Dass einem bei einer Hypo manchmal lustige, aber auch manchmal nicht so schöne Dinge passieren, durfte ich ja bereits am eigenen Leib erfahren. Ich erinnere mich an den Sturz von der Treppe, kurz vor meinem Asien Urlaub.
Das was mir nun vor einiger Zeit passiert ist, kann ich noch nicht richtig einordnen. Anfangs habe ich mich ziemlich geärgert, mittlerweile finde ich es fast schon wieder lustig.
Eigentlich wollte ich an diesem Tag vor knapp einer Woche gar keine Mittagspause machen, denn ich hatte genug zu tun. Dann bekam ich aber irgendwie doch Hunger und entschloss mich mit dem Auto schnell zum nächsten Supermarkt zu fahren, mir etwas Essbares zu kaufen und auch gleich den Einkauf zu erledigen.
Kaum alle Sachen ins Auto geladen, fummelte ich noch schnell eine Cola aus meiner Einkaufstasche, denn ich hatte ein leichtes Hypogefühl. Klappe zu.
Stille. Schreck. Schock.
Klappe zu? Jep. Und Klappe zu heißt auch Auto zu. Dumm nur, dass ich meine Autoschlüssel, Wohnungsschlüssel, Geld und Telefon im Auto in meiner Tasche hatte. Da stand ich nun also auf dem Parkplatz, wenige Kilometer von zu Hause entfernt, mit nichts als meinen Klamotten an mir und einer Cola in der Hand. Also quasi nackt.
Ich bin mir bis heute nicht sicher, ob mit das auch ohne die Hypo passiert wäre, denn ich war schon ein wenig düdelig im Kopf und kippte die Cola in einem Zug hinunter.
So verweilte ich einige Zeit am Auto, wartete bis sich der BZ wieder normalisierte, starrte währenddessen Löcher in die Luft und war fast froh, dass ich mich an diesem warmen Tag nicht für Flip Flops sondern Turnschuhe entschieden hatte. Schließlich hatte ich ja noch einen kleinen Fußmarsch vor mir. Hypo weg, Zeit zum Hyperventilieren! Scheiße!!! Aaah!
Glücklicherweise besitzt unser Nachbar einen Ersatzschlüssel für die Wohnung, ich habe mir auf dem Heimweg aber auch schon Pläne geschmiedet, was ich wohl tun könnte wenn er nicht zu Haus ist. Leider musste ich auch mal wieder feststellen, wie abhängig man doch mittlerweile von so einem Telefon ist. Mal abgesehen davon, dass ich mein gesamtes Diabetes Tagebuch auf meinem iPhone habe, muss zugeben, außer meiner eigenen Handynummer habe ich nicht eine Telefonnummer mehr im Kopf. Traurig aber wahr.
Auch wenn ich an diesem Tag ziemlich sauer über die blöde Diabetes-Sau war, ich kein Mittag bekam und ein paar Milchprodukte in praller Sonne im Auto vor sich hin oxidierten, finde ich die Sache heute schon fast wieder komisch.
Liebe Leute, undn nun enttäuscht mich nicht. Euch sind doch sicher auch schon blöde Sachen bei einer Hypo passiert, oder nicht?
Heute kein Glück © Foto Ilka G./mein-diabetes-blog.com
Es ist mal wieder Zeit für einen Gastbeitrag. Heute erzählt die liebe Bente, die wir 2012 kurz vor ihrer Weltreise in Hamburg das erste Mal trafen, dass auch mit Diabetes lange und weite Reisen kein Problem sind.
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Ich bin schon immer gerne gereist und finde andere Kulturen, Geschichte und Menschen spannend. Ich wusste schon lange, dass ich irgendwann zu einer großen Reise aufbrechen werde. Der Entschluss es zu verwirklichen wurde im Winter 2011 getroffen. Ich habe mit meiner Chefin geredet und konnte für die Zeit beurlaubt werden, habe Freunde und Familie eingeweiht und mit der Planung begonnen.
Ich bin ich 26 Jahre alt und seit 19 Jahren Typ 1 Diabetikerin.
Zu Beginn war ich ziemlich naiv was die Diabetes-Planung betraf. Ich habe mir einfach nicht viele Gedanken dazu gemacht und dachte alles wäre ganz einfach. Doch so näher der Zeitpunkt der Abreise kam desto mehr Fragen kamen auf.
