Am letzten Wochenende hat die Diabetes Sau echt den Bock abgeschossen und hat mich sogar so weit gebracht, dass ich vor lauter Verzweiflung den Arzt aufgesucht hat.
Der Freitag lief perfekt. Top Werte, top Stimmung. Das ganze endete schlagartig mit dem Zubettgehen. Ich merkte schon, dass der BZ etwas nach oben ging und korrigierte den 180er noch kurz mit einer Einheit. Aufgewacht bin ich dann am nächsten Morgen mit 305mg/dl und Ketonen im Urin. Bravo. Katheter gewechselt, korrigiert, schnell in die Klamotten und ab zum norddeutschen Insulinpumpentreffen nach Bremen. Dort angekommen hatte ich schon einen Wert von 400, fühlte mich aber erstaunlich gut. Sicherheitshalber habe ich dann alles gewechselt, Katheter und Insulinampulle. Zwei weitere Stunden später hatte sich noch immer nichts getan. Im Gegenteil, mein BZ-Gerät begrüßte mich mit einem freundlichen HI. Also zum nächsten Schritt, Ketoschema. Doppelte Korrektur. Diesmal mit Pen. Gegen Nachmittag dann endlich ein normaler Wert, der aber innerhalb kurzer Zeit wieder in schwindelerregender Höhe lag. Korrektur zeigte so gut wie keine Wirkung. Das gleiche Spielchen am Sonntag. Ich hatte das Gefühl Wasser zu spritzen. Der Mann aus der Bibel konnte aus Wasser Wein machen, aber wer bitte hat aus meinem Insulin Wasser gemacht? Und vor allem, WARUM?
Am Freitag war die Welt noch in Ordnung!
Gut, ich war ein wenig verschnupft. Wirklich nur ein wenig. Und nun war dies sicher auch nicht der erste Schnupfen, der mich in 20 Jahren aufgesucht hat, und ich hatte bisher nie, wirklich nie irgendwelche Probleme mit Erkältungen und schlechten Blutzuckerwerten. Da renne ich nun 2 Tage mit BZ Werte zwischen 250mg/dl und HI herum und fühle mich erstaunlich gut. Hätte ich nicht von Zeit zu Zeit mal einen Blick aufs CGM geworfen, rein körperlich hätte ich die Werte nicht bemerkt. Wäre natürlich super, wenn so ein CGM auch gleich die Ursachen mit ausspucken würde:
Piiiiiiep, es befinden sich Grippeviren im System.
Piiiiiep, Kohlenhydrat Overload.
Piiiiiep, das System feiert ne Party und die Hormone tanzen Tango.
Spaß beiseite, psychisch hatte ich langsam echt daran zu knapsen, weil ich wirklich das erste Mal in meiner Diabetes Laufbahn so richtig ratlos war und nicht wußte was los war, oder ob ich vielleicht etwas falsch gemacht habe. Ich hatte bereits Unmengen an Insulin durch den Körper gejagt, so konnte es nicht weiter gehen. Also habe ich am Montag Morgen gleich mit einem Diabetesberater gesprochen, der im Prinzip aber auch erstmal nur das sagen konnte, was ich eh schon gemacht hatte. Keto-Schema, viel Trinken etc. Dann bin ich noch zum Doc um die Ecke zur Blutentnahme. Auf Grund der eher rudimentären Erkältungsmerkmale lag sein Verdacht (und meiner auch) auf einer Entzündung von irgendwas, zumal ich auch unter den Rippen seit ein paar Tagen Schmerzen hatte. Der BZ beruhigte sich am Montag Mittag dann schlagartig wieder, das Phänomen ging so schnell und ohne Vorwarnung wie es gekommen war. Immerhin. Das Gewarte auf die Blutergebnisse machte mich aber dennoch ein wenig nervös. Am nächsten Tag ging es also wieder zum Doc um die Ergebnisse abzuholen.
„Du meine Güte!“…so der Kommentar des Arztes, als er auf den Zettel mit den Ergebnissen starrte. Für einen kurzen Moment ging mir der Arsch auf Grundeis, vor meinem inneren Auge sah ich mich schon im Krankenhausbett liegen, die Diabetes Sau grinsend an mich gekuschelt. „Ihr Blutbild ist nahezu perfekt!“ Ääääh….,bitte was? Gut, yippie! Hba1c auch um 0,4% verbessert. Yippie yippie.
Und der hohe Zucker, die Schmerzen? Schuld an den miesen Werten war wohl anscheinend doch ein grippaler Infekt, der als Vorbote für das was da noch kommen mag, ein paar beschissene Werte vorbei schickte. Denn den Ärger mit Husten, Schnupfen, Ohrenschmerzen und Klump habe ich nämlich JETZT. Die Schmerzen unter den Rippen stellten sich als ne Bauchmuskelzerrung raus, verursacht durch das ganze Gehuste (ich erinnnere da an die DiaTec). Sachen gibt es. Angeblich kommt es sogar oft zu Muskelrissen durch starke Erkältungen. Verrückt.
Nun ja, was soll man da jetzt sagen? Ende gut, alles gut?
Was auch immer da los war…
Eigentlich wollte ich schon viel eher von der DiaTec in Berlin berichtet haben, aber in der letzten Zeit war viel los, sodass ich wenig Zeit zum Bloggen hatte. Wenn wir sonst von Veranstaltungen berichten, dann gewöhnlich weil wir Gast dort waren. Diesmal waren wir aber nicht nur Gast, sondern durften selber, passend zum Motto „Diabetes Technologie 2.0“, einen Vortrag über das Bloggen und unsere „moderne Art der Selbsthilfe“ (uiiiii, jetzt habe ich das verhasste Wort wieder gesagt) halten.
