Puh, diese Woche hat mal wieder echt bescheiden angefangen. 4 Arzttermine in 2 Tagen. Und 50% davon auch noch unfreiwillig. Am Montag Morgen ging es gleich zum Doc zur Blutabnahme, der Hba1c war schließlich wieder fällig. Um ehrlich zu sein war ich diesmal ziemlich gespannt auf den Hba1c, da sich meine Blutzuckerwerte in den letzten Wochen durch viel Disziplin (was nicht heißt dass ich sonst kein Disziplin habe) und Gemesse und und mit Sicherheit auch dank CGMS ziemlich verbessert hatten. Blutzuckerwerte über 300mg/dl tauchten so gut wie nicht mehr auf und auch die 200er waren deutlich überschaubar geworden.
Na ja, und dann war da mal wieder die Sache mit den Zähnen. A Never Ending Story. Zahnschmerzen hatte ich schon seit einiger Zeit in unregelmäßigen Abständen immer mal wieder, die letzten Tage wurde allerdings immer schlimmer und Essen und Trinken war echt eine Herausforderung. Also taperte ich am Montag dann auch noch widerwillig zum Schrecklichsten aller Ärzte. Schmerztabletten standen schon seit ein paar Tagen fest mit auf dem Speiseplan, so konnte es schließlich nicht weiter gehen. Leider ließ sich der Schmerz nach viel Gedrücke und Geklopfe nicht eindeutig auf einen bestimmten Zahn lokalisieren (im Prinzip standen 2 zur Auswahl, beide bereits wurzelbehandelt aber mit ner kleinen Entzündung an der Wurzel), die Vermutung vom Doc lag auf dem hinteren Beißerchen der Kauleiste. „Wenn sich der nicht mehr beruhigt, dann müssen wir den wohl ziehen!“ Schock! Bitte nicht. Aaaah. Ok, wir haben uns dann auf einen Penicillin Versuch geeinigt, sollte der nicht anschlagen sollte man eine Endo in Betracht ziehen. Himmel, mir bleibt auch nichts erspart.
Nun gut, der Montag war also schon mal gelaufen. Wundersamer Weise habe sich die verdammten Zahnschmerzen diesmal Null auf den Blutzucker ausgewirkt. Immerhin!
Fiese kleine Bakterien können im Zahn ganz schön Trouble machen! © Foto Ilka G./mein-diabetes-blog.com
Heute bin ich dann gleich wieder mit Zahnschmerzen in den Tag gestartet und habe gleich mal eine Tablette gefrühstückt. Krönung war allerdings, dass sich gleich beim Frühstück ein Stück Füllung aus dem verdächtigen Zahn löste. Klimper klimper, und schon bröselte ein Stück marode Goldfüllung auf den Teller. Grandios. Als wäre ich der Goldesel persönlich.
Also bin ich heute wieder zum Kusendoktor. Auf die Frage ob ich noch Schmerzen habe, gab ich glücklicherweise heute genau die richtige Antwort die mich mich von den Schmerzen befreien sollte: Ja, und nicht nur bei Wärme, sondern auch bei Kälte!“. AHA! Bei Kälte also auch. Seeeehr verdächtig.
Kennt ihr den Kältetest beim Zahnarzt? Den, wo ein Stückchen Watte oder ähnliches mit Kältespray bearbeitet wird und dann an die Zähne gehalten wird, um zu testen welcher Zahn drauf reagiert, oder eben auch nicht? Nicht? Seid froh! Denn hat der Zahnarzt erstmal den richtigen Zahn erspäht, werdet ihr es schon merken. Und zwar deutlich. Seeeehr deutlich!
Halleluja! Gut dass ich den lieben Herrn Doktor vorher noch gefragt habe wo ich mich im Fall der Fälle festkrallen kann, ansonsten hätte ich ihm wohl reflexartig sämtliche Gerätschaften aus der Hand geschlagen. Also ich vertage echt viel, aber in dem Moment meinte ich mir bleibt das Herz stehen. „Sehr gut Frau Gdanietz, sehr gut. Das ist ein gutes Zeichen. Wir haben den Übeltäter!“ GOTT SEI DANK!!! Und dieser lag drei Zähne VOR dem, den wir eigentlich als Schuldigen auserkoren hatten, meinte aber mal kräftig auf die anderen Zähne strahlen zu müssen. Typisch für eine ordentliche Pulpitis.