– WIE versichere ich mich?
– WER versichert mich mit Diabetes Typ1 für 7 Monate im Ausland?
– WIE VIEL Insulin kann ich mitnehmen? WIE lange hält es sicht?
– WO und WIE bekomme ich Insulin im Ausland?
– WAS passiert bei starken Über- oder Unterzuckerungen?
– WELCHE zusätzlichen Kosten kommen auf mich zu?
Und natürlich noch mindestens 100 andere Fragen…
Ich fing also an über das Internet, Ärzte und Freunde nach Antworten zu suchen, musste jedoch ziemlich schnell feststellen, dass man mir kaum helfen konnte, bzw. es noch keine Antworten auf meine Fragen gab.
Ich hatte das Gefühl der erste Typ1 Diabetiker zu sein, der jemals auf eine Langzeitreise geht.
Das stimmt natürlich nicht. Nur hatte bisher kaum jemand von seinen Erfahrungen berichtet und so habe ich angefangen selbst nach Antworten zu suchen, zu forschen und dann darüber zu berichten.
Auf dem Blog www.reisen-mit-typ1.blogspot.de habe ich ab dem Zeitpunkt über die Vorbereitung, den Diabetes und natürlich ganz viel übers Reisen berichtet und werde es auch weiterhin tun.
Am 5. August 2012 ging meine 7-monatige Reise durch Australien, Neuseeland, Fiji, Hawaii, Mexiko, Kalifornien und Florida los. Ich bin alleine und mit einem großen Rucksack gereist, habe in Hostels geschlafen und mir dort ein Zimmer mit vielen anderen Reisenden geteilt. Manchmal gab es Kühlschränke in denen ich das Insulin lagern konnte, manchmal gab es nicht mal eine Küche.
Ich habe wahnsinnig viel in dieser Zeit gelernt, habe wunderbare Erfahrungen gemacht, besondere Menschen kennen gelernt (sogar zwei mit Typ1 Diabetes), Sachen gemacht von denen ich nie gedacht hätte, dass ich sie jemals machen werde (zB. einen Fallschirmsprung) und unwirkliche Orte gesehen (z.B. einen aktiven Vulkan und Lava auf Hawaii).
Der Diabetes gehört in mein Leben, er ist ein wichtiger Teil von mir, doch ich lasse nicht zu, dass er mein Leben zu sehr bestimmt und mich in der Auslebung meiner Träume einschränkt.
Knapp ein Jahr ist es jetzt her, dass ich meine Animas Vibe bekommen habe. Ein Jahr, wo meine Vibe und ich richtig gute Freunde geworden sind. Man kann sagen, es war Liebe auf den ersten Blick.
Dass es mit der Pumpe sooo gut laufen wird, habe ich nicht gedacht. Es lief von Anfang an wie am Schnürchen. Ich hatte sehr schnell meine optimale Basalrate gefunden und passe sie jetzt nur noch punktuell wieder an. Der erste HbA1c, nachdem ich meine Pumpe 6 Wochen getragen hatte, bestätigte was sich in meinen Werten wiederspiegelte … Alles im Lot!
Ich habe von Haus aus eher einen niedrigen HbA1c, von daher kann man meinen Wert nicht als Richtwert nehmen.
Aber zurück zur Pumpe. Ich bin mit der Animas mehr als zu frieden. Sie läuft ohne zu murren, ihr Batterieverbrauch ist trotz CGM total in Ordnung, sie ist robust und macht jeden Spaß mit. Das einzige, was man bemängeln kann, ist das Menü. Was mir erst im Nachhinein aufgefallen ist, es fehlt ein zurück/back Knopf. Viele andere Diabetiker, die schon andere Pumpen hatten, finden das Menü zu umständlich. Ich habe mich soweit daran gewöhnt, weil ich es nicht anders gewohnt bin. Aber so ein „zurück“ Knopf wäre schon nicht schlecht.
Würde ich die Animas weiter empfehlen? Ein ganz klares JA! Also auf geht’s, auf mindesten die nächsten 3 Jahre … 🙂
© Foto Ilka G./mein-diabetes-blog.com
Da guckt die Diabetes-Sau aber sparsam. Denn heute dreht sich alles um einen kleinen knuddeligen Hasen, und nicht um die olle Diabetes-Sau.
