Geschrieben von am Montag, 24. Oktober 2016
16 Kommentare

Warum ich mich für die Ypsopump entschieden habe

Nach fast 5 Jahren mit der Animas Vibe habe ich vor ein paar Tagen meine neue YpsoPump von Ypsomed vom Postboten in empfang nehmen können. Ich hatte ja schon einige Fotos auf unserer Facebook Fanpage gepostet und dort kam sofort die Frage auf, warum gerade die YpsoPump!? Die Frage ist sicherlich auf den ersten Blick berechtigt, weil was will man heutzutage mit einer Pumpe, die keine CGM Anbindung hat und wo der Boluskalkulator fehlt. Ich will es euch erklären … 🙂

Zu einem gibt es da die emotionale Seite. Wie wir hier ja auch schon des öfteren berichtet haben, sind wir seit gut 4 Jahren an der Entwicklung der Pumpe mit eingebunden und von daher war es klar, dass ich die Pumpe irgendwann mal tragen möchte. Aber das ist natürlich nicht ausschlaggebend gewesen. Hier meine Gründe warum ich mich für die YpsoPump entschieden habe:

  • die Größe … Die Pumpe ist klein und liegt gut in der Hand.
  • das Menü ist 100% Icon basiert und kommt ohne Schrift aus. 
  • Touchscreen
  • vorgefüllte Ampullen
  • zukunftsorientiert: Ich bin ein Fan davon, dass ich in Zukunft alles über mein iPhone steuern kann. Schon jetzt habe ich meine Dexcom G5 CGM Daten auf dem iPhone und ich denke von Ypsomed, dass sie genauso sehen. Ich bin mir zu 100% sicher, dass ich die Pumpe irgendwann über eine App bedienen kann. Wann das soweit sein wird, kann ich nicht sagen, ich hoffe so schnell wie möglich. Somit habe ich dann alles auf dem iPhone … Pumpensteuerung, CGM Daten, mySugr, Diasend als Auswertungstool. Wenn dann noch alles miteinander verknüpft ist … perfekt. 
  • das klare und schnörkellose Design, fast schon ein wenig schwedisch. 

 

Manche werden jetzt sagen, „Das kannst du doch fast alles bei anderen Pumpenherstellern wie z.B. Medtronic oder Animas haben!?“ Das stimmt und wäre die YpsoPump nicht auf dem Markt, würde ich bestimmt eine von den anderen Pumpen wählen. Aber ich finde es einfach gut und bemerkenswert und unterstütze gerne einen Hersteller der mit uns Diabetikern zusammenarbeitet und das unsere Meinung auch Gehör findet. Sowas gab es bis Dato noch nicht.

Wie denkt ihr darüber? Könnt ihr meine Gründe nachvollziehen?

Zum Schluss noch mal ein paar Fotos vom unpacking der Pumpe …

Finn
24. Oktober 2016 16 Comments Allgemein, Erfahrungen, Technik & Zubehör, Therapie/Insulinpumpe, , , , , , , ,
Ypsopump und EASD 2016 in MünchenMit dem Diabetes einmal um die Welt ... Willkommen in Australien
Kommentare: 13
  1. Michael Dornieden
    24. Oktober 2016 at 17:16

    Deine Entscheidung kann ich sehr gut nachvollziehen.
    Mir fehlen jedoch zum Umstieg die Features, die ich von der Spirit gewohnt bin- Steuerung einschließlich Bolusrechner über das Combo. Wenn die Spirit nun auch noch via Bluetooth mit einem Smartphone kommunizieren könnte, wäre das der Hit. Ich frage mich, warum die Hersteller das nicht von herein implementieren- die Schnittstellen sind ja vorhanden.

    Ein Umstieg auf das neue AccuCheck Modell Insight kommt für mich vorerst nicht in Frage, dafür hat sie noch zu viele Kinderkrnakheiten.

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  2. Andreas
    27. Oktober 2016 at 12:23

