wie hat sich mein Blutzucker nach dem letzten Stück Torte verhalten? Sollte ich diesmal mehr oder weniger für Omis Eierlikörkuchen spritzen? Suche einfach nach Torte und du erhältst Deine bisher eingetragenen Ergebnisse dazu. Um das ganze noch anschaulicher zu machen, hat man sogar die Möglichkeit seine Mahlzeiten zu fotografieren. Denn wir alle wissen, Brötchen ist nicht gleich Brötchen und auch das Stückchen Eierlikörkuchen welches Omi auf den Teller schaufelt ist mit Sicherheit nicht immer gleich groß.
Mit mySugr soll die Therapie nicht mehr lästig sein, sondern einfacher werden und vor allem auch Spaß machen. Übrigens wird die App ständig weiterentwickelt und laufend an neuen Features gebastelt.
Seit ein paar Tagen ist die App, nach Österreich, nun auch im deutschen Apple App Store erhältlich. Oh, und vielleicht nicht ganz unwichtig: mySugr darf als erstes Diabete App das CE-Zeichen tragen (iphone)
Übrigens hatten wir die Möglichkeit die App schon seit einiger Zeit zu testen. Wie Ihr ja vielleicht wisst, bin ich ein Freund der altmodischen analogen Variante und dokumentiere alles fein säuberlich in mein Tagebuch. Ich hatte vorher schon andere Diabetes Apps getestet und keine fand ich wirklich überzeugend. Zu unübersichtlich, zu kompliziert, uncool etc. mySugr nutze ich nun fast schon drei Monate und ich bin selbst überrascht, dass ich noch immer fleißig am Ball bin und meine Werte schon fast mit Begeisterung eintrage. Die Tatsache, dass sich meine Durchschnitts BZ Werte seit Nutzung der APP monatlich verbessert haben, sagt glaube ich alles. Mein analoges Tagebuch behandel ich schon fast stiefmütterlich. Einige für mich wichtige Features fehlen noch in der App, aber aus zuverlässiger Quelle kann ich sagen, dass die auf jeden Fall noch kommen werden. Spätestens dann werde ich wohl zu meinem altmodischen Papierbüchlein ganz ruckizucki leise „Servus“ sagen.
In diesem Sinne: Beat it or Eat it!
Hier noch mal die Features im Überblick
Fortschritt sichtbar und spürbar
• Punkte für jeden Eintrag
• Anzeige visualisiert tagtäglich wie gut du dich um deinen Diabetes kümmerst
• Avatar reagiert auf deine Daten
Superschnelles notieren
• Dein Essen mit Foto speichern
• Blutzucker, Nahrung, Insulin, Aktivität
• Nahrung und Aktivität mit Beschreibung ergänzen
Daten für den Alltag nutzbar
• Mahlzeiten nach Freitext suchen
• Einträge durch Fotos besser finden, einschätzen und vergleichen
• Bei Suchergebnissen sehen wie Blutzucker verlaufen ist
Therapie-Muster erkennbar
• Übersichtliche Graphen zeigen Trends
• Kennwerte wie Blutzuckerdurchschnitt oder Datenqualität laufend sichtbar
Erweiterte Einstellungen
• mg/dl und mmol
• BE- oder Gramm-Eingabe
• Pen sowie Insulinpumpe
• Frei wählbare Blutzuckergrenzwerte
Ich will nicht behaupten, dass Blutzuckermessen zu meinen allerliebsten Hobbies gehört, und nicht jede Messung macht wirklich Spaß, doch ziehe ich sehr viel positiven Nutzen aus regelmäßigem Testen (ui, böses Wort! Test Test Test). Solange man dem ganzen Geteste und Gemesse nicht die Möglichkeit gibt, sich auf Grund der Ergebnisse schlecht zu fühlen, sondern seinen persönlichen Benefit daraus erkennt, kann Leben mit der Diabetes Sau um einiges einfacher und freier werden. Aber wir alle kennen das, das Problem mit der Motivation (lat. die Beweggründe, die das Handeln eines Menschen bestimmen). Theoretisch wissen wir ja was wir tun müssen, in der Praxis siehts leider oft anders aus.
Eine für mich ganz persönliche Motivationshilfe sind zum Beispiel andere Diabetiker. Nein, nicht Freunde, Ärzte, Eltern usw. (gut, vielleicht ein wenig), sondern besonders der Austausch mit anderen Zuckerköpfen auf diesem Planeten motiviert mich, denn nur die haben auch wirklich Ahnung von diesem BLOODY SHIT!
