Ihr lieben Zuckerköpfe, ich lasse es mir gerade etwas gut gehen, genieße die Sonne und das Nichtstun. Bis auf einen abgeknickten Katheter keine besonderen Vorkommnisse. Dem Blutzucker scheint das Klima hier zu gefallen. Beste Grüße vom rooftop.
Meine ersten Pens, so 1991 © Foto Ilka G./mein-diabetes-blog.com
Ha! Schaut mal, was mir kürzlich wieder in die Hände gefallen ist. Meine ersten Pens! Nostalgisch. Farblich perfekt abgestimmt mit meinem ersten Blutzuckermessgerät! Insuject und Insuject-X. Welch durchdachter Name! Diese beiden optisch nicht wirklich ansprechenden Teile im unauffälligen, feschen beige sind knapp 20 Jahre alt (ja, es gibt Dinge von denen kann ich mich nicht trennen) und haben sogar noch die Insulinpatronen drin. Velasulin H und Insulatard H. Der Pen für das Langzeitinsulin (die waren bei mir komischerweise immer blau) hat extra ein Sichtfenster, damit man auch ja nicht vergisst das gute Stück zu rollen (NIIIICHT schütteln!!!), bevor man sich diese fette Nadel von 12mm Länge ins Fleisch katapultiert.
Mich würde mal interessieren, ob das 20 Jahre alte Insulin überhaupt noch eine Wirkung hat. Angeblich mutiert abgelaufenes Humalog nach einer bestimmten Zeit (langer Zeit) ja auch zu einem Turbo Insulin.
Nadeln im Vergleich: 1991 und 2012 © Foto Ilka G./mein-diabetes-blog.com
Bisher hatte ich nie ernsthafte Probleme mit Hypos. War noch nie auf fremde Hilfe angewiesen (ok, 1x in meiner Jugend), merke meine Hypos rechtzeitig und leite auch rechtzeitig Gegenmaßnahemen ein, ganz gerne auch mal in Form von Nutella, und davon jede Menge…!
Gestern ist mir allerdings etwas ziemliches Beschissenes passiert, keine Ahnung ob es nun wirklich die Hypo, oder ich einfach nur unvorsichtig oder schlaftrunken war. Naja, jedenfalls bin ich am Morgen mit einer Hypo aufgewacht. Ich also raus aus dem Bett und runter die Treppen. Runter die Treppen lief allerdings anders als geplant. Ich weiß nicht wie es passiert ist, ob ich eine Stufe übersehen, ausgerutsch oder gestolpert bin. RUMS, KRACH, HOLTERDIEPOLTER, PLUMPS. Da lag hing ich nun auf der letzen Stufe. Keine Ahnung ob Finn nun eher von dem Krach oder von meinem Geheul wach wurde, auf jeden Fall war er gleich zur Stelle. Den Apfelsaft den er mir reichte, hätte ich vermutlich gar nicht gebraucht, denn der Blutzucker kletterte vor Aufregung, Adrenalin und Schreck schon von ganz allein die Zuckerleiter hinauf.
Den Morgen habe ich also in der Notaufnahme verbraucht, mit dem Ergebnis von Prellungen in der Lumbosakralgegend und des Beckens. Schmerzhaft sag ich euch. Sitzen, stehen, liegen….alles scheiße. Seeeehr schmerzhaft. Oh, und die Schwellung nicht zu vergessen. Der dicke Hintern ist jetzt noch dicker!
Ach, und kluge Ratschläge wie „ich habe immer Traubenzucker und Saft neben dem Bett stehen“ könnt ihr euch sparen. Habe ich nämlich auch. Aber wie er ja sicher wisst, bei einer Hypo ist man oft nicht Herr seiner Sinne, und so wird der Traubenzucker auf dem Nachttisch auch gern mal übersehen oder schlicht vergessen.
Zusammenfassende Erkenntnis: Durch Hypos lernt man Fliegen!