Na und dann ging alles ganz fix. Betäubung volle Dröhnung, aufgebohrt, ein wenig Gewühle im Wurzelkanal, Nerv rausgekratzt, rausgefallene Füllung beim anderen Zahn geflickt und schon war ich schmerzfrei und mal wieder um einen Nerv erleichtert.
Am liebsten wäre ich danach gleich nach Haus gefahren und hätte mir erstmal etwas Feines gegönnt. Einen großen Cappuccino oder so. War die letzten Tage ja nicht möglich. Allerdings wollte Arzttermin Nummer 4 aber noch wahrgenommen werden: Diabetologe. Besprechung des Hba1c und Ultraschall. Den Hba1c hatte ich in der Früh schon telefonisch erfragt, ich war einfach zu neugierig. Von 8,6% auf 7,6% runter. YES! Auch wenn das für mich ein Traumwert ist (im Vergleich zu den letzten Werten), war ich doch ein wenig irritiert, dass die Abweichung von meinen gemessenen Werten so groß war. Gemessener Durchschnitt bei 6-8 Messungen am Tag lag in den letzten 8-12 Wochen bei 148, was rein rechnerisch einem besseren HBA1c entsprechen würde, ungefähr um die 7, 0% . Dank CGMS weiß ich, dass meine nächtlichen Werte im seeehr grünen Bereich liegen. Wieso also diese Abweichung? Laut Diabetesberaterin messen Großlabore und Kliniken/Schnelltestgeräte unterschiedlich. Tendenziell liegen die Laborwerte immer ein Stück höher. Würde also erklären warum mein Hba1c in der Diabetesklinik und der vom Hausarzt sich um knapp 0,6% unterschieden, obwohl nur einige Tage zwischen den Messungen lagen.
So, heißt das jetzt dass ich eigentlich gar nicht 7,6% habe sondern 7,0%? Wow, das wäre ja prima und entspräche auch viel eher meinen Tagebuchwerten. Aber wir alle wissen ja, dass der Hba1c nur ein Durchschnitt ist, an den man sich nicht zu sehr klammern sollte und der zudem von vielen Faktoren beeinflusst wird. Vielleicht sogar durch die Nervenentzündung im Zahn? Wichtig für mich ist, dass ich eine 7 vorm Komma habe. Und die 7 habe ich mit konstanten Werten erreicht und nicht durch Hypos „erkauft“. So kann es bitte bleiben!!! Das war auf jeden Fall mal eine gute Nachricht für den heutigen Tag, das konnte ich gut gebrauchen. Zudem gab es beim Ultraschall auch keine weiteren Auffälligkeiten. Schilddrüsenknoten ist zwar noch da, ist aber kleiner geworden. Die Leber ist weiterhin vergrößert, aber fettfrei. Also alles ganz harmlos. Und da ich am Morgen immer recht knapp rauskomme, haben wir zur Feier des Tages die Basalrate auch noch wieder ein ganzes Stück gesenkt…ENDE. Happy!
© Foto Ilka G./mein-diabetes-blog.com
Na bravo, immer wenn es gerade super läuft, dann muss ja irgendwas dazwischen kommen. So wie kürzlich die vergessene Pumpe. Und heute schon wieder so ein blödes Missgeschick, was mal wieder alles durcheinander gahauen hat und zudem auch wieder auf meine Kappe ging. Diesmal war es nicht die vergessene Pumpe, dafür aber ein vergessener Bolus. Für gewöhnlich läuft es bei mir so ab: messen-pumpen-essen. Heute war mir vorm Frühstück allerdings ein wenig schwummrig, weiche Knie, typische Hypo Symptome halt. In solchen Situationen verzichte ich aufs Messen, das ich unterzuckert bin weiß ich ja, da zeigt mir mein Gerät auch keine Sachen mehr an die ich nicht eh schon wüßte. Also habe ich ein Glas Saft getrunken und gleich mit dem Frühstück angefangen und dann…..ja dann den Bolus für mein Müsli vergessen. Da muss man sich dann mittags auch nicht über einen 300er wundern. Das alles ist ja eigentlich halb so dramatisch, aber man ärgert sich schon bannig, wenn solch ein Wert plötzlich die Blutzuckerkurve nach oben ausreißen läßt. Naja, ging dank Bolus dann aber auch schnell wieder runter. Ich hoffe solche Missgeschicke werden jetzt nicht zur Gewohnheit, ansonsten muss in Zukunft wohl mal ne Portion Ginko einwerfen……..obwohl, da soll ja auch nichts dran sein ;-). Und wieder eine Notiz an mich: erst messen, dann essen. Oder eher: vor dem Essen pumpen nicht vergessen!