Erfolg finde ich außerdem extrem motivierend. Jeden Hba1c den ich ehrlich (also nicht durch Hypos erschummelt) um ein paar Stellen hinterm Komma verbessern kann, sehe ich als Motivation, und gibt mir das Gefühl auf dem richtigen Weg zu sein. Chacka! Aber auch kleine Erfolge im Alltag geben mir den Ansporn, mich gründlich um meine Blutzuckerwerte zu kümmern. Dokumentieren kann lästig sein, aber hilft ungemein weiter. Hoher Blutzucker nach dem Käsecroissant? Ich schaue in meine Aufzeinungen und kann daraus herleiten, was ich diesmal besser anders machen kann. Dann darauf den gewünschten Blutzucker zu erzielen, ist fast wie ein Sieg der Tour der France, nur hat man stattdessen die Diabetes Sau besiegt, und mit Sicherheit auch weniger Muskelkater.
Ok, den nächsten Punkt jetzt bitte nicht falsch verstehen. Vom Leid anderer profitieren klingt jetzt vielleicht ein wenig hart, aber irgendwie kann man es doch so bezeichnen. Wenn ich darüber nachdenke, wie schlecht es vielen Diabetikern in anderen Ländern geht, und wie viele Diabetiker auf dieser Welt Alles dafür geben würden, regelmäßig den Blutzucker messen und sich Insulin spritzen zu können, dann komme ich mir fast undankbar vor. Und zwar dafür, dass ich nicht die hierzulande existierenden Therapie Möglichkeiten voll ausschöpfe, um mich um meine Gesundheit zu kümmern und mich wohl möglich auch noch selbst bemitleide. Außerdem habe ich bei meinem letzten Aufenthalt in der Diabetes Klinik Dinge gesehen, die ich lieber nicht hätte sehen wollen. Und zwar nicht nur bei Typ2 Diabetikern! Einzelheiten erspare ich euch! So etwas nennt man wohl Schocktherapie. Nicht schön, aber motiviert um so mehr seinen Diabetes und die Therapie niemals aus den Augen zu verlieren.
Also Leute, das Leben ist nicht immer Disco, ich habe schließlich nie darum gebeten Bekanntschaft dieser verzuckerten Diabetes Sau zu machen, aber ändern können wir es nun mal nicht. Schlechte Phasen haben wir alle mal. Dennoch, gibt das Leben dir eine Zitrone, mach Limonade draus!
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Freiheitsberaubung. Klingt erstmal übertrieben, für viele Diabetiker wird regelmäßiges Blutzuckermessen aber durchaus so empfunden. Ein hoher Wert hindert mich vielleicht daran die Pizza zu essen, das Eis zu schlabbern oder die Packung Kinderriegel zu inhalieren. Ein tiefes Messergebnis bremst mich vielleicht beim Sport aus, zwingt mich zu einer Pause oder veranlasst mich unnütze Kalorien zu konsumieren. Dieses kleine fiese Gerät, eine Maschine, bestimmt also quasi was ich zu tun oder zu lassen habe? Verdammt! Ich gebe zu, es fällt schwer da am Ball zu bleiben. Andererseits, ein gemessener Wert kann uns vor unüberlegten oder falschen Handlungen bewahren.
Blöde Kommentare….sind überflüssig. Ich habe es gehasst, und tue es auch heute noch. „200mg/dl? Oh, da hast du sicher wieder zu viel gegessen! Oder du hast deine Insulin Dosis falsch berechnet!“ Solche und andere unnütze Kommentare bezüglich des Blutzuckers ermutigen einen nicht wirklich vor anderen Leuten den Blutzucker zu messen, sondern geben einem eher das Gefühl mal wieder etwas falsch gemacht zu haben. Dann lieber gar nicht messen oder sich ins dunkle Kämmerchen verkrümeln? Die Diabetes Polizei, AKA Mutti, hat es einem damals echt nicht leicht gemacht. Wie oft hätte ich sie für solch böse und ermahnende Blicke und Bemerkungen gerne weit weg nach Takatukaland geschickt. Nun denn, es sei ihr verziehen, denn oft sind solche Bemerkungen nicht böse gemeint, sondern einfach nur ein Versuch zu helfen (der bei uns Diabetikern aber leider oft in Gestalt des erhobenen Fingers ankommt). Doch bevor Ihr euch durch solche Kommentare davon abhalten lasst, den Blutzucker überhaupt zu messen, redet mal ein ernstes Wörtchen mit den unerwünschten „Aufpassern“.