© Foto Ilka G./mein-diabetes-blog.com
…in der ich mit einem Löffel in der Hand vor einem Nutella-Glas sitze, langsam wieder zur Besinnung komme und mich frage, wie viel Prozent meines Magens wohl jetzt aus Schokolade bestehen. Vermutlich müsste ich schon Kakao pieseln. Solche Nächte, in denen mich die Diabetes Sau aus dem Schlaf holt und mich wie in Trance in die Küche wandern lässt, ich nicht mehr Herr meiner Sinne bin und mich auf alles Süße stürze, sind zum Glück in den letzten Monaten selten geworden. Meist habe ich dann einen Blutzuckerwert unter 40mg/dl, der diese extremen Fressattacken auslöst, deren Ausmaße ich erst am nächsten Morgen in der Küche sehe. Und dann völlig entsetzt feststellen muss, dass ich SO meine zunehmenden (Achtung Wortwitz) Gewichtsprobleme wohl nicht in den Griff bekommen werde. Heute war wieder eine solche Nacht. Ich weiß nicht wie viel Nutella gestern noch in diesem Glas war, aber heute morgen war es so gut wie leer. Dass ich tatsächlich noch meinen Blutzucker gemessen habe wundert mich sehr: 38mg/dl, die Quittung von diesem Gelage hatte ich natürlich heute Morgen mit 230mg/dl….
Ich war faul. Nein, eher unmotiviert. Oder beides? Zumindest sind das keine Eigenschaften die man als Diabetiker mitbringen sollte, schon gar nicht in Kombination. Keine Ahnung, die letzte Woche war zumindest ziemlich scheiße, so allgemein. Mich haben viele Sachen geärgert, genervt…und weg war die Motivation zu messen, Werte zu notieren, sich um die Diabetes-Sau zu kümmern. Oder irgendjemand ist ausversehen auf den „Diabetes-Pause-Knopf“ gekommen. Die Quittung gabs natürlich auch gleich. Miese Werte, dadurch noch miesere Laune. Ein Teufelskreis. Gedanken wie „ein nicht gemessener Wert ist besser als ein schlecht gemessener Wert“ versuchten sich in meinem Hirn breit zu machen. Eigentlich messe ich relativ häufig, in der letzten Woche war es aber eher mäßig oft. Irgendwann wurde nicht nur das Gegrunze und Gequieke der Diabetes-Sau unerträglich laut, auch der Blick auf den Durchschnitts-Blutzucker zeigte mir, SO läufts nicht!!!
Sich zu motivieren ist allerdings gar nicht so einfach, so blöd es klingt, aber bei mir läuft das oft über materielle Dinge. So habe ich mir ein paar neue Sportklamotten gegönnt, unter der Hoffung dass ich jetzt wieder öfter in die Laufschuhe steige. Ob das meinem Blutzucker wirklich gut tut, das sei mal dahin gestellt, denn die Blutzuckerprobleme nach dem Sport habe ich nach wie vor, aber zumindest macht da Laufen den Kopf frei und man ist an der frischen Luft. Außerdem gab es ein paar Sachen zum Basteln, haltet mich für bescheuert, aber bei kleinen Fissel-Fummel Arbeiten kann ich wunderbar entspannen. Ich bin guter Hoffnung, dass sich das mit der Messmotivation in den nächsten Tagen auch wieder einpendelt. Vielleicht sollte ich mir meine Motivationsartikel auch noch mal zu Gemüte führen, denn eigentlich gibt es keinen Grund NICHT zu messen!
Heute kommt bei uns Roman zu Wort. Roman ist ein echt dufter Typ, seine Diabetes-Geschichte ist strange!
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Tag zusammen!
Ich bin Roman und das ist meine Geschichte!!!
Es war am Anfang des letzten Jahres, als ich ohne Vorahnung mal zu meinem Hausarzt gegangen bin, um mich mal durchchecken zu lassen da ich einige Gesundheitliche Probleme hatte, die mir leider Gottes gut bekannt waren: unstillbarer Durst und unendliche Müdigkeit! Diagnose Diabetes „Typ-1“! Typ-1 schreibe ich absichtlich in Gänsefüsschen. Aber dazu später mehr! Nach der Diagnose bin ich 1 Woche in Rheine im Mathias Spital behandelt und gut eingestellt worden. Nach meinem Aufenthalt in der
Klinik habe ich mich bei Facebook mal schlau gemacht was es so zum Thema Diabetes gibt, und bin schnell auf diesen Blog von Ilka und Finn gestoßen.
