Glücklicherweise merke ich eine Unterzuckerung immer relativ rechtzeitig. Zumindest am Tag. In der Nacht sieht es da schon wieder etwas anders aus. Als ich vor über einem Jahr begonnen habe ein CGM zu tragen, kam Erstaunliches zu Tage. Erst durch das CGM habe ich gesehen, dass ich nachts fast alle Hypos gnadenlos überschlafe und über Stunden im 20er und 30er Bereich rumgondel. Meine Basalrate habe ich darauf hin natürlich gleich angepasst, sodass ich nun stabil durch die Nacht komme.
Bei einem Blutzucker von unter 55mg/dl schlägt der Dexcom G4 automatisch Alarm. Ob man will oder nicht. Natürlich ist man bei 55mg/dl schon mitten drin in der Hypo, erst recht wenn man auch noch die kleine Zeitverzögerung zwischen Blutzucker und der Glucose in der Gewebsflüssigkeit beachtet. Natürlich gilt es möglichst jede Hypo zu vermeiden. Meine „Hypo Warngrenze“ habe ich bei meinem CGM daher auf 80mg/dl gestellt. Heißt, bei diesem Wert meldet sich der Sensor mit einem Alarm. Je nach Ausrichtung des Trendpfeils und geplanter Aktivität entscheide ich dann, ob ich vorsorglich eine Kleinigkeit esse oder es bei den 80mg/dl belasse. Das ist übrigens für mich auch der entscheidende Vorteil gegenüber eine Hypohund. Dieses Thema wird in der letzten Zeit ja etwas gehypt. Hunde sind klasse, keine Frage. Und wenn sie eine Unterzuckerung erkennen können, umso besser. Aber ein Hund warnt mich eben nur dann, wenn ich bereits eine Unterzuckerung habe. Das CGM kann ich so einstellen, dass ich es mich frühzeitig warnt, sodass ich überhaupt nicht erst in die Unterzuckerung komme. Wenn es sein muss, je nach CGM, auch bei einem Wert von 120mg/dl. Außerdem braucht es keine teure und zeitaufwendige Ausbildung, sondern ich drücke auf den Knopf und das Ding läuft. Außerdem passt es in die Hosentasche ;).
Die vorzeitige Warnung hat mich schon unzählige Male vor einer Unterzuckerung bewahrt. Und nicht nur das. Das CGM ist für mich der optimale Hypotrainer. Durch das CGM habe ich ein wesentlich besseres Gefühl dafür bekommen, wie sich ein schnell fallender oder steigender Blutzucker anfühlt. Außerdem habe ich beobachten können, dass ich nachts öfter auch wieder von selber wach werde, wenn ich eine Unterzuckerung habe und das CGM gerade mal nicht trage. Zwar erst, wenn ich schon relativ weit unten bin, aber ich wache zumindest auf.
Diese Woche hatte ich 2x in der Nacht eine Unterzuckerung. Hätte ich nicht blöderweise meinen Empfänger für das CGM in Wien vergessen, hätte ich diese mit Sicherheit auch vermeiden können.
Aber immerhin, ich bin wach geworden und habe die gemerkt. Aber trotzdem freue ich mich schon darauf, wenn ich nächste Woche wieder Sensor und Empfänger connecten kann.
Apropos Hypo. Vielen dank nochmal an Sascha von sugartweaks für das super duper coole Hypo Überraschungs Paket. Was drin war? Hypo Killer für…den Rest des Jahres?
Und wieder ein Jahr gealtert und mit mir die Diabetes-Sau. Die Idee meiner Schwester mir in diesem Jahr zum Geburtstag eine neue Bauchspeicheldrüse zu schenken, fand ich dufte. Gelb ist sie. Weich und schrumpelig. Also die Bauchspeicheldrüse meine ich. Ob die funktioniert? Aber natürlich! Naja, zumindest tat sie das an meinem Geburtstag, an dem die Blutzucker-Werte trotz Torte (ja, es war Nutella drin) und zuckersüßen Whoopie Pies ziemlich bombe waren.Im Nachhinein vermute ich allerdings, dass die Diabetes-Sau gnädigerweise an diesem Tag einfach nur nett sein wollte. Quasi ihr Geburtstags-Geschenk an mich. Wie aufmerksam. Und die Bauchspeicheldrüse? Verweigert leider vehement die Arbeit. Kommt also ins Organ-Lager. Dort liegt schon eine kleine blaue Schwester von ihr und beide werden nun bekuschelt. Habe die Arbeitsverweigerer aber eigentlich nicht verdient.
Meloni Meloni…, so pries der Obsthändler seine Früchte damals beim jährlichen Familienurlaub am Gardasee immer an, wenn er mit seinem Verkaufs-Wagen über den Camping Platz staubte, um seine dicken Dinger unter die Ferien-Gäste zu bringen. Meloni Meloni! Von wegen. So eine Wassermelone hat es nämlich faustdick hinter den Ohren, besonders was ihre Auswirkung auf den Blutzucker betrifft.
Das Wasser im Namen ist trügerisch. Ein Stückchen mal so eben nebenbei, und der Blutzucker knattert steil nach oben. Die Melone wirkt bei mir fast wie Traubenzucker.