    Da ich eine Serie von drei Display-Brüchen in kürzerer Zeit hatte, kann ich die Smartphone-Euphorie nicht teilen. Ich würde aufgrund der Erfahrungen IMMER ein alternatives Darstellungs- bzw. Steuerdevice in nächster Nähe benötigen.
    Zudem ist das ständige Smartphone-Zücken doch „peinlich“, zumindest in den Augen medienkritischer Menschen (auch ich sehe Menschen sehr kritisch, die mit ihrem Smartphone verwachsen scheinen). Und ich sehe sehr oft nach meinem aktuellen Wert … und mich immer dabei schämen, nee, das möchte ich nicht.
    Von daher ist für mich – nach wie vor – folgende Kombination ideal: Auf meiner Garmin-Uhr sehe ich – sehr diskret – den Blutzucker, die (äußerst robuste!) Pumpe ist das Backup für die kontinuierliche Messung. So kann ich kann den Blutzucker auch bei Verlust oder Zerstörung oder Funktionseinschränkung des Handys (z. B. Akku leer, Bluetooth gestört. Flugmodus usw.) sehen. Die Pumpe für einen Bolus o. Ä. bedienen. das mache ich eh am liebsten ohne Datenverbindung, direkt am Gerät. Da fühle ich mich sicherer – wenn da eine Störung passierte, auweia …
    Also von daher sehe ich in der neuen Pumpe, abgesehen von Größe und Design, keinen Vorteil.

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    • Flu
      27. November 2016 at 21:59

      Hallo Andreas,
      bin Neuling beim Thema Pumpe und hab daher eine Frage zu deiner Anmerkung: Welche Pumpe hast du und wie funktioniert das mit der Garmin-Uhr? Hast du da was „gebastelt“ der gibt es das für alle?
      Vielen Dank im Voraus,
      Flu

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  3. Hendrik
    29. Oktober 2016 at 18:03

    Macht einen guten Eindruck, die Ypsopump! Ich finde es erfrischend, wenn sich Hersteller von Diabetes-Zubehör für schnörkelloses, schlichtes und modernes Design entscheiden. Außerdem kann ich absolut nachvollziehen, dass man „sein Baby“ in den Händen halten will, wenn man wie du, Finn, die Entwicklung begleitet hat.
    Insulinpumpen werden immer mehr zu Gadgets wie unsere iPhones oder Garmin-Uhren. Da spielt Emotionalität auch eine große Rolle, hilft aber auch über manche Unzulänglichkeiten hinweg. Zusätzlich belebt Ypsomed als neuer Pumpenanbieter das Geschäft – das kommt uns Diabetikern nur zu Gute!
    Meine Medtronic 754 ist mein Benchmark. Ich mag sie sehr. Sollte aber eine Pumpe verfügbar sein, die besser zu meinem Lebensstil passt, wechsle ich bei nächster Gelegenheit. Die Ypsopump ist eine sehr interessante Kandidatin!

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  4. Andreas
    28. November 2016 at 21:08

    @FLU: Ich habe eine animas vibe und mir zum dexcom g4 ein xDrip gelötet. So habe ich die CGM-Werte auf dem Handy und dank NIGHTSCOUT sowie meiner GARMIN Uhren auch auf dem Handgelenk. Meine Apps dazu kannst Du hier downloaden:
    https://apps.garmin.com/de-DE/developer/f9420c47-810f-47ac-a7dd-9fa7b8ecd22d/apps
    Für alles andere google die Begriffe …

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  5. Florian
    17. Januar 2017 at 21:39

    Die Beweggründe für die Ypsopump sind nachvollziehbar. Allerdings leuchtet mir nicht ein, warum eine Firma, die eine innovative Patch-Pumpe vertreibt, in dieser Kategorie nicht selber aktiv wird, und stattdessen eine weitere Schlauchpumpe auf den Markt bringt.
    Meines Erachtens nach fehlt im Bereich Patchpumpe eindeutig der Konkurrenzdruck, denn sonst wäre auch das Design und die Funktionalität der OmniPod mittlerweile der Zeit angepaßt. Aus meiner Sicht gehören die Schlauchpumpen zwar nicht zum alten Eisen und vom Markt, aber eine weitere simple herkömmliche Schlauchpumpe trägt nicht zur Innovation bei. Ich habe momentan die Befürchtung, dass es bei den Pumpen zu einem ähnlichen Phänomen in ein paar Jahren kommen wird wie bei den BZ-Meßgeräten. Die Teststreifen werden über kurz oder lang zum Auslaufmodell, dank dem Quantensprung von Abbott. Nun versucht Roche aufzuholen mit Eversense. Es wird erst wieder richtig rangeklotzt bei der Entwicklung, wenn eine Firma einen großen Schritt nach vorne macht.