Wir wünschen euch allen schöne Ostertage.
Und sollte euch jemand Diät Schokolade andrehen wollen, macht nicht einfach gute Miene zum bösen Spiel, sondern sagt wie es ist, denn anders kriegen wir es aus den Köpfen der „Unwissenden“ nicht raus: Diabetiker dürfen alles essen!
In diesem Sinne, lasst euch die Schokoeier schmecken.
Frohe Ostern!
Was tut man, wenn man morgens im Büro ankommt und sieht das man nur noch 10 Einheiten in der Pumpe hat!? Ich stand einen Moment ratlos da … soll ich gleich wieder zur U-Bahn und nach Hause!? Da kam mir eine Idee. Ein Glück hat eine Kollegin von mir auch Diabetes und ich konnte mich mit einer „Daily Dose“, die ich noch in meiner Tasche gefunden hatte, und ihrem Liprolog gestern über den Tag retten. Hat super geklappt … 😉
Zur Sicherheit werde ich aber in Zukunft immer eine Ampulle mit Insulin im Büro deponieren.
© Foto Finn K./mein-diabetes-blog.com
Also manchmal macht mein Zucker echt komische Sachen. Man könnte meinen er hätte in dieser Nacht einen Clown gefressen und sich kräuselig gelacht. Oder vielleicht direkt eine Kräuselschlange verschlungen…!?
Die erste Hypo habe ich noch gemerkt und etwas gegessen, die anderen dann aber total überschlafen. Das sollte der Blutzucker in der Nacht eigentlich auch tun. Schlafen und sich ruhig verhalten. Statt dessen hat er offenbar ne Party gefeiert.
Ist schon ein sonderbarer Geselle, dieser Blutzucker.
© Foto Ilka G./mein-diabetes-blog.com
Bald es ist soweit. mySugr bringt zusätzlich zur mySugr App, speziell eine App für Kinder mit Diabetes heraus. Bevor es aber an den Start geht, muss sie App auf Herz und Nieren getestet werden. Dafür werden noch junge Diabetiker und deren Eltern gesucht, die als Alpha-Tester die App probieren und von Anfang bis Ende durchtesten wollen.
Das ganze wird ungefähr so funktionieren: Die Kids tragen ihre Diabetes-Daten, wie zum Beispiel den Blutzucker, in die App ein, senden die Daten an die Eltern, und diese können dann Therapiehinweise geben. Zum Beispiel was gespritzt oder gegessen werden soll. Das kann unheimlich praktisch sein, wenn das Kind in der Schule oder bei Freunden ist, oder einfach dort, wo die Eltern gerade nicht dabei sind. Aus eigener Kindheitserfahrung kann ich sagen, man will seine Eltern ja auch nicht überall im Schlepptau haben, auch wenn die Sorgen der Eltern verständlich sind. Die App soll dabei helfen, Kontrolle zu behalten, ohne dabei das Kind einzuengen.
Für die Einträge gibt es Punkte, durch die App werden die Kids von einem süßen Diabetes-Monster begleitet, dass auch gerne mal frech ist und Faxen macht.
Hier die Vorraussetzungen:
Wer Interesse hat, kann sich unter marlis.schosser@mysugr.com mit dem Stichwort Alpha Junior App melden.
Es ist ja wie es ist. Diabetes zu haben ist ja schon blöd genug, an die Folgeerkrankungen mag keiner so richtig denken, aber auch die Begleiterkrankungen sind nicht ganz ohne. Ich hatte zum Beispiel kürzlich über Zöliakie berichtet, eine Krankheit, die oft mit Diabetes zusammen auftritt.