Der Grund dafür ist der Glykämische Index, kurz GI. Der GI eines Lebensmittels sagt aus, wie schnell die verdrückten Kohlenhydrate verarbeitet werden. Je höher der GI, desto schneller werden die Kohlenhydrate aus der Nahrung in Zucker aufgespalten und lassen den Blutzucker ansteigen. Traubenzucker hat logischerweise einen GI von 100. Die Melone hat 70. Ungefähr so wie Honig.
„Der GI-Wert bezieht sich immer auf 50 Gramm Kohlenhydrate in einem Lebensmittel. Wassermelonen haben beispielsweise einen sehr hohen GI von 70. Allerdings besteht eine Melone zum Großteil aus Wasser und nur wenig Kohlenhydraten (Beispiel: 130 Gramm Wassermelone enthalten nur elf Gramm Kohlenhydrate). Um 50 Gramm Kohlenhydrate aufzunehmen, müsste man etwa 0,6 kg Melone essen.
Um besonders den letzten Punkt – also den Kohlenhydratgehalt eines Lebensmittels – zu berücksichtigen, wurde der Begriff „Glykämische Last“ (GL) eingeführt. Auch er gibt die glykämische Wirkung von Lebensmitteln an – aber nicht bezogen auf 50 Gramm enthaltener Kohlenhydrate, sondern auf 100 Gramm des gesamten Lebensmittels.
Berechnet wird die GL, indem man den GI durch 100 dividiert und das Ergebnis mit der verwertbaren Kohlenhydratmenge (in 100 g Lebensmittel) multipliziert.“ Beispiel: Die Glykämische Last der Wassermelone liegt nur bei etwa 6…“ Quelle: Netdoktor
Ich habe eine Wassermelone getragen
Hm, also doch nicht so bedenklich die Melone? Bei mir ballert sie auf jeden Fall ordentlich rein. Glykämische Last hin oder her. Ne Last wirds für den Blutzucker auf jeden Fall bei mir.
Mein Diabetes scheint eh seinen eigenen Kopf zu haben und schert sich rein gar nicht darum, was irgendwo geschrieben steht. Nutella zum Beispiel. Ordentlich fettig und bräuchte laut Lehrbuch ziemlich lange, bis sie im Blut ankommt. Pustekuchen. Nutella ist mein Hypo-Helfer Nummer 1. Ein oder zwei Löffel von dem Zeug und innerhalb kurzer Zeit ist alles wieder paletti. Nutella sein Dank.
Und sowieso, in der Theorie mag ja einiges funktionieren, in der Praxis sind wir aber alle keine Maschinen und genau deshalb funktioniert der Diabetes auch nicht bei jedem gleich. Regelwerke bringen mir recht wenig, wenn der mein Körper seine eigenen Regeln macht.
Zurück zum GI. Der gilt übrigens immer nur für das Lebensmittel an sich. Also zum Beispiel nicht für eine ganze Mahlzeit. Heisst, tauche ich meine Melone in flüssige Schokolade, sieht die Sache schon wider ganz anders aus. Was aber nicht unbedingt eine schlechte Alternative zur puren Melone wäre… 😉
Aller Abschied fällt schwer.
Heute war es mal wieder soweit. Nach 35 Tagen engster Beziehung war mal wieder Trennung angesagt. Tschüss mein lieber CGM Sensor und danke für die letzten 5 Wochen die wir zusammen verbringen durften.
5 Wochen die mir treu zur Seite gestanden hast, mich frühzeitig vor unangenehmen Unterzuckerungen gewarnt hast (so sehr ich Nutella auch liebe), mir durch Gepiepe und Gesurre zu verstehen gegeben hast wenn es blutzuckermäßig rasant nach oben ging, mir Sicherheit beim Sport gegeben hast, bei dem es mir schwer fällt meine Unterzuckerungen zu merken, in der Nacht aufgepasst hast dass ich nicht wieder 20er Werte einfach überschlafe, mich vor vorzeitigen Korrekturen und damit verbundenen Hypos bewahrt hast, und mir gezeigt hast dass eine Wassermelone meinen Blutzucker schneller und höher ansteigen lässt als erwartet.
Manche mögen es Luxus nennen, ich finde es sollte Standard einer jeden Diabetes-Therapie sein. Sicherheit und Lebensqualität sollte nicht etwas sein wofür ich zahlen muss, sondern Grundsatz sein. Derzeit zahle ich selber für diesen „Luxus“. Verständlich, dass ich da im wahrsten Sinne des Wortes an jedem Sensor (bzw. der Sensor an mir) klebe wie ein Kaugummi unter der Schuhsohle.
Jeder Tag, der über die vorm Hersteller angegebene Lebensdauer von 7 Tagen hinaus geht, ist ein Tag mehr Sicherheit und Lebensqualität.
Glücklicherweise scheint mein Körper milde gestimmt was Fremdkörper im Gewebe angeht, und ich trage einen CGM Sensor im Durchschnitt 3-4 Wochen.