So, jetzt zu spannenden Teil der Geschichte:
Alles fing an mit der Facebook Gruppe „Nüdelchen und Bierchen“. Meine Frau (fühlt sich noch immer komisch an „meine Frau“ zu schreiben, wir sind erst seit 2 Wochen verheiratet) und ich sind spontan nach Hamburg zu Finn und Ilka gefahren, um mit super Leuten einen Mords-Abend zu verbringen. An dieser Stelle nochmal einen schönen Gruß an alle Beteiligten! An diesem Wochenende habe ich zum ersten Mal Kontakt mit Pumpenträgern gehabt und schnell für mich festgestellt: ICH WILL AUCH EINE! Nach weiterem Austausch mit Finn und Ilka bin ich dann auch recht schnell zu meinem Diabetologen gegangen um mit Ihm das weitere Vorgehen zu besprechen.
Und jetzt zum Typ-1 Diabetes:
Von jetzt auf gleich war ich nämlich nicht mehr Typ-1 Diabetiker wie immer gesagt wurde, sondern Typ-2! Peng! Meine Antikörperwerte waren nicht soweit verändert, das ich als Typ-1 Diabetiker durchgehen würde. RUMS, alles wieder in Frage gestellt. Das war gar nicht gut für mich, da ich zurzeit eh ein wenig Probleme mit mir selbst habe, war das natürlich wieder ein Schlag in die Magengrube. Naja was soll man machen, den Antrag habe ich trotzdem weggeschickt und auf meine Arbeitszeit plädiert, da ich als Mediengestalter SEHR flexibel und LANGE arbeiten muss (Teilweise 14 Std. und mehr). Vielleicht habe ich ja doch noch Chancen auf eine Pumpe?!
Doch dann kam der nächste Hammer. Die Krankenkasse hatte mein Antrag abgelehnt, natürlich aus dem Grund des „neu“ diagnostiziertem Typ-2 Diabetes, aber auch wegen einem“schweren Diätfehlers“. „Schwerer Diätfehler“??? Da war ich echt geschockt. Jetzt mal im ernst, ich bin 2,02m groß (!) und wiege heute 107kg. Ich weiß dass das nicht perfekt ist, aber ein schwerer Diätfehler sieht meiner Meinung nach anders aus. Außerdem habe ich in den letzten 3 Jahren knapp 35kg abgenommen! Wie gesagt, ein schwerer Diätfehler sieht für mich anders aus. So frech wie die Krankenkasse bzw. der MDK in Ihrer Begründung geschrieben haben, habe ich natürlich direkt dort angerufen, und genauso frech mal nachgefragt was das wohl soll!?
Jetzt wird natürlich erstmal Einspruch eingelegt, und dann sehen wir mal weiter. Also Fortsetzung folgt…
Ihr kennt das. Euer Körper meldet niedrige Energie Bilanz und kein Traubenzucker ist greifbar. Oder der vorhandene Traubenzucker ist so alt, dass er inzwischen zu Stein geworden ist, oooooder er hat sich bereits in sämtliche Bestandteile aufgelöst und ist nur noch Krümelweise in der Tasche zu finden.
Auf dem Diabetes Kongress in Stuttgart habe ich einen guten Tipp erhalten (Hallo Klara!), wie sich Traubenzucker (auch eine vernünftige Menge) praktisch und „frisch“ transportieren lässt. Nämlich in einer ausrangierten Dose für Vitamin-Brause-Tabletten. Die Dinger, die es in jeder Drogerie für wenig Geld gibt.