Generell stellt das Messen und Spritzen in der Öffentlichkeit für viele Diabetiker ein Problem da. Ich habe es nie anders gelernt und seit meiner Kindheit messe und spritze ich da wo ich gerade sitze oder stehe. Interessiertes aber auch empörtes Geglotze sind keine Seltenheit. Da sollte man Diabetiker drüber stehen. Erstens sollte es niemand als störend empfinden, wenn jemand sich um seine Gesundheit kümmert, und auch man selber sollte sich ruhig mal dafür auf die Schulter klopfen!
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Messen tut weh! BULLSHIT! Das Angebot an Stechhilfen ist groß, die Nadeln mittlerweile so fein…DA MERKT MAN NIX! Wer sich die Nadel nicht direkt in die Fingerkuppe haut, dort wo die vielen kleinen Nerven sich befinden, sondern seitlich der Fingerbeere piekt, der wird auch nichts merken. Außerdem sollte man genau wie beim Pen auch, die Nadel nach jedem Gebrauch wechseln. *Hust*, die Betonung liegt auf “sollte“. Zu Beginn meiner Diabetes Karriere gab es noch keine Stechhilfen, kleine Metalllanzetten wurden „manuell“ ins Ohr oder Finger katapultiert. DAS tat weh, solang man noch nicht die richtige Geschwindigkeit in Kombination mit Druck gefunden hatte. Im ersten Jahr Diabetes sahen meine Fingerkuppen schlimmer aus als heute nach 22 Jahren! Am liebsten sind mir da ja immer die Typen, die immer einen auf dicke Hose machen, sich aber beim Anblick von ner Mininadel sich fast vor Angst in die Hose pieseln. Man(n) Man(n)!
Zu guter letzt: Man hat einfach Besseres zu tun! Stimmt, wir sind ja alle sooo busy. Aber liebe Leute, was gibt es Wichtigeres, als sich ein paar wenige Sekunden täglich um seine Gesundheit und somit auch um seine Zukunft zu kümmern?! Jede SMS oder Gepopel in der Nase nimmt vermutlich mehr Zeit in Anspruch!
Blutzuckermessen ist heute denkbar einfach, unkompliziert und geht schnell von der Hand. Selbst das Equipment ist so klein und überschaubar, jedes Smart Phone nimmt vermutlich mehr Platz in der Tasche weg. Trotzdem scheint es für viele Diabetiker ein Problem zu sein, sich intensiv mit seinem Blutzucker auseinander zu setzen, bzw überhaupt das Blutzuckermessgerät regelmäßig zu nutzen. Die Gründe sind vielseitig, sei es vielleicht sogar ein psychologisches Problem, oder es fehlt einfach ein Stück Willenskraft.
Und meine ganz persönliche Motivation erfahrt Ihr später….
Ok, eigentlich sollte es keine Gründe dafür geben, seinen Blutzucker NICHT regelmäßig zu testen. Aber hey, wir alle haben Phasen wo uns die ganze Testerei einfach nur auf den Sender geht und uns jegliche Motivation fehlt. Das Gefühl, das ganze Gekümmere sei eh nutzlos, Folgeschäden vorprogrammiert und das Blutzuckermessgerät der Feind schlechthin, machen die Sache oft nicht einfacher.
Eines vorweg, dies wird jetzt keine Anleitung dafür, seinen Diabetes zu ignorieren, sondern lediglich eine Auseinandersetzung damit, was und welche Umstände es uns einfach manchmal so schwer machen immer mit Disziplin bei der Sache zu sein. Schließlich weiß ich aus eigener Erfahrung, dass man manchmal um keine Ausrede verlegen ist.