Die DiaTec ist eine Fortbildungsveranstaltung, an der hauptsächlich Ärzte, Wissenschaftler, Diabetesberater Industrie und Studenten teilnehmen. Neben dem Fortbildungsprogramm werden verschiedene Workshops angeboten. Gerade in diesen Workshops wurde mir teils sehr stark bewusst, welch unterschiedlichen Blick wir Diabetiker auf die Diabetes-Therapie haben, im Gegensatz zu Ärzten und Beratern. Gerade in Bezug auf den Nutzen von CGM habe ich an diesem Wochenende ein paar echt erstaunliche Ansichten gehört. „CGM is nur dazu da um den Hba1c zu verbessern!“ Äääähm, NEIN!!!
Über unseren eigenen Vortrag will ich jetzt gar nicht so viel schreiben, ich denke die Leute die regelmäßig diesen Blog lesen und in sozialen Netzwerken underwegs sind, machen dies nicht ohne Grund und wissen wieso und weshalb sie dies tun. Was mich tierisch genervt hat war dieser fiese Reizhusten, den ich mir ein paar Tage vorher eingefangen hatte. Bei einem Vortrag und einer Podiumsdiskussion vor einer Menge Leute eher suboptimal. Keine Ahnung wieviele Hustenbonbons und Wasser ich an diesen 2 Tagen quasi inhaliert habe….
© Foto Mike Fuchs/mikefuchs-fotografie.de
Neben interessanten Gesprächen und neuen Kontakten waren auch ein paar der üblichen Verdächtigen dabei. So habe ich zum Beispiel vom DeDoc höchst persönlich meinen Preis fürs BZ-Bingo aus dem ersten #dedoc Tweet- Chat erhalten. Beweisfoto wurde natürlich schon getwittert! Für Finn gab es es auch noch eine kleine besondere Überraschung, als er unter den Teilnehmern seine Diabetesberaterin aus Kindheitstagen entdeckte. Große Wiedersehensfreude.
Abschließend schließe ich mich dem Zitat des Tagungsleiters Prof. Dr. Lutz Heinemann aus seinem Vorwort zur Diabetec 2.0. 100%ig an: „Der Patient refelktiert, bewertet und steuert seine Erkrankung immer stärker über Schnittstellen mit Anbindung zum World Wide Web. Das Web gewinnt dadurch zunehmend an Relevanz – auch für die Diabetes-Technologie.“
An dieser Stelle noch einmal vielen Dank, dass wie dabei sein durften!
Und vielen Dank an Mike Fuchs für die Bereitstellung der Fotos!
©Foto Mike Fuchs/ mikefuchs-fotografie
©Foto Mike Fuchs/ mikefuchs-fotografie
©Foto Mike Fuchs/ mikefuchs-fotografie
Eine Insulinpumpe zu haben bedeutet für mich ein großes Stück Lebensqualität! Leider ist das den Krankenkassen relativ egal. Lebensqualitä? Pffft, wen interesiert das schon? Noch vor 10 Jahren war es kein großer Akt eine Insulinpumpe zu bekommen, mir wurde sie fast schon aufgezwängt (worüber ich heute sehr dankbar bin). Dies hat sich über die Jahre geändert, die Genehmigung einer Insulinpumpe wird immer schwerer. Wer es aber geschafft hat, diese zu bekommen, steh vor dem nächsten Problem: WELCHE Pumpe soll ich nehmen??? Die Auswahl ist nicht sehr groß, jedoch haben die unterschiedichen Insulinpumpen der verschiedenen Hersteller kleine aber feine Unterschiede. Die Wahl der für einen persönlich richtigen Insulinpumpe ist auch das Thema des kommenden DeDoc Tweet Chats am morgigen Mittwoch. Also, wer gerade vor der großen Entscheidung steht, sollte dort mal vorbei zwitschern, es wird sicher interessant die unterschiedlichen Meinungen zu hören. Los geht es, wie jeden Mittwoch, um 21:00 Uhr. See you on Twitter 😉 #dedoc
©Foto Ilka G./mein-diabetes-blog.com
Einige von euch werden diesen Beitrag bereits kennen. Ich habe ihn damals als Interview im Open Journal veröffentlicht. Es geht um Diabtes und Zöliakie. In der letzten Zeit habe ich wieder sehr viel darüber gehört, erst vor ein paar Tagen schrieb mir ein britischer Diabetes Blogger, dass bei ihm nach über 10 Jahren Diabetes nun auch noch Zöliakie diagnostiziert wurde.
Neben den gefürchteten Folgeerkrankungen müssen sich viele Typ1 Diabetiker zwangsläufig auch zusätzlich mit sogenannten Begleiterkrankungen beschäftigen. Erkrankungen die mit dem Diabetes einhergehen. Hierzu gehört zum Beispiel die Fehlfunktion der Schilddrüse, von der auch ich und mehrere Typ1 Diabetiker aus meinem Bekanntenkreis betroffen sind. Erwiesen ist, dass Funktionsstörungen der Schilddrüse und Diabetes häufig gemeinsam auftreten und sich gegenseitig beeinflussen. Über- und Unterfunktionen der Schilddrüse wirken sich auf den Blutzuckerstoffwechsel aus. Bei einer Hyperthyreose (Überfunktion der Schilddrüse) wirkt das Insulin nicht mehr richtig, die Folge sind erhöhte Blutzuckerwerte. Eine Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) lässt den Bedarf an Insulin sinken, Unterzuckerungen (Hypoglykämie) treten verstärkt auf.
Eine weitere Begleiterscheinung des Diabetes ist die Zöliakie, eine Überempfindlichkeit gegenüber Gluten, einem Klebeeiweiß welches in Getreidesorten wie Weizen, Roggen und Gerste vorkommt und bei Allergikern die Darmzotten zerstört. Die Zöliakie zählt genauso wie Diabetes mellitus und einige Schilddrüsenerkrankungen zu den Autoimmunerkrankungen und bringt erhebliche Ernährungseinschränkungen mit sich.