Irgendwie fand ich diese Idee ziemlich gut, habe sie aber dann doch wieder in die hinterste Hirnecke verschoben. Von dort habe ich sie vor ein paar Tagen wieder hervor gelockt, als ich in einem Bastelladen (!!!) diese wundervolle Dose mit diesem sowas von passendem Aufdruck entdeckte:
© Foto Ilka G./mein-diabetes-blog.com
Völlig „von der Rolle“ habe ich mir die Dose Rolle natürlich gleich gekauft. Hier noch mal leserlich was drauf steht:
Für kleine und größere Schwächeanfälle
Inhalt: diverse Einheiten der Wirkstoffe Glück, Zuspruch und Anteilnahme
Dosierung: abhängig von Alter, Geschlecht und Schwere der Beschwerden
Nebenwirkungen: führt zu großer Freude und Ausgelassenheit
Auswirkungen: keine
Eigentlich ist die Dose für Geldgeschenke gedacht, aber ich fand den Aufdruck in Bezug auf eine Hypo und Traubenzucker ziemlich passend. Außerdem lässt sich dieser Apotheken-Traubenzucker, den es ja in sämtlichen Sorten rollenweise gibt, darin echt fein aufbewahren.
Da ist uns doch vor ein paar Tagen wieder etwas Feines zum Testen ins Haus geflattert. (Danke an dieser Stelle an Christoph!)
Mister Free ist ein zuckerfreies Erfrischungsgetränk und in den Sorten Citrus-Minze und Waldbeere-Kokos erhältlich. Gesüßt wird das ganze, wie unschwer zu erkennen auf der Flasche, mit Stevia. Heißt: 0% Zucker, 100% Natur. So zumindest auf der Webseite des Herstellers.Beide Sorten haben nur knapp 0,2g Kohlenhydrate auf 100ml. Also nichts. Da lacht das Diabetiker Herz. Und der Blutzucker freut sich ebenso.
Eigentlich habe ich gedacht, dass mir diese Sorte am besten schmecken wird, allerdings waren meine Geschmacksvorstellungen irgendwie anders. Süßer vor allem. Citrus-Minze ist, besonders eisgekühlt, eine echte Erfrischung und hinterlässt einen kühlen Minzgeschmack im Mund. Für meinen Geschmack könnte ein wenig mehr Citrus rein, aber im Großen und Ganzen ganz lecker und vor allem nicht zu süß.
Yummi, mein Favorit. Ist süßer als Citrus-Minze und Kokos dominiert ein wenig über die Waldbeeren. Karibik-Feeling. Die Mischung ist ungewöhnlich wie ich finde, schmeckt aber erstaunlich gut.
Bisher habe ich Mister Free noch nicht im Getränkehandel oder im Supermarkt entdeckt (vielleicht weil ich immer gleich in Richtung Cola light steuer….jaaaaaaaa, ich weiß!), aber ich würde mir zur Abwechslung durchaus mal zwischendurch ein paar Flaschen davon kaufen. Ein feines Erfrischungsgetränk!
© Foto Ilka G./mein-diabetes-blog.com
Keine Frage, CGMS ist eine tolle Sache. Den ganzen Tag und die ganze Nacht lückenlos den Blutzucker beobachten können. Wenn das alles nun auch noch schmerzfrei funktionieren würde, das heißt sich keinen Sensor unter die Haut schießen zu müssen, sich nicht in den Finger pieken zu müssen, das wäre nahezu perfekt.
Vor knapp 2 Wochen waren wir auf eine kleine Veranstaltung eingeladen, wo uns in kleiner gemütlicher Runde genau so ein Mess-System vorgestellt wurde. Es nennt sich HG1c und ist von der Firma C8 MediSensors mit Sitz in Silicon Valley, und basiert auf Messen vom Glucosegehalt im Blut via Lichtstrahl durch die Haut. Klingt abgefahren, oder? „That´s a laser! Yes Dr Scott, its a laser. A laser capable of emitting a beam of pure anti-matter.“ (ok ok, ist ist kein Laser, aber diese Zitat schoss mir gerade durch den Kopf!)
Vorgestellt wurde uns das Produkt durch Paul G. Connolly,Vice President of Sales and Marketing bei C8 MdiSensors, der sich selber ironischerweise als „Typ-3 Diabetiker“ bezeichnet (someone who lives with a diabetic).