Da wäre zunächst mal das TESTgerät an sich. Wenn ich das schon höre. Blutzucker TESTEN. Sorry, ich werde da irgendwie an alte Schulzeiten erinnert. Einen Test kann man bestehen oder man kann durchfallen. Blutzucker 337mg/dl. Super, BlutzuckerTEST offenbar nicht bestanden! Kein Wunder, dass einem da die Lust am Testen vergeht. Ich bevorzuge daher das Wort messen oder kontrollieren, wobei das auch schon wieder einen unschönen Beiklang hat. Wichtig ist, das Gerät nicht als seinen persönlichen Feind zu betrachten, der einem nur Böses will, sondern eher als seinen Buddy. Man muss ihm ja nicht gleich Namen geben…;)
Kommen wir zum Messergebnis. Ein guter Wert lässt uns fröhlich sein. Ein schlechter Wert hingegen kann die Stimmung innerhalb von Sekunden auf den Nullpunkt bringen. Hört Ihr es dann manchmal auch ganz leise aus dem Gerät flüstern „Buuuuh, du Loser!?“. Die persönliche Laune kann so verdammt abhängig vom Ergebnis der Messung sein, warum also testen, wenn es mir eh die Laune und den Tag verdirbt?
Nun, vielleicht müssen wir lernen das Ergebnis nicht als gut oder schlecht anzusehen, sondern es einfach als eine Zahl zu betrachten. Eine Zahl die wir irgendwie (meistes) selber in der Hand haben und in der Lage sind sie auch selber zu beeinflussen. Blutzuckerwerte sollten als reine Information betrachtet werden, nicht als Beurteilung ob gut oder schlecht.
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„Mir geht es gut, also warum soll ich testen?“ Ja ja, schon klar. Diesen Satz habe ich vermutlich selber mehr als genug gesagt und auch von anderen Diabetikern zu genüge gehört. Fakt ist, damit lügen wir uns doch selbst in die Tasche. Es gibt so viel Dinge die unsere Wahrnehmung beeinflussen können. Stress, Medikamente, Krankheit , Sport u.s.w. Außerdem wissen wir, unser Körper ist ein Gewohnheitstier. Erhöhte Blutzuckerwerte über einen längeren Zeitraum werden schneller als man denkt als normal wahrgenommen, die üblichen Symptome wie Müdigkeit und Durst scheinen zu verschwinden. Klar kann es mir mit einem erhöhten oder zu tiefen Zucker gut gehen, für den Moment. Aber auch schon mal an die Zukunft gedacht? Kontrollmessungen zwischendurch können helfen das Wahrnehmungsgefühl zu verbessern und den Körper besser zu verstehen.
Bringt ja eh nix. Manche Diabetiker behaupten, sie würden auf das Messen verzichten, da sie eh nichts ändern könnten oder geben sich sogar die Schuld dafür mal wieder einen miesen Blutzuckerwert zu haben! (Ich schüttele gerade furchtbar mit dem Kopf). Nur wer seine Blutzuckerwerte kennt und diese auch in der Lage ist zu deuten und zu interpretieren, kann auch etwas ändern. Jeder Wert birgt quasi ein Call to act. Es bringt immer mehr, des Rätsels Lösung versuchen zu finden, als sich selber die Schuld für irgendwas zu geben oder den Diabetes schlimmstenfalls völlig zu ignorieren.
Ich gebe zu, manchmal scheint der Diabetes seine drolligen 5 Minuten (können sich auch problemlos auf 5 Tage ausweiten) zu haben, und die Werte spielen einfach total verrückt. Jeglicher Versuch das Chaos zu verstehen schlägt fehl. ABER: einen Versuch ist es immer Wert!
Fortsetzung folgt…
Gerade aus Stuttgart von DDG-Kongress wieder da und im Gepäck ein kleiner Paukenschlag.
Aber mal von Vorne: Für sämtliche Dinge gibt es eine ISO-Norm. ISO steht für die Internationale Organisation für Normung. Was es nicht alles gibt! Diese Organisation erarbeitet Normen für so ziemlich jeden Bereich, außer der Elektrik und der Elektronik … aber das ist ein anderes Thema.
Es gibt auch eine ISO-Norm für die Messgenauigkeit von Blutzuckermessgeräten, ISO 15197 (da frag ich mich gerade warum dass nicht in den Bereich Elektronik gehört). Im Herbst soll eine neue überarbeitete und verschärfte Norm in Kraft treten.
Die neue Norm regelt, dass die Werte in Zukunft nur noch 5% vom Laborwert abweichen dürfen!
Das Diabetesinstitut in Heidelberg hat die neue geplante Norm zum Anlass genommen, 20 verschiedene Blutzuckermessgeräte auf Ihre Genauigkeit zu testen. Das Ergebnis ist erschreckend und hat mich selber echt überrascht. Gerade mal 3 Blutzuckermessgeräte haben die volle Punktzahl von 5 Punkten erreicht und nur 8 Geräte würden überhaupt die Kriterien erfüllen. Was heißt das jetzt für die Hersteller? Sie müssen mit Ihrer Messgenauigkeit verbessern und das geht vor allem über die Teststreifen.