Diesmal waren es sogar mal wieder 5 Wochen, mein Rekord lag bei fast 8 Wochen. Fixiert wird das gute Stück übrigens nach wie vor mit Kinesio Tape, um die Beziehung möglichst lang aufrecht zu erhalten.
Nun, wo es mal wieder Zeit es Tschüss zu sagen, und dein Nachfolger quasi schon in den Startlöchern steht, frage ich mich ob irgendwann alle Diabetiker deine Anwesenheit so normal und natürlich finden dürfen, wie die Butter auf der Käsestulle.
Sensor-Tod nach 5 Wochen
Sodele, heute mal ein Tag wo ich nicht unterwegs bin oder nichts mehr auf meiner To Do Liste habe was mir Zeit raubt und mich vom Schreiben abhält. Und im Fernsehen läuft nur Fussball. Da kann ich nicht hingucken. Aufregung = hoher Blutzucker 😉
Also gleich mal Gedanken sammeln und in die Tasten hauen.
Getauscht: ich hab jetzt die Kleine. Hatte die große Medtronic Veo als Probepumpe. Die Kasse hat nun „Ja“ zur Folgepumpe gesagt und ich habe mich für das kleinere Modell der Medtronic Insulinpumpe entschieden. Ein wenig muss ich mich noch an das häufigere Ampullen-Wechseln gewöhnen, was mich aber nicht stört, sondern eher von Vorteil ist. So wechsel ich nun endlich mal den Katheter regelmäßig.
Gefuttert: Gemüse Spaghetti. In letzter Zeit immer öfter. Hilfreiches Utensil: der Spiralschneider. Ist Mittags schnell gemacht und man fühlt sich nicht so vollgefuttert obwohl der Teller üppig gefüllt ist. Ne ne, Low Carb mache ich nicht. Ne ordentliche Ladung Kohlenhydrate gibt es dann am Abend.
Gelaufen: als letztes um die Alster. Wie jedes Jahr mache ich den Nachtlauf mit. In Wien habe ich schöne Abendläufe in Schönbrunn absolviert, die nächste Laufveranstaltung ist auch schon in Planung und wenn alles gut läuft, dann mache ich nächstes Jahr bei einem Lauf an einem tollen Ort mit. Mehr wird noch nicht verraten.
Gefaulenzt: endlich mal wieder. Am Strand von Kalifornien. Von dort aus gabs noch nen Abstecher nach Brasilien. Wenn ich am Wasser bin, dann sind meine Blutzuckerwerte immer erstaunlich gut. Ich glaube der Diabetes-Sau scheint es an der Seeluft zu gefallen.
Geplant: Nach drei Jahren ist es endlich wieder soweit. Das Camp D in Bad Segeberg findet am kommenden Wochenende wieder statt. 2011 war super, auch wenn der Noro Virus uns damals ganz schön überrumpelt hat. Das Camp D eine einzigartige Veranstaltung in Deutschland und ist für Jugendliche und junge Erwachsene (16-25 Jahre) mit Diabetes. Was da so abgeht gibt es hier zu lesen. Es lohnt sich. Ich freue mich auf viele alte und neue Gesichter in diesem Jahr auf dem Camp D. Hier noch ein paar Bilder vom letzten Mal.
Diabetes ist eine tägliche Herausforderung. Kein Tag gleicht dem anderen, und was gestern wunderbar geklappt hat, muss heute nicht auch funktionieren. So ist das. Jeder Tag ist anders.
Und in der Nacht? Da läuft es wie am Schnürchen. Schnurgerade um genau zu sein. So wie es mir mein CGM an 80% der Morgende beweist. Das ist ziemlich cool wie ich finde. Dank CGM konnte ich so lange an meiner nächtlichen Basalrate feilen, dass es passt wie Ar…Faust aufs Auge. Feine Sache, zumindest täglich 7-8 Stunden am Stück Blutzuckerwerte wie aus dem Bilderbuch zu haben. I walk the line!
Und am Tag? Nicht einfach. Stress, Essen, Bewegung…ihr kennt das.
Um das Level meiner nächtlichen Werte halten zu können, müsste ich wahrscheinlich den ganzen Tag im Bett bleiben, die Decke anstarren und die Lamellen des Rollos rauf und runter zählen. Nur nicht bewegen.
Ich habe es mittlerweile aufgegeben, von meiner Diabetes-Sau auf irgendeine Art und Weise Regelmäßigkeit oder Beständigkeit zu erwarten. Pfft, wäre ja langweilig. 😉
Glücklicherweise kann ich mit dem CGM größere Katastrophen relativ gut abfangen, da mich das System rechtzeitig vor einer Hypo oder einem ansteigenden Blutzucker warnt.
Aber oft schon wurde ich gefragt, warum ich trotz der „24 Stunden Überwachung“ noch Unterzuckerzungen oder Hypers haben kann. Liebe Leute! Ein CGM ist eine unheimliche Hilfe im Alltag, auf die ich nie wieder verzichten möchte, aber eine Maschine bin ich trotzdem noch nicht! Zum einen hängt es natürlich davon ab, auf welche Warngrenze ich das Gerät eingestellt habe. Das CGM misst immer mit einer kurzen zeitlichen Verzögerung, beim Dexcom sind das ungefähr 5 Minuten. 5 Minuten in denen viel passieren kann. Wer das Gerät zum Beispiel auf eine Hypo Warngrenze von 70mg/dl einstellt, der kann davon ausgehen, dass er sich beim Alarm schon bereits im Hypo-Wunderland oder zumindest kurz davor befindet.