C8 MediSensors ist das führende Unternehmen im Bereich der nichtinvasiven kontinuierlichen Blutzuckermessung. Die Messung erfolgt dabei durch einen Lichtimpuls, der durch die Haut gesendet wird und alle 5 Minuten den BZ ermittelt. Das funktioniert ungefähr so:
Sobald Glukose von einem Lichtstrahl getroffen wird, erzeugt es ein einzigartiges Schwingungsmuster, das ein spezifisches Farbspektrum erzeugt, bekannt als Raman-Effekt. Dieser Spektralblitz ist ein Abbild der Glukosekonzentration – so kann Glukose unter der Haut gemessen werden, ohne dass Blut entnommen und getestet werden muss.
Die Daten werden direkt via Bluetooth auf das Smartphone (Achtung, zur Zeit nur Android) übertragen und dort in einem Graphen angezeigt. Getragen wird das System (ungefähr so groß wie eine Insulinpumpe) mittels eines „Haltegürtels“ am Bauch. Diese Stelle eignet sich laut Hersteller am besten, das Tragen an Extremitäten kommt angeblich zu Fehlmessungen. Zum Thema Fehlmessungen: das Gerät funktioniert nicht bei jedem! Leider. Warum es bei einigen Personen zu Fehlmessungen und kommt, ist allerdings noch nicht wirklich bekannt. Vielleicht schieben wir es einfach mal in die Kategorie „Jeder Körper ist anders“.
Bildquelle: http://www.c8medisensors.de
Leider konnten wir das System nicht persönlich testen, durften es aber angucken, anfassen, begutachten… Paul selber hatte zu Demozwecken den Sensor getragen und uns auch alle Fragen diesbezüglich beantwortet.
So wie es aussieht, wird es Ende 2012 in Europa auf den Markt kommen, sofern bis dahin das CE Kennzeichen erhalten wurde. Schön ist übrigens, dass das Gerät, bis auf die Batterien, ganz ohne zusätliches Verbrauchsmaterial auskommt!
Mein Eindruck von HG1c: Die Idee ist super! Eigentlich ist es genau das, worauf wir doch alle schon ein halbe Ewigkeit warten. Ein großer Schritt in die Richtung, Diabetikern das Leben ein ganzes Stück zu vereinfachen. Im Moment scheitert es allerdings definitiv noch an Größe (könnte sich unter Umständen auch mit Insulinpumpen-Kathetern ins Gehege kommen) und Gewicht vom Meß-System. Der Gürtel an dem das System plus Batterie (hält nur knappe 12 Stunden) getragen wird, ist riesig und erinnert an einen Wrestling Gürtel. (Mal abgesehen davon, dass das Ding total unsexy aussieht). An der Tragbarkeit muss also definitiv noch gearbeitet werden. Gerade in Situation wie Sport, wo man seinen Blutzucker genau im Blick haben will, wäre das System hilfreich, allerdings nicht (oder nur sehr schlecht) tragbar. Für einige vielleicht interessant: werden Hypo-Alarme mehrfach ignoriert, wird automatisch eine Textnachricht oder zuvor aufgenommene Sprachmeldung an eine ausgewählte Person gesendet. Die Idee dahinter ist nicht schlecht wie ich finde, dazu muss die Person allerdings wissen, wo ich mich gerade befinde oder befinden könnte.
Ein paar weitere Features würde ich mir ebenfalls in der Smartphone Anzeige wünschen.
Last but not least: die Kosten. Mit 4000$ keine ganz billige Angelegenheit, auf der anderen Seite ist es ja auch irgendwie eine Anschaffung fürs Leben und die Kosten würden sich sicher auch nach einer bestimmten Zeit rechnen (wir gehen mal nicht davon aus, dass Diabetes in nächster Zeit auf Heilung hoffen darf). Ob es von den Krankenkassen übernommen wird, dürfte sich wohl jeder im Moment selbst beantworten können…
Bildquelle: http://www.c8medisensors.de
Am letzten Wochenende fand am Kinderkrankenhaus Wilhelmstift in Hamburg das Sommerfest für kleine Diabetiker statt, welches alle 2 Jahre liebevoll und mit viel Mühe organisiert wird.