Die Hersteller haben auf also noch einige Hausaufgaben zu machen.
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Mist, keine Teststreifen mehr für das iBGstar. Gut, dann nehme ich halt den GlucoDock mit zum Laufen. Ach ne, nicht kompatibel mit meiner iPhone Schutzhülle. Gut, dann eben das Accu Chek Nano. Verdammt, das liegt als Ersatzgerät bei mir auf der Arbeit. Na dann das Freestyle Lite. Fällt auch aus, Batterie leer! Aaaaarg, jetzt muss ich doch das fette Accu Chek Combo mitnehmen, man hat ja sonst auch kaum was zu schleppen. Dafür lasse ich die Pumpe halt zu Haus, BZ ist eigentlich eh viel zu tief zum Sporteln. Muss ich also auch noch vorher was essen. Top!
ICH HASSE SOLCHE TAGE!!!
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Zugegeben, in letzter Zeit gab es nicht wirklich viel Neues in Sachen Diabetes Equipment. Zumindest habe ich nichts davon mitbekommen.
Dennoch hab ich auf dem DDG Kongress in Stuttgart auf der Industrieausstellung eine Kleinigkeit entdeckt, die ich ziemlich niedlich und auch praktisch finde. Daily Dose, die kleinste Insulinspritze der Welt. Ich kann mich dunkel dran erinnern, Ähnliches (oder Gleiches?, Patent gekauft?) schon vor einiger Zeit auf einem amerikanischen Diabetes Blog entdeckt zu haben.
Die Mini Spritze umfasst 10 Einheiten, aufgezogen wird entweder direkt aus der Ampulle oder aus dem Pen. Und die Nadel, mein Gott die ist soooo winzig. Wenn ich da an die Waffen von damals denke…! Laut Hersteller mylife eignet sich Daily Dose besonders um die Insulinabgabe bei Kindern besser zu steuern und besser im Blick zu haben. Beispielsweise für die Mitnahme von drei schnell wirkenden Dosen für die Hauptmahlzeiten. „Die Eltern erkennen mit einem Blick, ob die täglichen Dosen verabreicht wurden. mylife Daily Dose kann keine massive Überdosis aufnehmen.“
Sicher auch eine praktische Sache für die Leute, die ein Problem damit haben sich in der Öffentlichkeit zu spritzen, denn Daily Dose ist so klitzteklein, dass eine diskrete Injektion ohne Probleme möglich ist.
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Ich als Pumpenträger sehe ich es eher als kleinen Notbehelf, falls die Pumpe mal streikt. Kennen wir ja bereits. Allerdings kann ich mich mit dem Satz des Herstellers „mehr Insulin in einem Pen bei sich zu tragen, ist unlogisch“ nicht wirklich anfreunden.
Mit den Spritzen Spritzchen wird ein Dreifachhalter mitgeliefert um Daily Dose sicher zu transportieren. Ich denke Daily Dose könnte mir auch beim Laufen eine Hilfe sein. Manchmal habe ich nämlich echt keine Lust mit meiner Pumpe zu laufen, man hat ja eh schon so viel Kram als Diabetiker dabei. Gerade im Sommer, wo man eher ohne Jacke und somit auch mit weniger Verstaumöglichkeiten läuft, ziehe ich es bei kürzeren Läufen vor die Pumpe zu Haus zu lassen. Gewöhnlich funktioniert das auch immer ganz gut, aber ein paar Mal hatte ich einen ungewöhnlichen Blutzuckeranstieg. In dem Fall wäre die Mini Spritze mit ein paar „Notfalleinheiten“ sicher keine schlechte Sache.
Hier noch ein paar Facts des Herstellers:
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Erkenntnis des Tages:
Das man beim Einkaufen eine Hypo hatte merkt man daran, dass man statt Shampoo eine Spülung, ein gräuslich riechendes Deo und einen häßlichen Nagellack gekauft hat!
Und überhaupt. Der Tag heute war einer meiner miesesten Tage überhaupt, rein auf den Blutzucker bezogen.
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Die ersten 4 Wochen mit meiner neuen Animas Vibe sind vorbei. Kurz gesagt:
ICH BIN BEGEISTERT!