© Foto Ilka G./mein-diabetes-blog.com
Ich hab mal wieder was probiert. Bin zufällig an eine Packung Xucker gekommen. Nein, nicht Zucker, sondern Xucker! Wer sich jetzt fragt was das ist, hier mal kurz ein paar Fakten im Überblick:
Xucker ist reines Xylit. Xylit wird häufig auch als Birkenzucker bezeichnet und ist eine natürliche Zuckerart. Aus der Chemie betrachtet ist es Zuckeralkohol und man findet es unter der Bezeichnung Xylitol. Außerdem ist es zahnfreundlich, hat 40% weniger Kalorien als normaler Zucker , erhöht nur geringfügig den Blutzuckerspiegel und wird im Körper insulinunabhängig verstoffwechselt! (Achtung, auf der Packung steht allerdings 99,6g Kohlenhydrate auf 100g). Da dürfte so manch Diabetiker hellhörig werden.
Xucker wird überwiegend in Finnland und China produziert und wird aus Mais hergestellt.Vom Aussehen ist es so ziemlich identisch mit normalem Haushaltszucker, wobei es Xucker auch in verschieden Körnungen gibt. Die grobe Körnung entspricht etwa dem Haushaltszucker. Die Verwendung erfolgt 1:1
„Im Rahmen eines Diätplanes können Diabetiker bis zu 50 g Xylit täglich bedenkenlos als Süßungsmittel verwenden. Es wird ohne Insulin verstoffwechselt“…
Ok, so steht es zumindest in der Produktbeschreibung. Ich hab das mal probiert und mir einen großen gehäuften Teelöffel in den Tee gerührt, löst sich auch ganz normal wie Zucker auf (ich süße Tee gewöhnlich nicht).Vom Geschmack her konnte ich keinen Unterschied zu Zucker finden, aber einen deutlichen zu den scheußlichen Süßstofftabletten diverser Hersteller. Blutzuckertechnisch hat sich bei mir rein gar nichts getan, also habe ich mir mutig noch einen Teelöffel hinterher in den Mund geschoben. Nichts passiert. Generell traue ich solchen Sachen nicht, und man sollte sich nicht einfach drauf verlassen was auf der Packung steht. Daher versteht es sich von selbst, dass das jeder für sich selber vorsichtig ausprobieren sollte.
Bildquelle: www.xucker.de
Versuch Nummer 2: Kuchen. Da ich liebend gern backe, habe ich meine lieben Kollegen mit einem Karottenkuchen beglückt und erst mal nichts von Xucker erwähnt. Geschmackstest bestanden. Keinem ist irgendwas am Geschmack oder Konsistenz aufgefallen. Beim Backen selber habe ich den Xucker ganz normal wie gewöhnlichen Haushaltszucker (für das Rezept brauchte ich 150g) verwendet. Für mein Stück Kuchen habe ich mir nur die BE aus dem Mehl und dem Orangensaft berechnet. Karotten fallen bei mir persönlich nicht ins Gewicht . Hat ebenfalls sehr gut geklappt.
Interessant ist noch, dass es Xucker auch in einer Light Variante gibt, fast kalorienfrei. Also quasi die ight Version von der Light Version 😉
„Xucker light (Erythrit). Erythrit wird auch Erythritol genannt und ist vor allem unter dem geschützten Markennamen Sucolin® und SUKRIN® bekannt geworden. In Japan wird Erythrit schon seit 1990 in vielen Lebensmitteln und Medikamenten eingesetzt. Vor allem Diabetiker schätzen seine absolut Blutzucker-neutralen Eigenschaften. In den USA wurde Erythrit 1997, in der EU wurde es 2006 ohne Mengenbeschränkungen als Lebensmittel zugelassen.“
Beziehen kann man Xucker zum Beispiel im Zuckerfrei-Himmel .