Interview mit Max – Diabetiker und von Zöliakie betroffen
Um ein wenig mehr über diese Krankheit und über den Umgang und Beeinträchtigungen im Alltag zu erfahren, verabrede ich mich mit Max. Max ist 20 Jahre alt und seit Sommer 2007 Typ1 Diabetiker. Zusätzlich leidet er an der Glutenunverträglichkeit.
Wir treffen uns in einem Café. Ich bestelle mir einen Cappuccino und ein Stück Kuchen, Max hingegen nur ein Getränk. Aus der Kuchenauslage darf er nichts essen. Nicht weil es sein Blutzucker nicht vertragen würde, sondern weil seine Darmzotten beim Verzehr von glutenhaltigen Produkten „Tango tanzen“ würden. Ich sitze vor meinem Stück Bienenstich und bekomme ein schlechtes Gewissen.
Max erzählt mir, dass die Ärzte damals bei der eher zufälligen Diagnose Diabetes bereits wussten, dass er ebenfalls Zöliakie hat. Dies teilten sie ihm aber erst einige Monate später mit, damit er sich erst mal an seinen Diabetes „gewöhnen“ konnte. Typische Beschwerden wie Bauchschmerzen habe er nicht gehabt. Eine Ernährungsumstellung führte aber zu einer deutlichen Verbesserung seines Wohlbefindens.
Schluss mit Pizza, Pasta und Co.
Eine glutenfreie Kost stand von nun an auf dem Tagesplan, Mehlspeisen waren fortan tabu. Max berichtet, dass es mittlerweile zwar viele glutenfreie Produkte in Supermärkten, Webshops und Reformhäusern gäbe, und diese auch erstaunlich gut schmecken würden, das eigentliche Problem liege aber im Alltag. Das Angebot in Bäckereien ist größtenteils tabu, an einen Besuch beim Italiener mit Pizza, Pasta und Co. ist nicht mehr zu denken. Und wenn doch, dann gibt es nur Kartoffeln mit Gemüse und Fleisch, nicht wirklich italienisch. Aber auch hier muss er sich nach den Inhaltsstoffen und Zubereitung erkundigen, denn Soßen und Panaden sind mögliche „Gluten Fallen“. Mit seinen Jungs in einer bekannten amerikanischen Fast Food Kette mal eben einen Burger essen fällt ebenso flach. Pommes und Salat sind das einzige auf der Karte was er dort bedenkenlos essen darf.
Problematisch ist, dass Gluten in vielen Lebensmitteln auch versteckt vorhanden ist, da es die Lebensmittelindustrie oftmals als Emulgator verwendet.
Auf die Frage, ob er sich streng an seine Diät halte und was passieren würde wenn er ein normales Brötchen oder ein paar Kekse essen würde, entgegnet er, dass dies bei ihm keine sofortigen Auswirkungen hätte. Allerdings reagiere da jeder Betroffene anders. Aber Max hat für sich selber beschlossen keine großen Experimente zu wagen und verzichtet daher auf solche „Sünden“ komplett, denn genau wie der Diabetes kann auch die Zöliakie bei falscher oder schlechter Behandlung Folgen haben. In diesem Fall Darmtumore. „Ich halte mich lieber an die Ernährungsvorschriften anstatt ein solches Risiko einzugehen!“
Zöliakie birgt viele Nahrungsverbote
„Glutenfreie Lebensmittel sind scheiße teuer“
Während ich weiterhin genüsslich aber immer noch mit einem schlechten Gewissen meinen Kuchen esse, berichtet Max, dass Urlaube und Reisen ebenfalls ein Problem darstellen. Man weiß ja nie was einen in einem fremden Land erwartet und ob man sich auf das verlassen kann was aus der Hotelküche kommt. Daher reise er dann mit deutlich mehr Gepäck als alle anderen, eine große zusätzliche Tasche ist allein nur für glutenfreie Lebensmittel vorgesehen. Diese speziellen Produkte seien übrigens „scheiße teuer“, ein einfacher Schokoriegel ist für einen Preis von unter 1,00 € kaum zu bekommen. Ich frage ihn, was ihn am meisten an der Glutenunverträglichkeit stört. „Ich kann nicht einfach mal so mit meinen Kumpels ein Bierchen trinken gehen. Entweder ich bringe mir mein glutenfreies Bier selber mit, wo eine 0,33l Dose übrigens satte 1,80 € kostet. Oder ich halte mich an Longdrinks. Das wird dann für mich immer ein teurer Abend!“ Zum Schluss möchte ich von ihm wissen, auf welche der beiden Krankheiten er am ehesten verzichten würde, wenn er könnte. Max muss nicht lange überlegen: „Zöliakie! Beim Diabetes darf man auf Grund der mittlerweile „lockeren“ Ernährungsrichtlinien alles essen, man muss halt nur den Bolus dafür abgeben. Und mit dem Spritzen habe ich eh kein Problem. Bei der Zöliakie ist das leider anders. Wenn man sich da nicht an den Ernährungsplan hält, bekommt man Probleme!“
Ich kratze die letzten Krümel von meinem Teller und bin fast ein wenig froh „nur“ Diabetes zu haben….
Wie sieht es bei euch aus? Seid ihr von Zöliakie betroffen? Wie geht ihr damit um, schränkt es euch im Alltag eventuell mehr ein als der Diabetes selber?
© Foto Ilka G./mein-diabetes-blog.com
So, heute mal ein wenig Werbung für den norddeutschen Raum! Am Samstag, den 09.02.2013 findet in Bremen das norddeutsche Pumpenträgertreffen statt. Es erwarten euch Vorträge, Workshops und eine Industrieausstellung. Der Eintritt ist frei!