Am Anfang war es zugegeben schon ein wenig komisch, nicht bei jeder Mahlzeit den Pen rausholen zu müssen oder am Abend vorm Schlafengehen mein Verzögerungsinsulin spritzen zu müssen. Das ich jetzt den Katheter und einen Schlauch an mir dran hab ist überhaupt gar kein Problem. Ich merke das ehrlich gesagt schon gar nicht mehr. Anfängliche Vorsicht, ja nix ab- oder rauszureißen hat sich auch schnell verflüchtigt.
Die Animas Vibe hat mich bisher wirklich überzeugt. Am Anfang war ich ein wenig kritisch bezüglich der BE-Eingabe in Gramm (erforderte etwas Umdenkerei) und dass das Reservoir nur ein Volumen von 2ml hat. Mittlerweile aber auch kein Problem mehr, muss man halt dran denken für Unterwegs Ersatz dabei zu haben.
Meine Basalrate hatte ich erstaunlicherweise ziemlich schnell gefunden. Nach knapp einer Woche war sie soweit in Ordnung und jetzt mach ich nur noch Balsaratentests zur Kontrolle und fürs Feintuning. Aber für mich heißt es jetzt weiter ausprobieren. Wie regiere ich beim Sport, welchen Bolus nutze ich wann usw.? Probieren geht hier über Studieren, und letzte Woche bei der Blutzucker Battle in Wien hatte ich Gelegenheit ein wenig zu üben und den grünen Begleiter auf die Probe zu stellen. .
Animas Vibe mit Accu Chek Expert
Ich denke ich werde demnächst auch mein Blutzuckermessgerät tauschen. Mein Accu Chek Expert ist zwar super und hat auch einen Bolusrechner, aber den brauche ich ja jetzt nicht mehr. Den Job übernimmt ja nun die Animas. Daher tendiere ich wieder zu einem kleineren Blutzuckermessgerät. Mir reicht im Prinzip ja nun eins, welches die Werte anzeigt, ohne großen Schnick Schnack und Tüdelkram…
Wie oft habt ihr schon gesagt bekommen „Du bist Diabetiker, das darfst du doch gar nicht essen“. Ok, für diesen nervigen Satz sollte die Erlaubnis für Backpfeife links und rechts eingeführt werden. Denn der Satz ist ungefähr genauso schlimm, wie sämtliche Fotos von Süßigkeiten und anderen Genüssen mit „Diabetes“ zu taggen.
Klar, wir Diabetiker können uns nicht einfach mal eben so einen Schokoriegel reinpfeifen ohne weiter darüber nachzudenken. Wir müssen uns schon ein wenig damit befassen, wie viele BE dieser Snack hat, wie viel Bolus er erfordert und wie schnell oder langsam er wohl unseren Blutzucker ansteigen lässt. ABER: Essen dürfen wir ALLES!!!
Wenn Diabetiker aufeinander treffen, dann entstehen schon manchmal lustige Ideen. So auch am letzten Wochenende in Wien, wo wir Fredrik von mySugr besuchten. Siteseeing inWien haben wir also kurzerhand mit einer kulinarischen Blutzucker-Battle verbunden.
Der Plan: wir alle futtern uns quer durch Wien, essen dabei aber stets das gleiche (möglichst fiese Sachen) ohne uns gegenseitig in BE-Berechnung und Bolus zu beraten. Ach ja, und ganz nebenbei schauen wir uns dabei die Stadt an. Vor jeder Mahlzeit wird zusammen der Blutzucker gemessen, für bestimmte Bereiche gibt es eine bestimmte Punktzahl. Hypo und Hyper gibt Minuspunkte.
Erster gemeinsamer Blutzuckercheck und Besprechung des Schlachtplans erfolgte am Vormittag bei Fredrik in der Küche.