Die Hypogrenze also anzuheben macht Sinn. Denn Ziel ist es ja, gar nicht erst in einer Hypo zu landen.
Als CGM Neuling bin ich damals übrigens ertmal von einer Hypo in die andere gerutscht. Einfach aus dem Grund, weil man dazu neigt zu voreilig zu korrigieren. Klar, das Ding piepst und beide Trendpfeile zeigen gen Norden. Alarm, Panik. Help!
Na dann, schnell mal nen Bolus nachschießen. Leider habe ich anfangs immer die Wirkdauer meines Insulins völlig außer Acht gelassen und mich rein auf den angeziegten Wert fixiert. Grober Fehler. Naja, heute weiß ich es besser. Analysieren, nachdenken, handeln (oder eben auch nicht).
Naja, und dann gibt es Momente an denen man das Ding einfach mal überhört. Absichtlich und unabsichtlich. Einfach wie man auch mal ein Telefon überhört, wenn man mal nicht gestört werden will oder gerade nicht den Kopf dafür hat. Richtig gehört, es gibt auch Momente, wo sich auch der Diabetes mal hinten anstellen muss!
Ich sitze gerade vor meinem Rechner und habe begonnen einen neuen Blog Post zu schreiben. Nach ungefähr 5 Sätzen habe ich aber alles wieder gelöscht und die bereits geschriebenen Wörter im Nirvana verschwinden lassen. Gefiel mir nicht. Klick, zack, weg damit.
Manchmal finde ich es eh erstaunlich, dass sich nach mittlerweile 6 Jahren Bloggerei immer noch Themen finden, die ich offenbar noch nicht bebloggt habe. Naja, verschiedene Themen rund um den Diabetes habe ich irgendwie ja doch schon gefühlt weitgehend abgedeckt, aber zum Glück ist die Diabetes-Sau ja kein Kind von Traurigkeit und überrascht in regelmäßigen Abständen immer mal wieder mit Eskapaden, aber auch spannenden Ereignissen. So ist das eben mit einem „Haustier“. Mal gibt es fröhliche Momente, und mal pinkelt es dir einfach in die Bude wenn du nicht aufpasst. Teppich nass! Solche Geschichten und Erfahrungen teile ich natürlich gern über diesen Blog. Egal ob lustig, fragwürdig, motivierend, scheiße, oder so scheiße dass es schon wieder lustig ist. Ich habe keine Hemmungen sämtlich Erfahrungen mit der Diabetes-Sau hier mit euch zu teilen. Umso überraschter bin ich allerdings, dass zwar viele Leute hier auch fleißig auf die Posts kommentieren, aber wir auch einen Haufen Nachrichten direkt in unser Postfach bekommen, mit der Begründung nicht öffentlich über Diabetes schreiben zu wollen.
Aus dem daraus entstehenden Schriftverkehr wird mir oft erst bewusst, welch ein verzerrtes und negatives Bild von Diabetes eigentlich in unserem Land immer noch besteht, so dass Menschen sich schämen ihre Krankheit öffentlich zu machen. Niemand sollte sich für seinen Typ1 Diabetes schämen müssen, zumal man ja nun wirklich auch keine Schuld daran trägt, dass Teile des Körpers sich gewissermaßen selbst zerstört haben und die Bauchspeicheldrüse in den vorzeitigen Ruhestand getreten ist.
Liebe Leute, Bauch rein und Brust raus kann ich da nur sagen. Denn da prangt ein dickes großes S auf eurer Brust. S für Superhero! Keiner kennt sich besser mit eurem Diabetes aus als ihr selbst. Ignoriert und ärgert euch nicht über die vielen dummen Kommentare, Gerüchte und Fehlinformationen die da draußen über diese Krankheit herrschen, sondern klärt auf. Wer schweigt, wird nicht gehört und kann nichts ändern. Doch wir wollen doch den Leuten da draußen klar machen, dass wir Zuckerrüben genauso leistungsfähig sind wie gesunde Menschen, weder Diabetiker-Socken noch Diät-Schokolade brauchen, und nicht auf irgendwelche Extra-Würste angewiesen sind. Klar ist Diabetes manchmal mies und eine Herausforderung. Aber hey, denkt an das S auf eurer Brust!
Um ehrlich zu sein, ich wusste von Anfang an nicht genau wo dieser Blog-Post hinführen würde. Und eigentlich weiß ich es auch immer noch nicht. Merkt man, ne? Egal. Vielleicht einfach ein klassischer Fall von „ich lasse meinen Fingern mal freien Lauf unter der Hoffnung das was Brauchbares dabei raus kommt“. Zugegeben, zufrieden bin ich damit nicht, aber ich halte mich diesmal von der Delete-Taste fern.