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  6. Alice
    26. Oktober 2017 at 21:14

    Hallo Finn
    Ich habe heute meine (Test-) Ypsopump erhalten, samt Schulung (in der Schweiz ist die Pumpe erst seit 4 Wochen auf dem Markt). Viele deiner Beweggründe teile ich. Ich habe allerdings unfreiwillig einen Pumpenwechsel vorgenommen, da Medtronic ihr kleines Pumpenmodell auslaufen lässt und ich mich mit dem Trumm von 640G nicht anfreunden kann. Ich mache den Wechsel daher halbherzig, denn ich hätte am liebsten meine MiniMed VEO behalten, mit der ich rundum zufrieden bin. Zwei Features der VEO vermisse ich bei der Ypsopump bereits so schmerzlich, dass ich unsicher bin, ob ich den Vertrag in einem Monat unterschreiben werde: (1) Die Klemme und (2) das „aktive Insulin“.
    Zu (1): Medtronic hat für seine Pumpen ein „Gürtel-Clip“ genanntes Zubehör zur praktischen, einhändigen, unkomplizierten und flexiblen Befestigung der Pumpe an jedwedem Kleidungsstück, das nach dem Prinzip der Wäscheklammer funktioniert. Diesen habe ich jetzt 8 Jahre lang verwendet und ich kann mir das Tragen einer Insulinpumpe ohne diese Klammer schlichtweg nicht vorstellen. Alle mir bekannten Alternativen – auch die von Ypsopump angebotenen Täschchen, Etuis oder Hüllen – hinken in Punkto Alltagstauglichkeit weit abgeschlagen hinterher. Zu (2): Im Gegensatz zum Bolusrechner, der ja nichts weiter tut als für Rechenmuffel einen einfachen Dreisatz auszurechnen, liefert mir die Funktion „aktives Insulin“ eine wertvolle therapierelevante Information, die ich nicht selber berechnen kann. Die Ypsopump gibt beim Wischen nach rechts ja lediglich den letzten abgegebenen Bolus an. Diese Information ist aber nichts wert, wenn ich zB. kurz hintereinander zwei Boli abgegeben habe (weil’s vielleicht nochmal einen Nachschlag gab ;-)) oder nach einem verlängertem Bolus. Das aktive Insulin wäre an dieser Stelle weitaus aussagekräftiger und hilfreicher.

    Nun meine Fragen an dich als Pumpenexperte und als Mitentwickler der Ypsopump: Sind diese beiden Punkte in euren Feedback-Runden an Ypsomed angesprochen worden? Und vor allem: Wie kannst du ohne diese Funktionen wirklich zufrieden sein mit der Ypsopump???

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    • Max
      27. Oktober 2017 at 07:23

      Alice, ich stimme dir voll zu! Genau diese beiden Punkte halten mich vom Wechsel VEO zu Ypso ab. Es wäre klasse, wenn du in 4-6 Wochen schreiben könntest, wie es bei dir weiterging!

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      • Alice
        27. Oktober 2017 at 08:44

        Das mach ich gern, Max! Wie lange kannst du die VEO denn noch behalten und welche Alternative ziehst du in Betracht?

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        • Max
          27. Oktober 2017 at 09:05

          Meine VEO läuft noch, kommt aber ins 5. Jahr und hatte neulich einen kleinen Software-Schluckauf. Alternativen sehe ich nicht viele. Die Minimed 640 scheint nur wenig besser als die Ypsopump. Accuchek macht mich nicht an. Daher wäre es die Wahl der am wenigsten schlechten Pumpe.

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  7. Alice
    27. Oktober 2017 at 13:22

    Das könnten fast meine Worte sein: die Wahl der am wenigsten schlechtERen Pumpe! Tatsächlich fehlt für mich noch der Vorteil der Ypsopump ggü. der Minimed, die einen überzeugen würde, die Pumpe ohne den „Zwang“ durch den nicht erneuerbaren Vertrag für VEO zu wechseln. Bist du denn von Medtronic noch nicht aufgefordert worden, auf die 640G zu wechseln? Ich durfte sie eben gar nicht ins 5. Jahr laufen lassen… Oder gibt’s einen Trick?

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    • Max
      27. Oktober 2017 at 14:20

      Nein, kein Trick. Ich gehe davon aus, dass es keinen geplanten Austausch/Entsorgung von Pumpen in Deutschland gibt, und dass erst bei Defekt gewechselt wird.
      Gerade nochmal recherchiert: Laut Vergleichstabelle im www.pumpencafe.de wird die Ypsopump „in Kürze“ eine Verbindung zu einer MyLife App haben, die auch aktives Insulin angeben kann. Das wäre nicht perfekt, aber viel besser als nichts!

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  8. Phil
    17. Februar 2021 at 15:12

    Es ist 2021 und wenn du deine Ypsopump noch hast kannst du sie ab Mai ja mit dem iPhone bedienen und ab März sogar schon mit dem Dexcom die Werte importieren 🙂 Hattest also eine gute Ahnung was in Zukunft passieren wird. Ich werde mir die Ypsopump vermutlich genau aus dem Grund auch holen.

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