Gute Voraussetzungen - die Battle kann beginnen
Vorbei am Museumsquartier (ehemalige Hofstallungen), über den Maria Theresien Platz vorbei am Naturhistorischen- und Kunsthistorischen Museum und der Nationalbibliothek, steuerten wir unsere erste Kohlenhydratstation, die bekannte Konditorei Demel in der Wiener Innenstadt an. Die Herausforferung: Caramelkaffeecremeirgendwas-Torte mit Wiener Melange. Harr. Zucker-Fett Bombe!!! BE? Normaler Bolus? Verzögerter Bolus? Bewegung einrechnen? Grübel…
Blutzucker: perfekt! Erste Herausforderung: Torte und Melange
Auf dem Weg zu unserem nächsten kulinarischem Ziel, einem unter Wienern bekanntes Eissalon (Tuchlauben) mit hervorragendem Nougateis (eigentlich wollten wir vorher noch beim Eis Greissler einkehren, aber offenbar hatte halb Wien die gleiche Idee. Schade, das Ziegenkäseeis hätte ich gern probiert), machten wie einen spontanen Zwischenstopp in einer Chocolaterie Xocolat. In diesem kleinen Paradies kaufte ich noch eine zuckerfreie Schoki mit Blaubeeren und wir verköstigten eine ziemlich leckere Praline.
Selbstverständlich mit vorherigem BZ Check, Geschätze und Getippe.
Schokolade geht immer!
Nächste Station also das Eiscafé. Puh, so viel Süßes am Stück, das bin selbst ich nicht gewöhnt, und ich hatte arge Befürchtungen, dass mein Blutzucker spätestens nach dem Eis rebellieren würde. Übrigens, ein gutes Nougateis erkennt man daran, dass wenn es beginnt zu schmelzen, sich eine schöne glänzende Fettschicht absetzt! 😉 . Und wieder: Blutzuckercheck, vergleichen, Punkte notieren. Und weiter.
Einen kleinen Verdauungsspaziergang verlegten wir in die Unterwelt, in die Katakomben des imposanten Stephansdom, dem Mittelpunkt Wiens und dem bedeutendsten gotischen Bauwerk Österreichs. In den gruseligen Katakomben werden die Überreste einiger Habsburger in steinernen Särgen und Urnen aufbewahrt, außerdem dienen sie als Ruhestätte der Wiener Erzbischöfe. Wieder am Tageslicht, gelüstete es uns langsam nach etwas Deftigem und Herzhaftem. Wie gut, dass nun Käsekrainer mit Schwarzbrot (bei uns Graubrot) auf unserem von Anna-Clara ausgearbeitetem kulinarischen Rundgang standen. Kombiniert mit einem Bierchen, Stiegl natürlich. Achtung, neue Herausforderung: Fett, Fett, Fett, Kohlenhydrate und Alkohol (fließt wie immer nur geringfügig bis gar nicht in meine BE Berechnung ein)! Der übliche Blutzuckercheck ließ uns alle etwas staunen. Alle absolut im grünen Bereich. Ha, wäre doch gelacht wenn wir die Diabetes Sau nicht auch noch mit ner Wurscht in die Enge treiben könnten. Ich für meinen Teil habe die „Eitrige“, wie Käsekrainer auch liebevoll genannt werden, fast inhaliert. Nicht nur weil ich dringend das Bedürfnis nach etwas Salzigem hatte, sondern weil die auch so verdammt lecker war, die berühmte Käsewurst.
Zum Schluss füttern wir den Blutzucker mit einer ordentlichen Fett-Kohlenhydrat-Alkohl-Kombi
Langsam nährte sich nun unsere Blutzucker-Battle-Wien-Tour dem Ende. Das süffige Bier leerten wir dann zum Abschluss am Schmetterlingshaus mit Blick in den Burggarten, bevor wir uns wieder auf den Rückweg machten.
Keine Ahnung wie wir es schafften, aber am Abend gelang es uns tatsächlich noch Spargel und Kartoffeln zu verdrücken. Als krönenden Abschluss der Battle gab es dann noch einen wunderbaren Rhabarber Streusel Kuchen, den Anna-Clara für uns zauberte. Laut Fredrik sind Streusel übrigens eine sehr üble Sache. 😉 Ein hoher Blutzucker bei der Fett-Zucker-Mehl Mischung quasi vorprogrammiert. Pah, Pustekuchen. Offenbar bin ich eine sehr gute Streuselverwertungsmaschine, denn ich hatte damit absolut keine Probleme, während es bei Fredrik tatsächlich zum vermuteten Anstieg kam. Streusel olé!
Zum Schluss galt es noch den Sieger des Tages zu küren. Zusammenfassend kann man sagen, dass alle unsere Blutzuckerwerte den Tag über, bis auf ein paar kleine Höhen und Tiefen, nahezu perfekt waren. Die kontinuierliche Bewegung hat sicher ihren Beitrag dazu geleistet. Diabetes Monster besiegt!