Ihr seid natürlich weiterhin eingeladen zu kommentieren oder auch direkt zu schreiben. Und wenn euch ein Thema einfällt über das ihr gern mehr wissen wollt, oder besondere Fragen an mich und die Diabetes-Sau habt… nur her damit.
Bis dahin, locker bleiben!
So, ausgeschlafen! Echt jetzt. Ich hab Pfingsten fast nur geschlafen. Die letzte Woche war anstrengend und das Wochenende voller Informationen und Ideen. Der Kirchheim Verlag hatte nach Berlin geladen. Blogger, Nicht-Blogger, Sportler, Diabetiker, Nicht-Diabetiker. Unter dem Arbeitstitel „Bloodsugar Lounge“ versammelten wir uns also im gemütlichen Private Roof Club und brüteten gemeinsam mit dem Verlag und der begleitenden Agentur VM-People über die Dinge die da kommen mögen. Die Dinge die da kommen mögen? Vermutlich rede ich gerade etwas in Rätseln. Also mal von vorn.
Vor ein paar Jahren hatte der Kirchheim Verlag eine Jubiläumsausgabe des Diabetes Journals produziert. Das Open Journal. Das Besondere: die Ausgabe wurde komplett von Diabetikern gestaltet (ja Diabetiker, nicht Betroffene). Wir waren damals auch dabei und die Sache hat ne Menge Spaß gemacht. Unter dem Arbeitstitel „Bloodsugar Lounge“ soll Ähnliches geschehen. Nur eben online. Der Grundstein dafür wurde nun quasi an diesem Wochenende über den Dächern von Berlin gelegt. Wir haben ordentlich Hirnschmalz investiert und unsere verzuckerten Hirnzellen auf Hochtouren arbeiten lassen. Karamell ist dabei nicht entstanden, dafür haben wir aber eine Menge Ideen aufs Papier gebracht. Was daraus wird, wir werden es bald erfahren. Ich freue mich auf das Projekt.
Heute gibt es eine Gastbeitrag von „der anderen Seite“. Svenja ist Diabetesberaterin. Wie es bei ihr so im Praxis-Alltag aussieht, erzählt sie uns in ihrem Beitrag. Ich glaube eine Dia-Fee wie Svenja können wir uns alle wünschen.
…………………………………………………………………………………………………………..
„ Hallo guten Tag! Mein Name ist Oerter“ „ Oerter? Sind Sie mit der Ärztin verwandt?“ „ Ja, ich bin ihre Tochter und nein ich studiere nicht Medizin und habe es auch nicht vor!“ So oder so ähnlich fingen früher meine Gespräche mit Patienten häufig an. Dies hat sich glücklicherweise geändert.
Aber jetzt nochmal von vorne. Ich heiße Svenja, bin 32 Jahre alt und seit 2008 als Diabetesberaterin in einer Schwerpunktpraxis tätig. Auch wenn meine Mutter schon seit mehr als 20 Jahren in dem Business ist, wollte ich am Anfang gar nicht so wirklich was damit am Hut haben. Aber nach einigen Versuchen etwas anderes zu machen bin ich aber wieder in den medizinischen Sektor zurückgekehrt und hatte noch dazu Blut geleckt: Diabetesberaterin werden. Gesagt getan! Bisher habe ich es nicht bereut mich in dieser „Nische“ niedergelassen zu haben. Ich hätte nie gedacht, dass mir das mal soviel Spaß machen würde.
Unsere Praxis würde ich als klein aber oho bezeichnen, da wir wirklich nur eine Diabetesambulanz sind. Aktuell sind es so insgesamt ca. 400-600 Patienten, wovon 150 Typ 1 Diabetes haben. Von diesen 150, sind 30 Kinder und Jugendliche und nochmal ca. 45 Insulinpumpenträger. Ich bin sehr glücklich, dass wir keine „Durchgangpraxis“ sind und uns wirklich Zeit für unsere Patienten nehmen können.
Viele fragen mich immer: „Wie ist das so, wenn deine Mutter dein Chef ist?“. Tja, es ist natürlich anders als bei anderen Arbeitgebern. Und ich kenne bisher noch keinen Vergleich, da ich noch keinen anderen Arbeitgeber hatte. Es ist aber nicht unbedingt leichter. Denn wenn ich einen Fehler mache, lastet das manchmal doppelt so schwer. Man erwartet einfach mehr von mir (und vor allem ich selbst von mir). Dafür genieße ich viele Freiheiten, habe stets ein offenes Ohr beim Chef und kann Dinge sicherlich auch anders durchsetzen. Denn ich denke nicht, dass meine Kolleginnen den „Praxishund“ durchgesetzt bekommen hätten.
Trotzdem sind jetzt alle froh, dass Rufus da ist. Die Fangemeinde der Patienten wächst stetig.
Die Woche über teilt sich mein Alltag zwischen der Arbeit in der Praxis und meinem Studium auf. Dieses habe ich im letzten Jahr begonnen und hoffe 2017 dann eine „Gesundheits-und Pflegemanagerin“ zu sein.
Damit ihr euch besser vorstellen könnt was ich den lieben langen Tag so mache hier mal eine kurze Zusammenfassung eines ganz normalen Arbeitstages.