Zudem gibt es aber auch Krankheiten, die einen Diabetes begünstigen, so wie die Cystische Fibrose, meist besser als Mukoviszidose bekannt. CF ist genau wie Diabetes auch eine Stoffwechselstörung. Der Salz- und Wassertransport der Zellen ist bei CF Patienten gestört. Die Sekrete der verschiedenen Körperdrüsen sind bei ihnen zähflüssiger als normal. Langfristig bedeutet das, dass organspezifisches Gewebe zugrunde geht. Besonders sind Lunge und Verdauungstrakt betroffen. Auch die in der Bauchspeicheldrüse gebildeten Verdauungssäfte sind zäher und verstopfen die Ausführungsgänge der Drüse. Außerdem bestehen Vernarbungen in der Bauchspeicheldrüse, die Drüse ist in ihrer Funktionalität gehindert. Dies kann dann zu einer diabetischen Stoffwechsellage führen, was bei steigender Krankheitsdauer immer wahrscheinlicher wird. 50% aller Erwachsenen mit Cystischer Fibrose haben zusätzlich Diabetes. Der CF-bezogene Diabetes (auch als Typ-3c zu finden) ähnelt rein von der Behandlung her dem Typ1 Diabetes, angeblich kann es aber kaum zu einem diabetischen Koma mit Übersäuerung des Blutes kommen (aufgrund der erhaltenen basalen Insulinsekretion).
Wie ich schon einmal geschrieben habe, bin ich auch viel bei Instagram unterwegs. Dort gibt es erstaunlich viele „Instagramer“, die ihr Leben mit Cystischer Firbrose und Diabetes eindrucksvoll dokumentieren. Häufig sind diese Bilder mit #breatheeasy oder #curecf getaggt und zeigen Krankenhausszenen oder die Betroffenen mit Sauerstoffmasken. Accounts denen ich zum Beispiel folge ist der alieshapender.
Cystische Fibrose ist, genau wie der Diabetes, bis heute nicht heilbar.
© Foto Ilka G./mein-diabetes-blog.com
Eigentlich wollte ich schon vor einer halben Ewigkeit mal drüber schreiben, genau genommen schon vor knapp einem halben Jahr nach dem EASD und dem Animas Blogger Treffen in Berlin. Dort sind wir irgendwie auf einer kleinen Feier in einer Berliner Wohnung gelandet, ich glaube es war Kerry, die uns dort mit hin nahm. Dort trafen wir auf Chris (ich glaube er trug damals einen Tiroler Hut, irgendwas mögen die Amerikaner wohl daran), Typ1 Diabetiker und Erfinder von GlucoLift. Ihr kennt meine Abneigung gegenüber Traubenzucker. Fürchterlich im Geschmack, krümelig und staubig im Mund. Hallo, wer auf dieser Welt hat bitte festgelegt, dass Traubenzucker so scheiße schmecken muss? Na Chris auf jeden Fall nicht, denn die GlucoLift Tabs sind echt anders. Es gibt sie in drei Sorten (wildberry, orange cream und cherry) , die auch nach dem schmecken was auf der Verpackung steht. Eine amerikanische Bloggerin beschreibt es so: „The berry tabs taste like berries, and the cherry tabs actually taste like cherries.“ Das kann ich nur bestätigen. Oh, und die orange cream auch nach orange! Liegt vermutlich daran, dass keine künstlichen Aromen drin sind, alles natürlich. Und staubtrocken? Ne, absolut nicht. Bestärkt mal wieder meine Meinung, dass Produkte von Diabetikern für Diabetiker immer noch die Besten sind!
Leider sind Gluco Lift bisher nicht in Deutschland erhältlich. Ich finde das sollte dringend geändert werden!!!
©Foto Ilka G./mein-diabetes-blog.com
Über das GlucoDock Blutzucker-Messgerät hatte ich ja bereits vor einiger Zeit berichtet. Damals hatten wir das Gerät zum Testen bekommen und auf Herz und Nieren geprüft. Wir hatten damals einiges an Zuschriften bekommen, für viele war das Gerät aber in der Anschaffung zu teuer.
Die Firma Medisana bietet nun in einer 2-wöchigen Testaktion vom 18.02.-04.03.2013 das Gerät für lau an. Dazu muss man sich ganz einfach unter hier registrieren und die Teilnahmebedingungen bestätigen. Danach wir einem das Gerät zugeschickt, welches man natürlich auch behalten darf.
Die Bedienung ist unkompliziert, wie ich ja bereits im Testartikel beschrieben hatte. Gerät ans Telefon andocken, Teststreifen rein und und los. Das GlucoDock Messgerät ist kompatibel mit dem iPhone, iPad und iPod (für die Nutzung mit einem iPhone® 5 oder iPad mini ist ein separat erhältlicher Apple Adapter nötig).