HEISST: wir Diabetiker können nicht nur alles essen, sondern können auch von guten Blutzuckerwerten profitieren, solang wir uns ein wenig mit unserem Diabetes beschäftigen, versuchen ihn zu verstehen, zu interpretieren und dementsprechend zu handeln.
Sieger des Tages war übrigens Fredrik, dessen flüssige Verpflegung für Stuttgart somit gesichert ist!
Hier meine Werte der Battle:
Startwert 12:00: 159mg/dl
13:15: 108 mg/dl → Torte mit Melange 4 BE → 8 IE
14:00: 197 mg/dl → keine Korrektur
15:10: 102 mg/dl → Praline 0,5 BE → 0 IE
15:45: 74 mg/dl → 2 Kugeln Milcheis 3BE → 4,5 IE
17:15: 107 mg/dl → Käsekrainer, Brot, Bier 2 BE →3IE
18:30: 57 mg/dl → 2BE
19:23: 127 mg/dl → Kartoffeln, Wein 3 BE → 3,5 IE
21:20: 88mg/dl → Streuselkuchen 2BE → 3,5 IE
23:15: 114mg/dl
Dier Werte von Finn:
Startwert 12:00: 155mg/dl
13:15: 88 mg/dl → Torte mit Melange 2,5 BE → 4,90 IE
14:07: 240 mg/dl → keine Korrektur
15:10: 170 mg/dl → Praline 0,5 BE → 0 IE
15:45: 124 mg/dl → 2 Kugeln Milcheis 2,5BE → 5 IE Combo Bolus
17:15: 107 mg/dl → Käsekrainer, Brot, Bier
19:21: 151 mg/dl → Kartoffeln, Wein 5 BE → 10,35 IE
21:20: 155 mg/dl → Streuselkuchen 2,5BE → 5 IE
Und hier die von Fredrik:
Startwert 12:00: 109 mg/dl
13:15: 88 mg/dl → Torte mit Melange 3,5 BE → 2.3 IE (Dual Wave, 40%/60% über 1h)
14:07: 124 mg/dl → keine Korrektur
15:10: 108 mg/dl → Praline 0,5 BE → 0.1 IE
15:45: 155 mg/dl → 2 Eis: Nougat + Mango 4,5BE → 3.8 IE (Dual Wave, 50% / 50% über 1h)
^ Verdacht drauf, dass der falsche Wert gezeigt wurde, wie oft beim Contour Link
16:46: 46 mg/dl → +1 BE Dextrose!! *fail*
17:15: 102 mg/dl → Käsekrainer, Brot, Bier, 3 BE → 2.4 IE (Dual Wave, 40/60 über 1.5h)
18:43: 109 mg/dl
19:21: 95 mg/dl → Kartoffeln, Wein 3 BE → 2 IE (–> Ninja?!?!)
21:20: 155 mg/dl → Streuselkuchen 4BE → 2.8 IE
22:40: 238 mg/dl → Korrektur: 1.2 IE
Nein, keine Bange. Jetzt kommt kein Vortrag und wildes Ausgelasse darüber, dass wir Typ1er immer in eine Schublade mit mit den Typ2ern gesteckt werden und eh alle fett sind und den ganzen Tag über nur Süßigkeiten essen nd Cola trinken. Das habe ich ja schon gewissermaßen in „Tagged with Diabetes“ abgehandelt. Meine persönliche Diabetesschublade habe ich nicht nur zu Haus, wo sämtlicher Katheter-Teststreifen-Nadel-Kram Platz findet, sondern mittlerweile habe ich eine solche auch auf der Arbeit. Quasi ein Ersatzteillager. Eine sehr praktische Sache, die ich jedem empfehlen kann. Wr Diabetiker müssen eh schon an genug Dinge denken, da kann es durchaus mal, dass man mal was vergißt. Mir zumindest ist es schon oft genug passiert, dass ich mein Messgerät zu Haus vergessen hatte, mir die Teststreifen ausgingen, das Blutzuckermessgerät streikte oder ich mir ungeschickterweise den Katheter rausgerissen habe. Ohne Messen komme ich ich im Notfall mal einen ganzen Tag aus, ohne Insulin sieht es schon anders aus. Von daher habe ich auch noch zusätzlich Insulin auf der Arbeit im Kühlschrank gelagert. Man weiß ja nie…
© Foto Ilka G./mein-diabetes-blog.com