Pünktlich um 14.00 Uhr waren wir auf dem Gelände des Wilhelmstift in Hamburg Rahlstedt, wo sich zwischen mehreren Veranstaltungszelten schon eine Menge Kinder, Eltern und Interessierte tummelten. Das Wetter hätte man sich vielleicht besser gewünscht, aber wir wollen nicht meckern. Zucker haben und aus Zucker sein ist ja noch mal ein ganz schöner Unterschied ;-). Außerdem war von schlechter Stimmung absolut keine Spur.
Nach einer kurzen Eröffnungsrede von Dr. Rodolf Lepler ging es dann gleich mit den ersten Vorträgen zu verschieden Themen rund um den Diabetes los.
Für die Kinder wurde neben vielen sportlichen Aktivitäten wie z.B. Kletterwand, Trampolin und Fahrradparcours auch Möglichkeiten zum Malen, Basteln und Schminken angeboten. Außerdem ermöglichte ein kleines Diabetes Museum Einblicke in die Geschichte des Diabetes und das Projekt “See You” (siehe “Entscheidendes Bewegen” unterstützt SeeYou – Jede Spende zählt„) stellte sich vor.
Die Industrieausstellung konnte man sich über die neusten Meßgeräte, Pumpen und Hilfsmittel informieren. Aussteller waren zum Beispiel Roche, Medtronic oder DiaExpert.
Höhepunkt war Bastian Haucks Vortrag „Abenteuer Diabetes“. Das Zelt füllte sich schnell und die Kids lauschten gebannt Bastians Geschichten und Erfahrungen rund um das Meer, sein Boot die Tadorna und seinen Diabetes.
Einen wunderschönen Abschluss fand die Veranstaltung gegen späten Nachmittag mit dem Starten von bunten Luftballonen in den trüben Septemberhimmel.
Zusammendfassend fand ich das Sommerfest eine gelungene Veranstaltung mit vielen Möglichkeiten sich auszutauschen, Gleichgesinnte zu treffen, zu plaudern und Spaß zu haben.
Leider kann ich mich persönlich an ähnliche Veranstaltungen in meiner Kindheit nicht erinnern, andere Diabetiker habe ich nur selten getroffen (ganz im Gegensatz zu heute). Hätte Bastian uns nicht darauf aufmerksam gemacht, hätten wir vermutlich gar nicht mitbekommen, dass es diesen tollen Tag am Wilhelmstift überhaupt gibt. Ich finde eh, dass Diabetes Veranstaltungen viel zu wenig publik gemacht werden. Handzettel verteilen reicht heute schon lang nicht mehr, soziale Netzwerke sollten viel mehr genutzt werden. Einfacher an entsprechende Zielgruppen zu kommen, gibt es eigentlich gar nicht. Ich spreche da aus Erfahrung! 😉
Luftballonstart beim Sommerfest des KKH Wilhelmstift © Foto Ilka G./mein-diabetes-blog.com
Die Ballone fliegen in den trüben Septemberhimmel © Foto Ilka G./mein-diabetes-blog.com
Es wurde wieder gebattelt. Diesmal allerdings aber nicht mit Käsekrainern, sondern einer ordentlichen Portion Seefahrer- und Matrosen Mahlzeit. Wir hatten ein paar Tage Fredrik von mySugr zu Besuch und als Gegenzug zur Käsewurst-Blutzucker- Battle in Wien gab es diesmal Hamburg kulinarisch in Form von Labskaus. Aber mal von Anfang an:
Gestartet sind wir mit einem Milchkaffee in Hamburgs „Mutterland“, wo Wundersamerweise an einem Sonntag sogar noch ein paar Plätze frei waren. Leider konnten wir die eigentliche Battle dort noch nicht direkt starten, da Fredriks Blutzucker nicht gerade kohlenhydratkompatibel war. Naja, wer das Mutterland kennt, weiß dass die Kuchen extrem lecker (und reichhaltig) sind. Mein Objekt der Begierde, „Muttis Schokoladenkuchen“ (was sonst!?) war natürlich der reichhaltigste (Fett und Zucker in Perfektion, blutzuckertechnisch eine kleine Herausforderung), aber schließlich hatten wir ja auch noch ein wenig Fußmarsch vor uns.