Es gehört übrigens zur VitaDock Serie von Medisana die folgende Geräte beinhaltet: ThermoDock® (Infrarot-Thermometer-Messmodul); CardioDock® (Blutdruckmessmodul) und TargetScale® (Körperanalysewaage).
Es ist mal wieder Zeit für einen Gastbeitrag. Den Start für 2013 macht die liebe Birgit, die wir, kurz nachdem sie Mama wurde, bei „Nüdelchen und Bierchen“ in Hamburg kennen gelernt haben.
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Hba1c-Wert miserabel. Alles andere im Kopf, nur nicht die Blutzuckerwerte. Ich schwebe auf Wolke 7 und alles in meinem Kopf ist gerade wichtig – nur nicht meine Blutzckerwerte. Kennt bestimmt jeder von euch. Und dann…. schwanger!!! Scheiße, bricht meine Welt gerade zusammen?! Wie lange schon? Also ab zum Frauenarzt und bestätigen lassen. „Herzlichen Glückwunsch, Sie sind in der 5. Woche!“. 5 Wochen lang waren meine Werte richtig schlecht. Alkohol, Zigaretten… ja, das Leben war schön! 🙂
Am Freitag Morgen bin ich dann direkt zu meinem Diabetologen. In der Praxis angekommen, in Tränen aufgelöst, haben die netten Arzthelferinnen mich sofort ins Nebenzimmer geschleppt und mich beruhigt. Der Arzt kam sofort und hat das wichtigste mit mir besprochen. So dass ich wenigstens übers Wochenende klar komme. Ab da ging die Panik erst richtig los. Ich war im Testwahn. Stündlich gemessen und mir nur Gedanken um das Kind gemacht.
Am Montag dann wieder zum Diabetologen. Erst einmal wurde ich auf Protaphane umgestellt. Da ich viel Sport gemacht habe, hatte ich vorher Levimir. Dieses darf aber in der Schwangerschaft nicht gespritzt werden, da es dafür nicht zugelassen ist. Na super, ich musste auch noch mit einem anderen Insulin klar kommen. Doch stellte ich fest, dass meine Werte immer besser wurden. Juhuuu… Mein Testwahn hielt aber immer noch an. Ich war froh, dass man in der Schwangerschaft mehr Anspruch auf Teststreifen hat. Mit nur 600 Streifen wäre ich niemals ausgekommen!!!
Meinen Sport habe ich sofort ganz eingestellt. Zu stressig, die Werte auch noch in so einer Situation unter Kontrolle zu halten. So hatte ich viel Zeit mich um alles zu kümmern. Ich lebte 35 Wochen so gesund wie nie zuvor. In der ersten Zeit wurde mir ein Arbeitsverbot auferlegt, denn mein Job als Heilerziehungspflegerin kann körperlich sehr anstrengend und auch gefährlich werden. Viel Gemüse, Obst und fettarme Mahlzeiten bestimmten fortan den Tag. Ich konnte sogar das Naschen zwischendurch untersrücken. Klar, ich wurde also dicker und dicker. Bleibt natürlich nicht aus. Doch auch mein Freund hat so einige Pfunde dazu bekommen. Komisch… hat er heimlich gegessen?! Ich weiß es nicht. Egal. Auf jeden Fall hat er bewiesen, dass die Männer mit schwanger werden. Doch auch ich wurde nicht von den nächtlichen Heißhungerattacken verschohnt. Nutellabrote und Cornflakes waren meine Lieblingsspeise für die Nacht geworden. Tagsüber liebte ich auf einmal Tomaten. Dabei habe ich noch nie vorher Tomaten gegessen. Ich habe es immer mal wieder versucht, aber immer festgestellt, dass diese kleinen roten Bälle so gar nicht schmecken.
2-3 mal pro Woche war ich beim Diabetologen. Ich hatte ja auch sonst nix zu tun (hihi)! Ich war bereits ein bekanntes Gesicht dort in der Praxis geworden, und wir wurden so langsam alle per „du“. Das hat wirklich gut getan, von so vielen netten Menschen Unterstützung zu bekommen. Immer wieder bauten sie mich auf, wenn ich mal einen „Hänger“ hatte. Mein Diabetesberater war wirklich fit. Bei jedem Besuch passte er meine Insulindosis an, die sich, je länger ich schwanger war, erhöhte. Mitlerweile musste ich drei mal am Tag meine Basalrate spritzen. Beim „Bergfest“ hatte ich schon das doppelte an Insulin nötig. Es wurde immer schwieriger, Mahlzeiten mit vielen Kohlenhydraten abzudecken. Dann haut so ein Nutellabrot natürlich schon ganz schön rein. Mein Spritz-Ess-Abstand war bei ca. 20 Minuten.