Und die Schweizer finden Xucker hier: http://xucker.ch
© Foto Ilka G./mein-diabetes-blog.com
Bei ein paar Recherchen im Internet bin ich irgendwie zufälligich auf den Säure-Basen-Haushalt gestoßen. Klang irgendwie alles interessant, vieles traf auf mich zu und so habe ich aus Langeweile, aber auch aus Neugierde sämtliche Tests gemacht, Tests für Speichel und Urin aus der Apotheke besorgt, abgeleckt, draufgepieselt mit dem Ergebnis: SAUER SAUER SAUER. Uuuuuuups. Woran das unter anderem liegen könnte war mir eh klar. Naja, ich habe mich dann noch ein wenig drüber schlau gemacht und mir einen ultimativen Detox-Entsäuerungsplan für 4 Wochen ausgearbeitet :-). Tja, und zufällig waren die ersten 2 Wochen dieses Plans auch ziemlich arm an Kohlenhydrtaten.
Ab jetzt also drei Mahlzeiten pro Tag, nur flüssig (obwohl Entschlacken eigentlich völliger Quatsch ist, denn Wunderwerk Körper reinigt sich selber). Morgens also eine Art Porridge (Haferschleim, yummi) mit Trockenobst, Mandeln und Saft, Mittags und am Abend Gemüsesuppe. Die Hauptmenge der Kohlenhydrate gab es am Morgen, knapp 4-5 BE, die Suppen waren so gut wie kohlenhydratfrei (max 1,5 BE). Kein Brot (schrei!!!), keine Nudeln, keine Kartoffeln, kein Reis und auch nix von meiner geliebten Cola light (weil seeeeeehr sauer). Scheiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii!!!!
Stattdessen zwischendurch 3 Liter Wasser und Kräutertee (und Brottrunk, aber der ist mehr als scheußlich). Super. Weil ich auch so der Wassertrinker bin. Nun gut, Augen zu und durch!!!
© Foto Ilka G./mein-diabetes-blog.com
Die ersten zwei Tage waren gewöhnungsbedürftig. Dabei hat mir das Essen weniger zu schaffen gemacht, sondern eher der Verzicht auf mein herzallerliebstes Softgetränk. Sucht? Entzugserscheinungen?
Der folgenden Tage liefen eigentlich ganz gut, mit den Suppen musste man halt ein wenig experimentieren, damit es nicht zu langweilig im Geschmack wird. Das Gemüse sollte aber stets püriert werden, also wurden meine Kaumuskeln nicht wirklich beansprucht. Nach ein paar Tagen hatte ich mich dann auch dran gewöhnt meine drei Liter Wasser und Tee zu trinken, erstaunlicherweise fehlte mir die Cola gar nicht mehr so sehr. Nach knapp einer Woche war das Körpergefühl erstaunlich gut, ich hatte sogar das Gefühl ein ganz klein wenig an Gewicht verloren zu haben (was die Wage allerdings nicht bestätigte).
In der zweiten Woche zeigte sich allerdings ein dringendes Bedürfnis nach etwas Herzhaftem, etwas zum Kauen, einfach nach irgendwas mit Substanz.
Nach 12 Tagen habe ich dann Expedition flüssig abgebrochen und bin in die Basenwoche übergegangen. Reis, Kartoffeln und Gemüse in vollendeter Form und Konsistenz wieder erlaubt!
Positiv hat sich die kohlenhydratarme Phase auf den Blutzucker ausgewirkt. Die Werte waren um einiges stabiler, ich hatte in den 12 Tagen einen Durchschnittsblutzcker um die 120mg/dl. Da dies für mich aber kein Grund ist in Zukunft auf Kohlenhydrtate zu verzichten, verdeutlichte sich deutlich beim Sport. Aus meinen eh schon kurzen Laufeinheiten wurden ungewollt sehr kurze Einheiten, denn mir fehlte einfach die Energie. Im Alltag habe ich nicht wirklich etwas davon gemerkt, beim Laufen allerdings war es eher kontraproduktiv.