8.30 Angekommen. Allgemeines „Gewusel“ im Personalraum, kurze Absprache was heute alles so anliegt und die Kaffeemaschine läuft auf Hochtouren.
9.00 Erst mal Mails checken. Eine Patientin hat mir ihre BZ-Protokolle geschickt, ich rufe Sie an, bespreche die Werte und mache mit ihr fix einen neuen Termin aus.
9.15 Das Telefon klingelt. Ach es ist die Dame von der Krankenkasse. Sie hat noch Rückfragen zu einer Verordnung und man merkt, dass Sie eigentlich gar keine Zeit dafür hat. Ich versuche in einfachen Sätzen zu sprechen. Während ich Ihr den Sachverhalt erkläre, bin ich in meinen Gedanken schon bei..
9.30 …den Vorbereitungen auf die Abendschulung diese Woche. Schnell noch ein paar nette Rezeptideen und „Schätzbeispiele“ im Internet recherchieren, bald ist ja auch BE-Stunde!
10.00 Mein erster persönlicher Termin heute. Hinein kommt eine nette junge Bulgarin mit
Schwangerschaftsdiabetes. Sie macht sich sichtlich Sorgen, aber ich kann ihr die Angst ein wenig nehmen. Ich hoffe, sie hält meine Ratschläge ein. Spätestens beim nächsten Termin bin ich schlauer.
10.30 Nach einem Arztgespräch bittet mich meine Mutter, einem Patienten eine kurze Einweisung in ein neues Blutzuckermessgerät zu geben. Ich erkläre ihm die Bedienung und er freut sich, weil es viel einfacher ist als er dachte. Ich bin auf den nächsten Termin mit der Auswertung gespannt.
11.00 Nun eine schwangere Patientin mit Typ 1 Diabetes. Sie braucht dringend ein CGM-Gerät, das Gutachten wurde schon im Vorfeld erstellt. Den letzten Schliff gibt’s noch nach Rücksprache mit der Ärztin.
11.30 Es kommt meist zu Schwierigkeiten bei der Beantragung. Deshalb erkläre ich der Patientin wie der Ablauf ist bis die Genehmigung kommt. Wichtig ist auch, dass wir wenigstens telefonisch in Kontakt bleiben. Oft verstehen die Patienten gar nicht was die Krankenkasse eigentlich will oder warum es so lange dauert.
12.30 Wir treffen uns alle im Personalraum und es gibt Mittagessen. Es herrscht ein reger Austausch über Patienten und weitere Vorgehensweisen, Neuzugänge, Therapieempfehlungen, ein Haufen News und was wir ab heute bei den Beratungen beachten sollten. Besonders spannend für uns Beraterinnen ist immer, wie unterschiedlich wir und die Ärztin die verschiedenen Patienten wahrnehmen.
13.30 Teenies sind süß, doch oft ein wenig problematisch. Sie sprechen nicht, vieles scheint sie peinlich zu berühren. Vor Allem das ständige Tragen eines medizinischen Hilfsmittels stößt auf harte Ablehnung. Wir probieren das Ganze erst einmal 2 Tage mit Kochsalzlösung und schauen wie es läuft. Und siehe da: wie und wo man das Ding trägt ist doch einfacher als gedacht.
15.00 Ein fünfjähriges Mädchen möchte bei einem Ausflug mit dem Kindergarten mitmachen. Ich bespreche mit der Mama die Blutzuckerprotokolle und erkläre worauf zu achten ist. Für die Kleine bin ich die Heldin. Die schönen Seiten!
16.00 Der Klassenlehrer eines Patienten ruft an. Vor dem Sport hat der Junge instabile Blutzuckerwerte, der Lehrer weiß aber nicht wie er damit umgehen soll. Ich helfe. Alles wird gut.
16.30 Bald gebe ich eine Fortbildung zum Thema „Datenmanagement bei Diabetes“. Das bereite ich immer gern nachmittags vor (da bin ich kreativer) und stelle meine Präsentation fertig. Welches Genie beherrscht jetzt das Chaos auf meinem Schreibtisch und erklärt mir das!?
17.30 Abrechnung. Alles nochmal dokumentieren und nachbereiten. Rufus hat den ganzen Tag schon Feierabend und hat Kraft für die Hundewiese getankt. Feierabend, los geht’s!
So oder so ähnlich sehen die Tage in unserer Praxis aus. Manchmal habe ich auch mehr Zeit zwischen den Terminen und kann noch im Ablauf der Praxis helfen oder Telefonate mit Patienten führen. An manchen Tagen habe ich auch wegen meiner Zeit an der Fachhochschule nur Zeitfenster in denen ich in der Praxis bin. Diese Tage sind dann besonders schwierig zu managen, aber mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt und es klappt ganz gut.
