Die letzten Wochen waren spannend. Zu einem darf ich im Rahmen einer Studie des IDT in Ulm die Ypsopump tragen und zum anderen war der EASD dieses Jahr in München zu Gast. Aber fangen wir mal bei der Ypsopump an.
Ypsopump
Ich war überglücklich, als die Zusage aus Ulm kam, dass ich im Rahmen einer Studie „unser Baby“, die Ypsopump tragen darf … aber warum „unser Baby“?
Vor 3 Jahren hat Ypsomed mehrere Leute aus Europa zusammengetrommelt und wir haben zusammen die neue Ypsopump mitentwickelt. Bis jetzt ein sehr geiles Erlebnis und ein toller Einblick wie unsere Ideen umgesetzt und gerade auch noch weiter entwickelt werden. Von daher war ich richtig gespannt, wie sich die Ypsopump im Alltag so schlägt.
Zuerst war ich eher skeptisch bzgl. der vorgefüllten Ampullen mit 160 Einheiten. Mit den 160 Einheiten komme ich gut 2-2 ½ Tage aus und wenn es dann doch mal eng wird, ist der Patronenwechsel innerhalb von ein paar wenigen Augenblicken erledigt, echt klasse. Zumal man die vorgefüllten Ampullen problemlos überall mit hinnehmen kann.
Das Menü ist 100% Icon basiert und kommt ganz ohne Text aus. Das klingt erst mal sehr schwierig, aber man findet sich sehr schnell zurecht. Nach ein paar Stunden bin ich total intuitiv durch Menü geswitched.
Erste Fotos hattet wir euch ja schon gezeigt und genau die Größe und das echt coole Design gefällt mir sehr gut … schön klein und leicht.
Aber wo Licht ist, kommt auch schatten … Einige Dinge sind mir dann doch negativ aufgefallen.
- man kann keinen zusätzlichen Bolus abgeben, wenn z.B. ein Combi/Multiwave-Bolus läuft (ich bin mir sicher, dass dieser „Fehler“ bald behoben wird)
- noch ist kein Bolus Kalkulator verfügbar
- noch keine CGM Integration
Noch ist die Pumpe nicht smart, d.h. für mich sie wird einer der besten Pumpen, wenn sie in naher Zukunft mit meine iPhone bedienbar sein wird, dadurch den Bolus Kalkulator bekommt und CGM Integration hat. Dann habe ich alles was ich z.Zt. will … ne geile, kleine Pumpe … bedienbar mit meinem iPhone.
EASD 2016
Beim diesjährigen EASD in München war es eigentlich wie letztes Jahr in Schweden. Es gibt zur Zeit nichts neues zu berichten. Abbott schwimmt immer noch auf der Erfolgswelle vom Libre, bei Kaleido gibt es bis heute auch nichts neues und die anderen Hersteller wissen wohl noch nicht wohin sie wollen, FGM oder doch weiter BZ.
Was mir aber doch aufgefallen ist, jeder Hersteller kocht sein eigenes Süppchen in Sachen Apps. Alle haben mittlerweile ne App auf dem Markt und damit sollen wir unsere Daten füllen. Ich könnte Problemlos 10 verschiedene Hersteller Apps auf meinem iPhone haben … will ich das wirklich!? Es gibt keinen Standart. Ich kann nicht das Gerät XY auslesen und diese Daten dann in meiner mySugr App einlesen. Ich bin als Diabetiker nicht frei und das kotzt mich mittlerweile echt an. Wieso macht jeder Hersteller sein eigenes Ding … das ganze Gelaber, dass man nur an den Patienten denkt ist da schon wieder Makulatur … so was regt mich echt auf.
Ich hatte mich lange darüber mit Maximilian von Diabetes & Sport unterhalten und er hat sich auch so seine Gedanken gemacht.
One more thing:
Roche macht jetzt auch in CGM … Roche hat uns beim #DiabetesMeetUp sein eigens CGM vorgestellt und wir konnten es so halb testen.
Wie alle CGM’s auf dem Markt besteht auch das Roche CGM aus einem Sensor, einem Transmitter und dem Receiver. Später soll man aber seine Werte auch über eine Android oder iOS App auslesen können.
Der Sensor hat eine Lebensdauer von 7 Tagen und kann auch nicht verlängert werden. Der Transmitter erinnert mich ein bisschen an einen kleinen Abbott Freestyle Navigator. Roche gibt an, dass er 1 Jahr halten soll. Die CGM Daten werden im Transmitter gespeichert.
Die App ist nicht weltbewegendes, keine großen Innovationen wie das auslesen der Daten von z.B. Runtastic oder anderen Apps geht nicht. Ansonsten macht das System einen soliden Eindruck, ein bisschen Altbacken und wie ich finde etwas groß.
Wie sich das System im Alltag schlägt konnten wir nicht testen, weil nur Demo Geräte zur Verfügung standen. Sascha, von Sugartweaks, hat ein Video vom setzen des Sensor gemacht … Hier das Video:
Zusammengefasst kann man sagen, es wird spannend wie es in Zukunft weiter geht. Dadurch, dass CGM in Deutschland jetzt Kassenleistung ist, wird kaum ein großer Hersteller um ein eigenes CGM herum kommen. Wird es mehr FGM’s von anderen Herstellern geben? Ich denke, die Hersteller warten noch ab und ziehen dann irgendwann ihre eigenen FGM’s aus der Schublade und mischen dann mit. 😉