Übrigens habe ich vor ein paar Tagen das erste Mal wieder eine Cola Light getrunken. Mein lieber Herr Gesangsverein, jetzt verstehe ich auch was die Leute meinen, wenn sie von einer teuflischen Süße sprechen!!!
Ich habe in der letzten Zeit mal wieder ein paar Suppenrezepte ausprobiert. Suppen, besonders Gemüsesuppen, haben in der Regel wenig Kohlenhydrate. Ich esse sie am liebsten am Abend, da sie nicht so schwer im Magen liegen.
Passend zu kommenden Osterzeit kann ich die „Scharfe Karotte“ empfehlen. Das original Rezept fand ich etwas flau vom Geschmack, daher habe ich noch einen Löffel Ajvar dazu gegeben und aus der „Milden Möhre“ wurde eine „Scharfe Karotte“!
Zwiebel und Knoblauch fein hacken. Öl zusammen mit dem Honig erhitzen und die Zwiebel zusammen mit dem Knoblauch darin leicht karamellisieren. Karotten und Apfel schälen und ebenfalls in Würfel schneiden und dazu geben. 2-3 Minuten dünsten. Alles mit 500ml Gemüsebrühe ablöschen und Karotten und Apfel darin weich kochen. Dann alles pürieren (wer mag kann sich ein paar Karotten abschöpfen, für den leichten Biss in der Suppe), und einen Esslöffel Ajvar (scharf!!!) dazu geben. Kurz köcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
In Honig und Karotten stecken jeweils knappe 2 KE, im Apfel knapp 1 KE. Das ganze Rezept für 2 Portionen hat also 5KE (ich persönlich rechne Karotten nicht an, so fielen bei mir nur Apfel und Honig ins Gewicht)
© Foto Ilka G./mein-diabetes-blog.com
Hatte ich nicht gestern erst berichtet, dass es im Moment läuft?!? Dass ich schon lange keine hohen Werte mehr hatte? Tja, manchmal freut man sich in der Tat ein Spur zu früh. Und wenn die eigene Holzkopfigkeit dann auch noch daran Schuld ist, dass man am Morgen mit Kofschmerzen, Übelkeit, krampfigen Beinen und einem Blutzucker von 360mg/dl aufwacht, dann ärgert man sich doppelt. Ketone dreifach positiv. Ich sag mal so, wenn man am Abend nach dem Duschen vergißt die Insulinpumpe wieder anzustöpseln, dann ist das für den Blutzucker nicht sonderlich förderlich (Notiz an mich)!!. Baaah, ich könnt mir in den Allerwertesten beißen. Aber dafür, dass ich knappe 6,5 Stunden ohne Insulin war, bin ich mit 360mg/dl ja noch recht gut davon gekommen wie ich finde. Liegt denke ich daran, dass ich in der Nacht relativ wenig Insulin brauche. Tagsüber hätte es vermutlich anders ausgesehen. Da hätte die Diabetes Sau sicher mit einem saftigen HI reagiert. Aber da hätte ich es dann wohl auch früher gemerkt dass etwas nicht mit rechten Dingen zu geht, und hätte die Misere nicht einfach so überschlafen. Und überhaupt, mit einem CGMS und aktiven Alarmen wäre es auch nicht so weit gekommen. Grrr.
Aber gut, nach einem doppelten Korrekturbolus und viel viel Wasser ging es relativ schnell wieder richtung Normalwert. Puh!