5 Dinge, die ich an meinem Beruf mag:
1. kein Tag ist wie der andere, Abwechslung garantiert
2. wenn man eine Beratung macht und nachher ein super tolles Feedback bekommt
(gleiches gilt auch für die Schulung)
3. die persönliche Art und Weise mit den Patienten arbeiten zu können
4. dass ich nie auslerne und es immer wieder tolle neue Veränderungen gibt
5. dass ich mein Interesse für Technik mit dem Interesse Wissen zu vermitteln in diesem Job
kombinieren kann
5 Dinge, die ich an meinem Beruf nicht mag:
1. unnachvollziehbarer bürokratischer Aufwand bei den Kostenträgern
2. immer erreichbar sein zu müssen
3. Zeitdruck
4. ständige Änderungen von Verordnungen, Verfügbarkeiten von Medikamenten
5. die Papier- und Informationsflut in einer Praxis, die wir jeden Tag aufs neue bewältigen müssen
Ich hoffe ich konnte euch zumindest einen kleinen Einblick von der anderen Seite des Tisches geben und falls ihr noch Lust habt mehr von mir zu lesen könnte ihr mir auf meinem Blog unter www.mitohnezucker.wordpress.com folgen.
Vielen Dank und auf Wiedersehen!

© Fotos: Svenja Oerter
Diese Woche war nichts los. Weil krank. Daher nur ein kurzer Rückblick.
Gelegen: im Bett. Habe mir eine fette Bronchitis eingefangen. Fiesester Husten, Fieber und ne Kehlkopfentzündung. Nächtelang gehustet, nicht geschlafen, und am Tag dann völliger Stimmenverlust. Komisches Gefühl. Es gab jeden Menge Medis und die Codin-Tropfen haben volle Arbeit geleitet. So konnte zumindest der Reizhusten etwas unterdrückt werden, allerdings machen die Tropfen auch ganz schön knitterig in der Birne und ich musste immer wieder an dieses Lied denken.
Unerwartet: der Blutzucker hat sich bis auf eine paar kleine Ausreißer relativ normal und stabil gehalten.
Und Gott sein Dank, alles ist wieder gut aufm Zuckerhut. 😉
Gegessen: Waffeln mit frischem Obst. Selbstgemacht natürlich. So gelingt auch das Gesundwerden.
Gemessen: Auf dem Meßberg natürlich. Wo sonst?
Meßberg! Place to be for all sweet peeps in town.
In Hamburg gibt es einfach die coolsten U-Bahn Stationen. Besonders für Diabetiker. Und gleich ums Ecke ist eine Straße namens Pumpen. Kann das noch Zufall sein? 😉
Wenn es außer Charlies Schokoladenfabrik und dem Zuckerhut Orte gibt, die man als Diabetiker besucht haben sollte, dann diesen. „Come to Meßberg and enjoy a prick“. Ch ch ch …
Oh, und ein Beta Haus gibt es hier auch.
Blutzucker-Kontrolle ist hier Pflicht!
Wir haben es getan. Schon wieder.
Wie bereits im letzten Jahr, haben wir wieder lauffreudige Diabetiker zusammengetrommelt und beim Lauf zwischen den Meeren mitgemacht. Diesmal sogar mit 2 Teams. Alle Läufer mit geschrotteten Beta Zellen, aber dadurch nicht minder motiviert. Wir haben es getan. Schon wieder. Team Powered by Insulin ist von der Nord- an die Ostsee gelaufen!
Bereits im Vorfeld war es ziemlich aufregend und es galt viel zu organisieren. Sebastian, Finn, Bente und ich haben vor knapp einem halben Jahr mit der Organisation begonnen.
Mails geschrieben, Telefonate geführt, uns um Sponsoren, Catering, Feldbetten und Support gekümmert, Shirts bedrucken und Schweißbänder besticken lassen, gegrübelt, geschoben und geplant.
Zeitaufreibend. Ein großes Dankeschön von meiner Seite aus an Sebastian, der nicht nur im letzten Jahr die Idee zum Lauf hatte, sondern sich in diesem Jahr besonders viel Zeit in die Organisation investiert hat.
Team Powered by Insulin gut gerüstet
Am Freitag vor dem Lauf haben sich alle 20 Läufer wieder bei Basti Hauck auf seiner Werft in Schleswig getroffen, die auch wieder unser Basis Camp für das Wochenende werden sollte. Großes Beschnuppern gab es in diesem Jahr eigentlich nicht. Die meisten kannten sich bereits schon aus der #doc (Diabetes Online Community) oder von verschiedenen Veranstaltungen.
Beim gemütlichen Zusammensein und einer Stärkung mit Pizza und Bier, konnten wir auch gleich mal auf dem CGM begutachten, wie sich Fett, Alkohol und ne Portion Adrenalin auf den Blutzucker auswirken. Nintamed/Dexcon konnten wir in diesem Jahr als Hauptsponsor gewinnen und uns wurden für den Lauf und dessen Vorbereitung der Dexcom G4 zur Verfügung gestellt.
Danach wurde der Shuttle Plan für den kommenden Tag besprochen. Nicht gerade einfach, 20 Läufer mit unterschiedlichen Tempi auf insgesamt 100km an ihre Startposition zur richtigen Zeit an den richtigen Ort zu bringen. Eine kleine logistische Herausforderung. An dieser Stelle noch einmal tausend Dank an unsere Supporter Harry und Nicole, Katrin und Manu, Linnard, Carina, Sandra, sowie Käthe und Jamaica.