Meine Plautze wuchs nun also ständig weiter. Dazu kamen Rückenschmerzen und Wasser in den Beinen (Danke an Olaf, Physiotheapeut, du hast mir sehr geholfen). Nicht zu vergessen das ständige Sodbrennen… so könnte ich noch schön weiterklagen, aber ich denke einige LeserInnen wollen bestimmt noch schwanger werden. Aslo: Schwanger zu sein ist wirklich schöööööööön! 🙂
Im letzten Drittel der Schwangerschaft war meine Insulindosis auf das dreifache angestiegen. Und mein Hunger auch! 🙂 Insgesamt habe ich 20kg zugenommen. Meine Frauenärztin tadelte mich sogar einige Male. Aber was soll man machen?! Trotzdem, meine Blutzuckerwerte hielten sich super. Man weiß einfach, wofür man das ganze macht. Die Anspannung wuchs mit jedem Tag. Wir konnten es beide kaum erwarten. Der Tag rückte immer näher. Am 02.02.2012 (eine Woche vor dem Stichtag) musste ich morgens um 7 Uhr aufs Klo. Mein Freund wollte gerade das Haus verlassen. Zum Glück konnte ich ihn aufhalten mit den Worten: „Schatz, heute hast du frei!!“ Endlich! Es ging los. Noch schnell duschen, Zähneputzen und die restlichen Sachen packen. Dann noch zwei Fotos geschossen wie mien Freunbd Alex vor dem Laptop sitzt und noch einiges an Arbeit erledigt. Die Ruhe selbst. Hallo???? Wir bekommen heute ein Kind. Lass die Arbeit sein!! Noch schnell runter und im Kiosk ne Briefmarke kaufen. Man muss nämlich nen frankierten Briefumschlag in das KH mitnehmen :-). Woran man nicht alles denken muss!
Im Wehenzimmer hat Alex meinen BZ übernommen. Testen, mir etwas zu essen angedreht, und testen, testen, testen. Das machen die Schwestern nämlich leider nicht. Wir waren die ganze Zeit auf uns alleine gestellt. So ganz genau kann ich mich nicht mehr an alles erinnern. Wir verbrachten den ganzen Tag in diesem Zimmer. Abends bekam ich dann endlich meine PDA. Uhiiiiii… so konnte man das ganze aushalten. Doch leider musste ein Notkaiserschnitt gemacht werden. Unser süßer Zwerg kam am 02.02.2012 um 21:19 Uhr auf die Welt. Nach der Geburt kurz gesehen, und weg war er auch schon wieder! Tränen der Freude bei uns beiden. Ein wirklich schönes Gefühl. Man kann das Ganze nicht mit Worten beschreiben. Es kam mir vor wie Stunden als unser Joscha endlich wieder kam (es waren vielleicht nur 2 Minuten). Gesund und munter und mit einem guten BZ-Wert. Das war die Hauptsache! Unser Glück war endlich komplett.
Heute vor genau einem Jahr und 15 Tagen kam unser Krümel zur Welt. Er wog 3130 Gramm und war 49cm groß. Mitlerweile ist er 78 cm und wiegt fast 10kg. Unser Glück ist kaum zu beschreiben.
P.S. Danke Sven für das tolle Fotoshooting!
Was hat Diabetes mit Valentins Tag zu tun? Meiner Meinung nach gar nichts, außer dass man auß ein paar Blutzuckerteststreifen ein schönes Herz basteln kann ;). Allerdings habe ich im Netz ein paar „lustige“, eher fragwürdige Anleitungen gefunden, wie man sich als Diabetiker am Valentins Tag verhalten soll und was man einem Diabetiker schenken kann soll! Ich sag nur Bitter-Schokolade. Haha, Witz komm raus. Diabetiker brauchen weder Bitter-Schokolade, noch Diät-Schokolade, noch irgendwelche Special Valentins Tipps!!!
Einen schön Valentins Tag euch allen!