Hier die Eckdaten:
Wo: Balladins Superior Hotel
August Bebel Allee 4
28329 Bremen
Wann: 09:30 Uhr – 16:30 Uhr
Ich denke wir werden da auch mal vorbei gucken! Vielleicht sieht man sich ja!
Der Dexcom G4 Sensor ist nun mittlerweile ein paar Wochen mein Begleiter. Wir haben schon viel zusammen probiert, er war beim Sport dabei, beim Skifahren in den Alpen, hat mich auf so manch nächtliche Hypo aufmerksam gemacht, mir deutlich gemacht, wie schnell mein Blutzucker in Stresssituationen quasi regelrecht ausrastet, und wie ich auf bestimmte Lebensmittel reagiere (oder auch nicht reagiere). Eigentlich ein Begleiter, an den ich mich direkt gewöhnen könnte, weil er einfach Vieles so viel einfacher macht im Alltag mit der Diabetes Sau. Nur hat die Sache einen Haken. Es handelt sich leider nur um ein Leihgerät (vielen vielen Dank an nintamed) und meine Krankenkasse wird sich wohl kaum für eine Übernahme der Kosten bereit erklären.
Schön wenn man beim Autofahren den BZ direkt im Blick hat!
Eine Funktion, die ich besonders lieb gewonnen habe, ist die Trendanzeige. Die hat mich vor so mancher Hypo bewahrt, oder auch drauf aufmerksam gemacht, dass ein Bolus vielleicht mal ganz angebracht wäre…
Folgende Situation: Ich sitze am Nachmittag im Büro und messe meinen BZ. Urgs, 220mg/dl. Mist, da ist wohl ne Korrektur fällig. Also rein mit den Einheiten. Es dauert keine Stunde und ich finde mich in der Küche vor meinem „Hypo-Nutella Glas“ wieder, und schaufel kräftig rein. Hallo Hypo!
Mit einem Blick auf die Trendanzeige wäre das vermutlich nicht passiert. Der Trendpfeil nach unten (und zwei erst recht) hätte mich garantiert vor diesem überflüssigen Korrekturbolus gewarnt. Klar kann ich mir ungefähr ausrechnen, was an Restinsulin von der letzten Mahlzeit noch durch meinen Körper schwimmt, aber weiß ich dann auch, ob ich mich nicht vielleicht beim Essen z.B. mit den BEs verschätzt habe oder andere Dinge gerade Einfluss auf den BZ nehmen? Gleiches in andere Richtung. Bei einem Wert von 130mg/dl würde ich in der Regel nichts tun, sehe ich aber, dass der Trendpfeil nach oben geht und ich ausschließen kann, dass nach Mahlzeitenbolus vorhanden ist, kann ich die Entwicklung beobachten und gegebenenfalls korrigieren. Die Trendpfeile können eine unheimliche Hilfe dabei sein, den Blutzucker in richtige Bahnen zu leiten.
Mit dem Tragen des Sensors ist meine Standardabweichung bedeutend geringer, Berg und Talfahrten weitaus weniger. Ich befinde mich sozusagen eher in einer angenehmen Hügellandschaft, ein wenig wie im Teletubbie Land ;).
Verdammte Axt! Seit ein paar Wochen zählt Traubenzucker und anderes Zuckerzeugs zu meinen besten Freunden. Allerdings, auf diese Freunde kann ich eigentlich verzichten. Denn ständig etwas futtern zu müssen, schlägt sich nicht nur auf das Gewicht nieder, sondern auch auf meine Laune, wenn ich die halbe Nacht mal wieder durch den Hypo Alarm des CGM wach gehalten wurde. Ich habe lange Zeit überlegt, woher die häufigen Hypos kommen könnten, denn eigentlich habe ich nichts geändert. Weder an der Ernährung, noch an der täglichen Bewegung. Irgendwann ist mir dann eingefallen, dass ich seit einiger Zeit mein Metformin wieder regelmäßig nehme. Das nehme ich bereits schon ein paar Jahre zusätzlich zum Insulin, im letzten Jahr aber eher unregelmäßig, was natürlich nicht Sinn der Sache ist. Metformin ist ein Antidiabetikum, und ist eigentlich für Typ2 Diabetiker vorgesehen und soll folgendes bewirken:
• Metformin verzögert die Aufnahme von Glukose aus dem Darm in das Blut
• Das Medikament verbessert die Aufnahme von Zucker aus dem Blut in das Muskel- und Fettgewebe (= Verminderung der Insulinresistenz)
• Das Biguanid hemmt die Freisetzung von Glukose aus der Leber
• Es wirkt appetithemmend (<– kann ich nicht behaupten)
Nun habe ich mich also mal wieder um eine regelmäßige Einnahme bemüht, und ich denke es zeigt langsam Wirkung. Als ich damals damit anfing, konnte ich auch relativ schnell meine Basalrate um einige Einheiten senken, ich denke an dem Punkt bin ich wohl gerade wieder angekommen. Jetzt heißt es also wieder tunen, tunen tunen, denn auf diese überflüssigen Hypos und daraus resultierende Gegenregulationen kann ich echt verzichten! Über die Einnahme von Metformin bei Typ1 Diabetes gibt es verschiedene Meinungen, ich habe aber bisher gute Erfahrungen gemacht und kenne mittlerweile auch viele Typ1er, die Metformin zusätzlich zum Insulin einnehmen. Oh, und man sagt dem Mittelchen auch noch andere Wirkungen zu… 😉
Ein schnelles „Hallo“ … 🙂 Diesmal nicht von der Küste, sondern aus den Bergen. Wir sind ein wenig Ski- bzw. Snowboarden. Nachdem Schnee in den letzten Wochen eher Mangelware war, hat es pünktlich zum Wochenende angefangen zu schneien.