Der Winter neigt sich nun auch endlich hier in den Bergen dem Ende entgegen. Der Schnee verschwindet langsam und zumindest die Straßen und Fußwege sind nun wieder einigermaßen begeh, bzw. belaufbar. Meine übliche Laufstrecke durch den Wald ist leider immer noch eine Langlaufloipe, und so muss ich auf die Straße ausweichen, aber ich bin froh dass wenigstens das wieder möglich ist. Außer Skifahren war der Winter fast sportfrei. Meine Schneelaufversuche mit Spikes die ich mir unter die Schuhe geschnallt habe, sind eher schlecht verlaufen. Mag im Flachland funktionieren, aber hier eher nur eine Hilfe sich nicht alle 10 sondern alle 20 Schritte auf die Nase zu packen. Wie auch immer, seit knapp 3 Wochen bin ich nun also wieder dabei. Und was mich wundert: ich kann plötzlich eine Stunde laufen, ohne in eine Hypo zu rutschen. Erst dann sind 1-2 BE nötig um hypofrei weiter laufen zu können. Vorm Winter mußte ich bereits nach knapp 20 Minuten die erste Sport BE einwerfen. Hier mal meine Werte von gestern, wo ist zusätzlich noch den Versuch gestartet habe mal ohne meine Insulinpumpe zu laufen:
9:00: 92mg/dl, Frühstück 4BE
12:00: 75mg/dl, +1BE
14:00: 60mg/dl, +2BE
15:00: 110mg/dl
17:30: 150mg/dl, halbe BE Apfelsaft
17:45-18:50: Laufen ohne Insulinpumpe
19:00: 70mg/dl
20:00: 75mg/dl Abendessen 2BE, Keton 2-fach positiv
22:00: 150mg/dl
Eigentlich erhöhe ich nach dem Sport für gewöhnlich meine Basalrate, weil ich immer ziemlich in die Höhe rausche, da ich den ganzen Tag aber schon ziemlich gute Werte hatte, habe ich das diesmal und auch schon die letzten Male gelassen.Und es scheint plötzlich gut zu funktionieren. Mein Blutzucker scheint es eh in der letzte Zeit ganz gut mit mir zu meinen. Die Sache mit dem Morgengupf klappt immer noch wunderbar, keine Blutzuckerwerte jenseits von Gut und Böse mehr am Vormittag, das ist ein ziemlich gutes Gefühl! Bleibt zu hoffen, dass das alles nicht nur so eine Phase ist! 🙂
© Foto Ilka G./mein-diabetes-blog.com
Ich bin kein großer Kaugummi Fan. Deshalb habe ich anstelle von Kaugummis (neben 2352636536 anderen Dingen) immer ein paar Bonbons in der Tasche. Am liebsten natürlich zuckerfreie, da muss man sich weniger Gedanken um den Blutzucker machen. Zur Zeit habe ich ein paar Pfefferminzpastillen mit Zimtgeschmack von Starbucks dabei. Meine Vorliebe für Zimt dürfte dem einen oder anderen bekannt sein. So verlasse ich den bekannten amerikanischen Kaffeetempel neben einem großen Cappu mit extra viel Zimttopping seit neustem auch mit einer Dose besagter Pastillen.
© Foto Ilka G./mein-diabetes-blog.com
Ein weiterer neuer Liebling sind seit dem letzten Wochenende zuckerfreie Erdbeer-Vanille Bonbons, die ich in einem Teeladen in Hamburg gekauft habe. Die hatten dort neben meinem Lieblings-Chai auch eine ganze Reihe zuckerfreier Bonbons und die Entscheidung fiel nicht leicht. Hergestellt werden sie übrigens in der Nähe von Bremen.
© Foto Ilka G./mein-diabetes-blog.com
Diabetes ist bisher nicht heilbar (auch wenn manch fragwürdige Quellen es anders behaupten). Unsere heutige Schulmedizin ist allerdings so weit, dass es sich mit einem Diabetes einigermaßen gut leben läßt, worüber ich sehr froh bin. Wenn es darum geht eine Krankheit zu bekämpfen, oder deren Fortschreiten hinaus zu zögern, schwören viele Leute neben der Schulmedizin auch (oder nur) auf die Traditionelle Chinesische Medizin(TCM). Und diese soll soagr bei Diabetes helfen!
Zu den Grundeinsichten der TCM gehört die Erkenntnis, dass der Alltagsinfekt Quelle für schwere Erkrankungen sein kann. Ziel ist es, von der Regel abweichende Infektverläufe frühzeitig zu erkennen, und mit den chinesischen Arzneirezepturen gegen zu steuern, um die Entstehung von zerstörerischen Autoimmunprozessen zu verhindern, also quasi Prophylaxe zu betreiben.
Mit Hilfe verschiedener chinesischer Rezepturen lassen sich im Körper gewebliche Reinigungsprozesse in Gang setzen, durch die die Stoffwechsel bezogenen Transport-und Austauschvorgänge verbessert werden. Für einen Typ1 Diabetiker kann dies angeblich sogar bedeuten, dass der Insulinbedarf um 50% gesenkt werden kann! Hört Hört!