Danach ging es dann weiter Richtung Speicherstadt, Millionenprojekt Elbphilharmonie und Hafencity. Finn musste da schon ein paar Gummibärchen nachschieben, was eigentlich hätte einen ordentlichen Punktabzug bedeutet, aber da haben wir mal ein Auge zugedrückt. Mit der Elbfähre schipperten wir weiter in Richtung Elbstrand, wo wir dann lecker Labskaus zum Mittag bestellten. Für die unter euch, die Labskaus nicht kennen aber eventuell schon mal gesehen haben: es schmeckt besser als es aussieht. Wirklich! Ich schwöre beim heiligen Kringelschwanz der Diabetes-Sau! Es schmeckt! Kleine Herausforderung war allerdings die BE-Einschätzung, denn wie viele Kartoffeln sich in der Pampe vereinten, war wirklich nicht leicht heraus zu finden.
Weiter ging es dann wieder mit der Elbfähre in Richtung Landungsbrücken und rüber zum Michel. Gruppenmessen ergab: es waren Kohlenhydrate erforderlich! Huch, hatten wir uns beim Labskaus wohl alle etwas verschätzt!? Also schnell noch ein Eis verdrückt, bevor es die über 400 Stufen rauf auf den Glockenturm der St. Michaelis Kirche ging, wo Finn sich dann erstmal ne ordentliche Talfahrt leistete. Wieder am Erdboden angekommen ging es dann weiter durch Planten un Blomen (Achtung, da laufen Frauen in High Heels und mit Kettensägen herum), in Richtung Schanze auf ein kleines Entspannungs-Bierchen (Ratsherren) in der Susannenstraße. Tiefenentspannt und mit einem kleinen Loch im Bauch (wirklich klein) gab es dann bei Schmitt Foxy Food noch ne Wuchtbrumme und Grill Gold mit ner Knolle feinstem Astra. Wie schon bei der letzten Blutzucker Battle in Wien, lief es bei mir eigentlich äußerst gut, das Rennen hat allerdings diesmal Finn gemacht, der mit seinen Messungen immer eine Spur dichter am „Ninja Wert“ dran lag. Ich finde all unsere Ergebnisse sind ganz akzeptabel, offenbar kann man Diabetes-Monster also auch mit zermanschten Kartoffeln bezwingen…
Hier mein BZ-Verlauf:
Der Verlauf von Finn:
Und der von Fredrik: (an dieser Stelle sei auf Wunsch von Fredrik noch erwähnt, dass sein Katheter im Arsch war! ;-))
Ihr kennt das! Ihr seht oder lest irgendwo das Wort „Zucker“ und schon müsst Ihr zwanghaft an Diabetes denken. Mittlerweile geht es mir bei dem Wort „Pumpe“ ähnlich. „Luftpumpe im Angebot“. Klaro, nehm ich. Pumpe finde ich super!
Und was ist mit dem Wort „messen“? Gut, ich persönlich bin schon einige Male über den Hamburger Meßberg gefahren, ohne dabei irgendwie an Diabetes gedacht zu haben. Anderen Diabetikern geht es da aber anscheinend anders, was sie auch gleich dazu veranlasste an besagter U-Bahn Station mal kurz zu messen und fürs Foto zu posieren. Hm, wird das vielleicht demnächst DER Hotspot für Hamburgs Diabetiker? So wie jeder Surfer mal in seinem Leben am Bondi Beach gewesen sein muss, muss zukünftig jeder Diabetiker mal am Hamburger Meßberg gewesen sein!? Ein Art Mekka für Diabetiker quasi? Einfach mal zum Gruppenmessen am Meßberg treffen, ein Pläuschchen mit Gleichgesinnten halten, über missratene Blutzuckerwerte fachsimpeln…am Meßberg? Wer weiß…