Dieses Jahr hab ich das erste Mal mein CGM und Pumpe beim Snowboarden dabei und bin echt begeistert. Nicht vom CGM, dass ist sowieso super. Nein, weil man echt weniger mitschleppen muss. Kein Messgerät, keine Teststreifen… 😉 Und natürlich weil man sofort sieht, wie sich das ganze „Schneefressen“ auf den Blutzucker auswirkt…!
„Safety First“ … ein Helm muss sein
Naja, nicht ganz. Denn eigentlich war es nur ein Mitarbeiter aus dem Diaexpert Kundendienst. Aber der Herr hat seinen Job so gut gemacht, man hätte meinen können er sei der OmniPod persönlich „Hey, ich bin DAS Gerät überhaupt in der Diabetes Therapie, alles was sie für ein erfülltes und glückliches Leben brauchen ist mich – den OmniPod 2.Generation!“
Aber mal von Anfang an: Vor ein paar Wochen waren wir von Diaexpert zu einer Veranstaltung eingeladen, auf der durch einen Vertreter der Firma Ypsomed/myLife der neue OmniPod vorgestellt wurde. Das Interesse an dieser Veranstaltung war offenbar groß, der Saal war innerhalb kurzer Zeit brechend voll. Eigentlich hätten wir erwartet, dass sich dort viele Typ1-Diabetiker tummeln. Leider mussten wir schnell feststellen, dass dem nicht so war und vom Gefühl her der Saal überwiegend von Typ2ern belagert wurde. Äääääh….?!?!
Nun ja, das Gerät wurde vorgestellt und alle Fragen der Interessierten auch gut beantwortet.
Ich muss zugeben, ich mache mir in letzter Zeit viele Gedanken darüber, welche Pumpe ich wohl im Fall der Fälle nehmen würde, und ich bin mir wirklich nicht sicher. Klar, der OmniPod hat keinen Schlauch, ein klarer Vorteil gegenüber allen anderen Pumpen. Und ein Messgerät im PDM ist auch vorhanden (die Technik dahinter ist übrigens Abbott, bzw. das Freestyle Blutzuckermessgerät). Gegenüber seinem Vorgänger ist der neue Pod 34% kleiner, 16% dünner und 25% leichter und wiegt nur 25g. Ich habe mir während der Veranstaltung viele Notizen gemacht und mich und Pro und Contra beschäftigt.
Der neue Pod ist deutlich kleiner geworden
Um jetzt mal zum Anruf zurück zu kommen. Da Diaexpert ja damals zu dieser Veranstaltung eingeladen hatte, rief mich ein Mitarbeiter aus dem Diaexpert Team an, um zu fragen wie mir die Infoveranstaltung zum OmniPod in Hamburg gefallen hatte. Wir kamen aber schnell ins Plaudern und er hat natürlich die Gunst der Stunde genutzt, um mir den OmniPod noch mal ordentlich schmackhaft zu machen. Leider habe ich schnell gemerkt, dass der Mann zwar sein Bestes gegeben hat, von Theorie viel verstand, aber eben nicht mit der Praxis vertraut war. Er konnte nur wenig mit meinen Bedenken und Kritik anfangen, über die ich mir als Diabetiker in Sachen Handhabung und Tauglichkeit Gedanken mache.
Hier nun mal meine persönlichen Eindrücke zum OmniPod der 2. Generation. Wie bereits erwähnt, kein Schlauch! Gerade beim Sport speziell Laufen, ist das extrem praktisch. Da ist dieser Kabelkram manchmal echt störend, weshalb ich Läufe bis 45 Minuten auch meist ohne Pumpe mache. Man hat einfach weniger zu schleppen. Beim OmniPod/Patchpumpe muss ich mir darüber keine Gedanken machen. Der klebt da wo er klebt. ABER: bin ich länger unterwegs, sei es mit dem Bike oder beim Laufen, dann brauche ich Insulin und zwar mit wechselnder Basalrate. Heißt, ich muss auf jeden Fall den PDM (Personal Diabetes Manager) mitnehmen um den Pod zu steuern. Und der PDM ist von der Größe her nicht gerade ne Streichholzschachtel und auch kein Leichtgewicht. Dazu habe ich noch mein Handy dabei, gegebenenfalls auch ein CGM, Teststreifen, Pieker, Traubenzucker, Flüssigkeit….Äh, wo soll das alles hin? Brauche ich dann einen persönlichen Buttler, der mir alles hinterher schleppt oder einen Gürtel wie Lara Croft, in dem ich alles verstauen kann? Für einen Sportler, der seine Tasche oder den Pod irgendwo am Spielfeldrand oder irgendwo in Reichweite deponieren kann, mag das nicht so das Problem sein.
Der neue Pod ist kleiner, flacher und leichter
Was ist wenn ich den PDM vergesse!? Gerade auf der Arbeit angekommen und merke ich hab das Gerät nicht dabei. Der Pod besitzt nicht wie die Accu Chek Solo (warte noch auf Markteinführung) einen kleinen Knopf, über den ich den Bolus manuell abgeben könnte. Also, Pen nicht vergessen!
Kathetersetzen. Über diesen Punkt habe ich mit dem Herrn am Telefon am längsten diskutiert. Wenn ich mir meinen Katheter setzte, dann merke ich manchmal sofort, nach einer Stunde oder auch nach mehreren Stunden erst, dass er nicht richtig sitzt. Klar, ich wechsel dann einfach und fertig ist die Laube. Der Herr am Telefon wollte mir allerdings weiß machen, dass man das beim OmniPod immer sofort merkt wenn der Katheter nicht sitzen sollte. Alle die sich schon mal einen Katheter gesetzt haben, wissen dass das Quatsch ist. Was aber auch der Tatsache nicht abtut, dass wenn der Katheter nicht sitzt, der Pod im Müll landet, bzw. nicht wieder verwendet werden kann. Die Krankenkassen schränken eh immer mehr ihr Budget ein, sparen wo sie können. Mit ständigem Podwechsel möchte ich sie ungern überstrapazieren, immerhin kostet ein Pod knapp 30 Euro!!!