Die Nacht sollte kurz werden. Nicht nur weil es für die ersten Läufer schon früh an die Startposition ging, sondern weil es nachts noch ein kleines kostenloses Konzert gab.
Stellt euch 20 Diabetiker vor, zusammen auf Feldbetten in einer großen Halle zwischen Schiffen. Und fast jeder mit einem CGM ausgestattet. Dass da bei jedem der BZ innerhalb der Grenzen bleibt, wäre wohl ein Wunschtraum gewesen. Stattdessen gab es ein CGM Alarm (Wunsch)-Konzert. Piep, surrrr, psssst, piep piep, surrrrr. The Sound of Highs and Lows.
Am nächsten Morgen ging das Gewusel los. Blutzucker checken, CGM Systeme überprüfen, Sensor nochmal richtig fixieren, Sport BEs tanken, Sport BEs verstauen, Getränkeflaschen füllen…
Ich habe in diesem Jahr wieder den letzten Streckenabschnitt übernommen. Was aber auch hieß den Tag tot zu schlagen. Da ich eh nicht sonderlich gut geschlafen hatte (Feldbetten sind einfach nichts für Bandscheibengeschädigte), bin ich am Morgen dann mit hoch und habe Fredrik und Kathi mit an die Startposition nach Husum gebracht. Pünktlich um 9:00 Uhr fiel der Startschuss und die beiden pesten kurze Zeit später an uns vorbei.
Fredrik und Kathi machten den Start
Während der Rest der Läufer nach und nach an ihre Streckenabschnitte gekarrt wurden und die ersten auch schon langsam wieder auf der Werft eintrudelten, war ich den Tag über auf der Werft damit beschäftigt meinen Blutzucker in „Startposition“ zu bringen. Was eigentlich auch ganz gut klappte. Zumindest pendelte er sich auf einem Wert ein, den ich für den Lauf als angemessen empfand. Eine kleine Hypo bügelte ich mit einem Clif-Riegel aus. Clif hatte uns für den Lauf diese Riegel spendiert.
CGM sei Dank konnte ich den BZ-Verlauf gut im Auge behalten. Ich wollte das Werte-Chaos vom letzten Jahr unbedingt vermeiden.
Nun ja, schon auf dem Weg zu meinem Startpunkt fing der BZ aber plötzlich an zu steigen. Leider auf eine Höhe, die fürs Laufen eher suboptimal ist. Sprich 300mg/dl.
Da ich mir aber weder bei der Insulinanpassung, noch bei den Kohlenhydraten einer Schuld bewusst war, konnte es eigentlich nur die Aufregung sein, die den BZ mal wieder auf die Spitze des Zuckerhut kraxeln lies. Adrenalin und Insulin sind ja bekanntlich keine Blutsbrüder. Also erstmal nix machen, denn so schnell die Aufregung bei mir kommt, so schnell verschwindet sie meist auch wieder. Und siehe da, schon kurz vor meinem Start zeigte der Trendpfeil auf dem CGM auch schon wieder abwärts.
Die Strecke machte mir in diesem Jahr allerdings etwas Probleme, was hauptsächlich an der Hitze lag. Außerdem ist Schleswig Holstein ganz schön hügelig. Das hatte ich irgendwie verdrängt.
Auf den letzten Metern kurz vorm Ziel in Damp schlossen sich dann wieder die übrigen Team-Mitglieder an und wir rannten gemeinsam ins Ziel. Yeay! Sommer, Sonne, Sand im Schuh.
Ziel-Blutzucker:160mg/dl. Passt. Gut dass ich das mit dem Bolus gelassen hatte.
Kurz vorm Einsatz in Waabs
Zurück auf der Werft in Schleswig wurde es am Abend schweinisch. Zum Abendessen gab es bei gemütlichem Entspannen und Plaudern lecker Spanferkel. Insgeheim habe ich mir natürlich gedacht: „das meine liebe Diabetes-Sau bist du, die da auf meinem Teller liegt. Und von dir liebe Diabetes-Sau lasse ich mir nicht den Spaß verderben.“ Guten Appetit.
Den Abschluss am Sonntag machte wie schon im Vorjahr eine Runde SUP auf der Schlei. Danke an Bolle für Zeit und Boards.
Paddelei auf der Schlei
Und ein extra dickes Dankeschön an Nintamed uns das alles ermöglicht zu haben, Redbull, Wittenseer Quelle und Flensburger die unseren Durst gestillt haben, sowie Clif Bar und Dextro Energy für die Sugar Booster und mySugr dafür, dass wir nicht nackig laufen mussten.
Ein dickes Dankeschön an alle zuckersüßen Läufer: Bente, Tine, Matthias, Christian, Amice, Rudi,Finn, Wiebke, Anton, Jan, Klara, Fredrik, Sebastian, Basti, Kathi, Valerie, Natalie, Annette und Sascha. Ihr seid großartig. Und Respekt allen, die erst kürzlich mit dem Laufen begonnen haben und tapfer trainiert haben. #diabrofist
[slideshow_deploy id=’4575′]
© Fotos: Ilka G./mein-diabetes-blog.com, Katrin Rösche, Carina Matzl, Manuela Vollmer