Ein größeres Augenmerk legt die TCM jedoch auf den Typ2 Diabetes, allerdings mit einer anderen Vorangehensweise als in der Schulmedizin.
In der TCM ist der Typ2 Diabetes in drei Untergruppen unterteilt, jeweils mit verschiedenen Symptomen:
* Störungen des oberen Erwärmers: Durst, trockene Kehle (Lungen-Chi gestört)
* Störungen des mittleren Erwärmers: Hunger, Magerkeit (Milz/Magen zugeordnet) oder
* Störungen des unteren Erwärmers: übermäßige Wasserausscheidungen (der Niere zugeordnet)
© Foto Ilka G./mein-diabetes-blog.com
Je nach Symptomen wird dem Patienten zum Beispiel eine Therapie mit Korkbaumrinde (Huang Bai), Goldfadenwurzelstock (Huang Lian), Elfenblumenkraut (Yin Yang Huo), Ginseng, Maisgriffel oder grünem Tee empfohlen. Die Teeblätter enthalten Substanzen, welche die Wirkung des Insulins erhöhen können. Da die Substanzen jedoch durch kochendes Wasser ihre Wirkung verlieren (heißer grüner Tee ist also nicht geeignet), müssen die Blätter 5 Stunden lang in kaltem Wasser ziehen.
Dank der Stoffwechsel klärenden Wirkung der chinesischen Arzneien lassen sich häufig Antidiabetika deutlich reduzieren, in manchen Fällen sogar vollständig absetzen.
In meinem Bücherregal bin ich übrigens doch tatsächlich auch auf ein Buch zu besagtem Thema gestoßen. Dort heißt es : “ Meiden sie würzige, Hitze verursachende Nahrungsmittelsmittel wie Lamm, Ingwer, Pfefferschoten, Zimt oder roten Ginseng.“ Ähm, Moment mal. ZIMT??? Da war doch was. War Zimt nicht die Wunderwaffe gegen Diabetes und hohe Blutzuckerwerte? Interessant. Zimt gegen Zucker, ja oder nein? Und was ist mit TCM? Ist da vielleicht was dran, oder sollte uns das so wenig interessieren wie wenn in China ein Sack Reis umfällt?
Puh, endlich Wochenende. Ich bin irgendwie müde, kaputt und getreßt. Bevor ich mich auf mein Sofa begebe, ein wenig lese oder einfach mal nichts tue, will ich Euch noch schnell zwei kleine Lieblinge der Woche vorstellen. Neu entdeckt und sofort gemocht. Zuckerfrei natürlich.
Afri Cola Bonbons sugarfree
Habe ich vor ein paar Tagen bei in der Müller Drogerie entdeckt und natürlich gleich mitgenommen. Schon allein der Dose wegen. Gibt es natürlich auch in der normalen zuckerhaltigen Variante und Variante „RED“. Die Afri Cola Bonbons sind richtig schön „colarig“, futtert man die ganze Dose auf sollte man 4BE dafür anrechnen. Naja, ich denke aber mal das macht wohl keiner….
Nett ist auch die Beschriftung der Dose:
OBAL Salmiak sugarfree
Zugegeben, die Verpackung ist etwas gewöhnungsbedürftig. Hat was von Psychodelic Art, Batterie- oder Schuhcremeverpackung. Der Inhalt ist aber sehr lecker. Dänische Lakritz produziert in Island. Die ganze Packung hat knapp 53g Kohlenhydrate.
© Foto Ilka G./mein-diabetes-blog.com
Seit Ende 2011 ist Stevia nun auch in Deutschland endlich (nach fast 30 Jahren) „in aller Munde“, denn es wurde von der Europäischen Union mit der Bezeichnung „Lebensmittelzusatzstoff E 960“ zugelassen. Aber was macht Stevia so interessant für die Lebensmittelhersteller?
Stevia hat eine zweihundert- bis dreihundertfache höhere Süßkraft als andere Süßungsmittel und ist zudem kalorien- und energiefrei. Das heißt es liefert keine Energie sondern gelangt über den Dickdarm mit Hilfe der sogenannten Pfortader in die Leber. Dort wird es umgewandelt und dann als Steviolglucuronid über den Harn wieder ausgeschieden. Nur einer der Gründe warum Stevia als gesund, bzw. gesünder (im Vergleich zu anderen Süßstoffen und Zucker) bezeichnet wird.