Viele Diabetiker sind überzeugt, täglich den Katheter wechseln zu müssen. Das ist Ansichtssache. Aber gerade hier wäre dies wohl fast schon dreist, denn Katheterwechsel bedeutet Podwechsel. Da kommt schnell ein ganz schönes Sümmchen zusammen. Von daher wird den Diabetikern, die eh Kathterprobleme haben auch häufig vom Pod abgeraten. Übrigens gibt es den Pod nur mit einer Kanülenart, nämlich Teflon mit einer Länge von 9mm, die aber durch den schrägen Einstich nur 6,5 mm unter der Haut liegt. Übrigens habe ich auch gerne im Blick, ob sich zufällig eine Luftblase in der Insuliampulle befindet, beim Pod bleibt einem dieser Blick leider verwehrt, aber angeblich wird beim „Entlüften“ des Pods alles an Luft rausgezogen. Nun ja, ich glaube meist nur was ich auch sehe.
Die Software ist derzeit nur für Windows erhältlich , nicht aber für den Mac. Gut, ich würds vermutlich eh nicht nutzen, lese meine Accu Chek Pumpe auch nie aus.
Die Verstopfungswarnung wird beim OmniPod nach 4 Einheiten Gegendruck erzeugt. Ja, beim Bolus merke ich das schnell. Aber wenn ich nichts esse, keine Korrektur benötige und die Pumpe einfach auf Basal läuft, kann es schon einige Stunden dauern, bis 4 Einheiten durch sind. Und mehrere Stunden ohne Insulin? Hallo Keto! Laut dem „Telefonmann“ kommt es aber so gut wie nie zu Verstopfungen beim OmniPod…Aha!!
Leider kann man laut Hersteller auch keine vorbefüllten Pods irgendwo mit hinnehmen, da diese innerhalb einer Stunde an den Mann/Frau gebracht werden müssen. Das bedeutet ich muss, sobald sich dass Reservoir dem Ende zuneigt, den ganzen Aufziehkrempel mitnehmen. Apropos Reservoir. Der Pod hat eine Laufzeit von 72 Stunden, sprich 3 Tage. Auf der Info-Veranstaltung wurde gesagt, dass sich das Ding dann automatisch ausschaltet (egal wie viel Insulin noch drin ist). Andere Quellen behaupten, er laufe aber dann doch weiter, der Hersteller garantiert nur nicht, dass der Pod dann auch noch einwandfrei funktioniert. Das beruhigt mich nicht wirklich! Spontanter Gang in die Sauna entfällt auch, da Insulin bekanntlich nicht solchen Temperaturen ausgeetzt werden sollte. Heißt der Pod muss ab. Blöd wenn man ihn gerade neu gesetzt hat. In dem Fall kann man wohl eher nicht von „mehr Freiheit“ sprechen, die man durch den Pod bekommen soll. In manchen Situationen möchte ich ehrlich gesagt die Pumpe auch mal abklippen, bei einem Katheter kein Problem, mit dem Pod allerdings schon. Nix mit mal eben abkoppeln. Der Knubbel bleibt dran. Und am Flughafen wird man dann gleich als erster wieder an die Seite gezogen… 😉
Laut Ypsomed/myLife ist der Pod sehr empfindlich bei größerer Erschütterung. Also wenn mir das Ding so oft runter fällt wie mein Telefon…oh je! Die Entsorgung der Pods. In so einem Pod steckt eine Menge drin: Technik, Plastik, Batterien…eben das was in einer „vollstängigen“ Insulinpumpe so drin ist. Ypsomed bietet ein spezielles Entsorgungsprogramm an, bei dem man die gebrauchten Pods an die Firma zurück gesendet werden und diese dort in ihre Bestandteile zerlegt und recycelt werden. Das ist eine gute Sache. Das Programm ist allerdingd keine Pflicht und wird mit sicherheit auch nicht von jedem Nutzer in Anspruch genommen. Viel zu umständlich diese Samnmeln, zur Post bringen…! Man überlege mal, was da alles in der Tonne landet. Speziell die Batterien…uiuiui. Da kommt bei mir gerade die Frage auf: kann in einem OmniPod die gleiche Technik wie in einer herkömmlichen Pumpe stecken, die ein paar Tausend Euro kostet??? Schmeißt man dann alle paar Tage ein halbes Vermögen auf den Müll???
Ja, wie er sicherlich merkt, der Pod überzeugt mich noch nicht. Das Prinzip ist gut, für mich aber noch zu wenig durchdacht und ausgereift. Und bevor jetzt lauter Buuuuuuuuuuuuuuuuuuuuh Rufe kommen, ich lasse mich gern eines Besseren belehren und bin über Kommentare von Pod Trägern dankbar. Sollte sich mir die Gelegenheit bieten, den Pod einmal Probe zu tragen, bin ich für alles offen um mich vom Gegenteil überzeugen zu lassen.
Oh, dies war übrigens der erste Beitrag im neuen Blog Design. Uuuh, aufregend! An dieser Stelle noch mal ein fettes Danke schön an Digital Workshop.
Auch in diesem Jahr gab es wieder eine Menge Dinge, die mich erstaunt, überrascht oder geärgert haben. Hier ein paar Eindrücke, Gedanken und Feststellungen aus 2012. Aus dem D-Life und dem Alltag.
Zunächst aber möchten wir uns bei allen Bloglesern und Gastautoren bedanken. Danke für eure Kommentare, Anregungen und Kritik. Kommt alle gut in das neue Jahr!
Nu aber:
Ein Jahr geht zu Ende und es hat sich viel getan. Wir haben viel erlebt, habe tolle Menschen kennen gelernt und hoffen, dass es auch im nächsten Jahr spannend weiter geht (und das wird es! ). Ach und wer hätte das gedacht, wir haben tatsächlich noch immer Diabetes. Mist! Zeit das alles mal eine wenig revue passieren zu lassen.
Januar
Das Jahr hat ruhig begonnen. Wie fast jedes Jahr ging es im Januar ausgiebig auf die Piste. Berg-und Talfahrten sind schließlich nicht nur dem Blutzucker vorbehalten. Leider hatte ich wieder mit meinem Rücken ein paar Probleme, konnte aber diese mit ein wenig Gestrecke und Geziehe durch den Arzt wieder in den Griff bekommen und konnte danach sogar fliegen. Außerdem konnte ich im Januar ein paar erste Erfahrungen mit einem CGM sammeln.
Kaiserwetter über der Zugspitz Arena © Foto Ilka G./mein-diabetes-blog.com
Februar
Ein ruhiger Monat. Winterdepression? Nö! Depressiv, bzw. in miese Stimmung versetzte mich höchstens mein Blutzucker, der besonders am Vormittag völlig verrückt spielte. Dann setzte ich mich ein wenig mit dem Morgengupf (nee, das ist nichts Essbares) auseinander und das Wertechaos am Vormittag nahm ein Ende.
März
Schmerz! Würde es die Zahnfee geben, dann würde ich wohl nicht so oft Probleme mit meinen Beißerchen haben. Stattdessen haust in meinem Mund glaube ich ein böser Troll und feiert Partys in meinen Wurzelkanälen. Im März wurde wohl offiziell die Party-Saison eröffnet. Aua! Ach ja, und dann war da noch unser Fernsehauftritt.
Hauptsache gesund auf dem MDR
April
Das wichtigste Ereignis im April war wohl, dass Finn endlich seine Insulinpumpe von der Kasse genehmigt bekommen hat. Er hat sich für die Animas Vibe entschieden, hier das Unboxing.
Bei mir lief der April auf totaler Sparflamme, denn mein Ferritin-Wert befand sich im Keller, was ich im Alltag auch relativ doll zu spüren bekam. Übrigens, hasst ihr es auch, wenn Süßigkeiten und andere Leckereien immer in Verbindung mit Diabetes gebracht werden? MAN BEKOMMT KEINEN DIABETES DADURCH, DASS MAN ZU VIEL ZUCKER ISST! Oh, und ich hab mich hinreißen lassen mein analoges Tagebuch zu beerdigen und eine App zu nutzen!
Mai
Im Mai war jede Menge los. Begonnen hat er mit dem Besuch von Roman, Diabetes-Frischling, den wir über den Blog kennen gelernt haben. Bei „Nüdelchen und Bierchen“ trafen wir uns noch mit anderen Diabetikern aus Hamburg (Antje, Birgit, Bente, Anne-Kristin, Andreas) und Sven der zwar nicht aus Hamburg kommt, aber beim stattfindenden Marathon neben Andreas ebenfalls an den Start ging.
Für uns ging es ein paar Tage später weiter nach Wien, wo wir Fredrik von mySugr besuchten. Wenn Diabetiker aufeinander treffen, entstehen seltsame Ideen und so begaben wir uns auf eine Blutzucker Battle quer durch Wien und stellten fest, dass man das Diabetes Monster sehr gut mit Käsewürsten besiegen kann!
Kurz darauf folgte auch schon die DDG Jahrestagung in Stuttgart, auf der wir nicht nur jede Menge Leute aus der „Diabetes Szene“ trafen, sondern auch spannenden Vorträgen lauschten, uns über neue Produkte informierten und am Diabetes Spendenlauf teil nahmen. Außerdem habe ich mich im Mai mit dem Thema Motivation auseinander gesetzt. Was motiviert mich diabetesmäßig am Ball zu bleiben und immer brav den Blutzucker zu messen? Dies.
Wien © Foto Ilka G./mein-diabetes-blog.com
Juni
Im Juni durfte Mutti mal zu Wort kommen und berichten, wie was Eltern so durch den Kopf geht, wenn das Kind plötzlich Diabetes bekommt. Ein harter Job, aber für uns Diabetiker ein Fulltime Job!
Juli
Meinerseits nicht viel los in Sachen Diabetes. Mein persönliches Sommerloch. Ich hatte aber eh genug mit den Umzugsvorbereitungen zu tun, denn Ende Juli riss ich meine Zelte in den Bergen ab, um sie in Hamburg wieder neu zu errichten. Zu meinem Gebuststag war die liebe Mila zu Besuch und wir haben kaum etwas gegessen *hust*! 🙂 Unser Gast Autor Jan hatte dafür aber um so mehr zu berichten und stellte uns seinen „Zucker Dämon“ vor.
August
Finn hat seinen 25. Geburtstag gefeiert. Naja, eher gesagt sein Diabetes. Außerdem wurden wir zum Medtronic Blogger Meeting nach Lausanne in die Schweiz eingeladen und durften beim Diabetes-Junior-Cup 2012 dabei sein.
September
Der September war wieder voll von Veranstaltungen. Zunächst hatten wir Fredrik von mySugr zu Besuch, diesmal ging die kulinarische Blutzucker Battle also quer durch Hamburg. Außerdem wurden wir mit ein paar anderen Leuten von C8 MediSensors zu einer Produktveranstaltung eingeladen, ein paar Tage vorher war Bastian Hauck bei uns zu Gast und ich begleitete ihn auf das Sommerfest vom Wilhelmstift, wo er einen Vortrag über das Segeln mit Diabetes hielt. Und dann war da noch Roman, der von jetzt auf gleich vom Typ1 Diabetiker zum Typ2er wurde…Außerdem gab es viel frische Seeluft, die ich in den Bergen sehr vermisst habe!