Aber ist er das auch? Will man Stevia im Haushalt zum Kochen, Backen und Süßen benutzen, sollte man dies angeblich vorsichtig und bedacht tun. DiabetesDe & der Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD) sehen die Verwendung von Stevia kritisch. Man weiß nicht, wie sich eine Überdosierung (ist das bei der Süßkraft überhaupt möglich?) auf den Körper auswirkt. Des Weiteren ist die Geschmacksschwelle für „süß“ durch den unkontrollierten Einsatz von Süßstoffen weiterhin hoch.
Wie bei allen neuen Produkten sollte man auch bei Stevia beobachten, wie es sich auf den Körper auswirkt. Auf der anderen Seite darf man aber auch nicht vergessen, dass es Stevia nicht erst seit gestern gibt und auch keine Neuentdeckung ist. Die im Dschungel Südamerikas beheimatete Pflanze wird von jeher von enigen Völkern als Süßpflanze genutzt. Auch in Japan hat Stevia seit Jahren einen hohen Marktanteil, Cyclamat wurde aber bereits vor über 40 Jahren verboten…!
© Foto Ilka G./mein-diabetes-blog.com
Unter vielen Diabetikern ist das „Dawn Phänomen“ ein fast schon verhasster Begriff, weil es zu den Dingen im Rahmen einer Diabetestherapie gehört, die oft nur sehr schwer in den Griff zu bekommen sind. Pumpenträger haben es da etwas einfacher, aber darauf komme ich später noch zu sprechen.
Als Dawn Phänomen (engl. dawn = Morgendämmerung) bezeichnet man den Blutzuckeranstieg in den frühen Morgenstunden. Der Blutzuckeranstieg findet dabei zwischen 3Uhr und 6Uhr satt. Die Ursache dafür ist unter anderem die verstärkte Ausschüttung von Wachstumshormonen (daher tritt das Dawn Phänomen bei Kindern und Jugendlichen verstärkt auf), Adrenalin, Glukagon und Kortisol. Diese Gegenspieler des Insulins führen zu einem relativen Insulinmangel. Durch die verstärkte Ausschüttung dieser Hormone wird sowohl die Zuckerfreisetzung aus der Leber erhöht als auch die Empfindlichkeit des Körpers gegenüber Insulin herabgesetzt.. Die Folge ist ein Blutzuckeranstieg. Wenn Zuckerspeicher dann auch noch randvoll sind, z.B. durch viele Kohlenhydrate am Vortag, kann der BZ-Anstieg am Morgen sehr extrem ausfallen.
© Foto Ilka G./mein-diabetes-blog.com
Diese Reaktion des Körpers tritt auch bei gesunden Menschen auf, allerdings unterschiedlich stark und wird durch die körpereigene Insulinproduktion reguliert. Beim Diabetiker allerdings führt die Hormonausschüttung zu erhöhten Blutzuckerwerten am Morgen (wobei hohe Nüchternwerte auch durchaus noch andere Ursachen haben können).
Das Dawn Phänomen kann unterschiedlich behandelt werden und hängt dabei von seinem Ausmaß ab. Mögliche Therapiemöglichkeiten sind:
Viele Diabetiker stellen sich auch zwischen 3Uhr und 4Uhr den Wecker um durch einen kleinen Bolus den Anstieg des Blutzuckers zu verhindern, was aber einen beträchtlichen Einfluss auf Schlafverhalten und Lebensqualität haben kann. Auch eine körperliche Betätigung am späten Abend mit blutzuckersenkender Wirkung ist eher unpraktikabel.
Bei einem ausgeprägtem Dawn Phänomen ist die Therapie mit einer Insulinpumpe zu empfehlen. Die Basalrate kann so in den betreffenden Stunden gezielt auf eine höhere Dosis programmiert werden um einen Blutzuckeranstieg zu verhindern. Zur Ermittlung der genauen Basalrate ist das Tragen eines CGM Systems von Vorteil, da dadurch der Verlauf des Blutzuckers lückenlos dokumentiert und das Verhalten analysiert werden kann.