Seeluft
Oktober
Der Oktober startete mit der Einladung zum European Blogger Treffen von Animas nach Berlin. Neben vielen bekannten Gesichtern lernten wir dort auch, wie bereits in Lausanne, auch viele internationale Diabetes Blogger kennen. Hier noch mal ein Aufruf an die deutesche Diabetes Blogger Szene: Es darf gern mehr werden!!!
Im Anschluss daran ging es zum EASD und Finn bekam den neuen Dexcom G4 Sensor gesetzt. Grandios!
Für mich stand im Oktober URLAUB im Mittelpunkt. 2,5 Wochen mal gar nix tun. Vorher lies mich allerdings eine Hypo die Treppe runter segeln und ich landete in der Notaufnahme. Meinen Asien Trip sah ich echt gefährdet, was sich Gott sei Dank nicht bewahrheitete. Während ich also unter thailändischer und vietnamesischer Sonne die freien Tage genoß, vertrat Finn unseren Blog bei der Diabetes Charity Gala in Berlin.
CGM ist schon eine bomben Sache!
November
Der November sand wieder ganz im Zeichen des Diabetes, wie jedes Jahr anlässlich des Weltdiabetestags. Blue Fridays, Blue Monument Challenge, Big Blue Test usw. Die deutsche Vertretung für die Blue Monument Challenge machte Lübeck mit der Beleuchtung des Holsten Tors. In Berlin waren wir auf der Herbsttagung der DDG und zur offiziellen Veranstaltung zum Weltdiabetestag, wo wir sogar zusammen mit der Diabetes Zentrale auf einem kleinen Stand vertreten waren. Außerdem haben wir dort an einem Vortrag über Diabetes und Social Media teilgenommen. Und wenn man schon mal in Berlin ist und viele Diabetiker auf einem Haufen sind, dann kann man sie auch gleich mal zu einem netten Abend zusammen trommeln, die DOC (Diabetes Online Community). Nett war es. Gerne jeder Zeit wieder. Dann wurden wir noch durch DiaExpert zur Produktvorstellung vom neuen OmniPod eingeladen, quasi die zweite Generation. Kleiner, aber wirklich besser?
Und ich habe die Möglichkeit bekommen, ebenfalls den neuen Dexcom G4 Sensor zu testen. Ich bin schwer begeistert!
Das Lübecker Holsten Tor in blau
Dezember
Es weihnachtet sehr. Keine besonderen Vorkommnisse (bis jetzt). Meine Insulinpumpe hat Weihnachten diesmal gut überstanden im Gegensatz zu 2011. Außerdem habe ich mal ein etwas ungewöhnliche Stelle für die Insulin Injektion ausprobiert.
So, nach knapp 5 Wochen CGM bin ich um einiges schlauer was die Eigenarten meines Blutzuckers betrifft, bzw. ich verstehe ihn ein wenig mehr und Muster sind deutlich zu erkennen.
Zunächst weiß ich jetzt, dass ich definitiv einen Spritz-Ess-Abstand brauche. Leider. Denn eigentlich sollte der bei schnell wirksamen Insulinen ja eigentlich Schnee von gestern sein (kommt nicht bald ein ultra schnell wirkendes Insulin auf den Markt? Ich meine ich habe da mal was leuten hören). Ohne CGM (Nintamed) wäre ich vermutlich gar nicht darauf gekommen, denn wenn ich zum Beispiel morgens zum Frühstück einen guten Wert habe, pumpe und esse, dann messe ich meist erst wieder gegen Mittag und habe postprandial ebenfalls einen top Blutzucker. Passt! Oder doch nicht?
Nein! Denn durchs CGM konnte ich beobachten, dass mein Blutzucker nach dem Essen meist bis auf 250mg/dl ansteigt, dort ein wenig verweilt, und sich dann, wenn das Insulin seine volle Wirkung zeigt, sich wieder auf einen normalen Wert reguliert. Dieser hohe „Zwischenwert“ wäre mir ohne den Sensor (Dexcom G4) überhaupt nicht so bewusst geworden. Eine wenig Rumprobiere mit einem Spritz-Ess-Abstand lässt diese Ausreißer gut eindämmen, nur leider ist ein solcher Abstand (ungefähr 20 Minuten) nicht immer möglich und schränkt eine wenig die Spontanität ein.
Eine weitere Erkenntnis Beobachtung, die mir allerdings schon bewusst war, aber sich mit dem CGM noch einmal deutlich erkennen lässt, ist die Notwenigkeit des Morgengupf. Nach dem Aufstehen (egal zu welcher Uhrzeit) steigt der Blutzucker rasant an, so zu sagen von „0 auf 100“ in 20 Minuten, auf der Anzeigen des Empfängers wunderbar als Pfeil nach oben zu erkennen, manchmal sogar der doppelte Pfeil.
Unschwer zu erkennen ist, dass sich seit Anlegen des CGMs meine Werte verbessert haben und ich deutlich weniger Schwankungen habe. Oben mal ein Vergleich meiner Werte aus dem Oktober ohne CGM und mit CGM aus dem Dezember. Liebe Krankenkassen, könntet ihr da eventuell mal einen Blick drauf werfen!?!?!
Nicht zuletzt bleibt zu erwähnen, dass mir das Gerät unheimlich viel Sicherheit gibt, gerade was die Unterzuckerungen betrifft, von denen ich besonders die in der Nacht gar nicht gemerkt hätte…!