Ungewöhnliche Mess-Situationen, Mess-Eskapaden…da kann ich nicht wirklich mitreden. Ich messe einfach wo ich
gerade sitze, stehe, liege. Und bis auf einen Messgeräte-Tod in der Kloschüssel haben ich beim Blutzuckermessen noch keine außergewöhnlichen Situationen erlebt. Und nein, ich habe nicht auf dem Klo gemessen, sondern hatte das Gerät (ich glaube es war damals ein Freestyle mini von Abbott) in der Hosentasche und konnte es vor dem Sturz in die Schüssel nicht retten. Plumps. Weg war es.
Daher schreibe ich hier lieber mal ein paar Dinge zusammen, die ich zum Thema Blutzuckermessen wichtig finde, oder die ich mit Blutzuckermessen verbinde.
Blutzuckermessen in der Öffentlichkeit
Generell bin ich aber der Meinung, dass niemand sich für das Blutzuckermessen verstecken oder es peinlich sein sollte. Oft lesen ich, dass sich Diabetiker entweder nicht trauen in der Öffentlichkeit zu messen, oder gebeten werden für den Blutzucker-Check das WC aufzusuchen. Mir persönlich geht bei letzterem echt der Hut hoch. Ich habe mir Diabetes schließlich nicht ausgesucht und wenn ich Dinge tun muss die meine Therapie verlangt, und ich mich damit um meine Gesundheit kümmere, dann tue ich das dort wo es mir passt. Anmerkungen wie „ich kann kein Blut sehen“ finde ich ehrlich gesagt lächerlich. Wir reden hier von einem nicht einmal Stecknadel großem Tropfen (Tropfen ist mehr als übertrieben) und nicht von einer Blutlache.
Guck nicht pikiert oder angewidert, wenn ich den Blutzucker messe oder Insulin spritze. Ich mach das sicher nicht zum Spaß. Diabetes ist ein Fulltime Job (für den ich mich übrigens nie beworben habe) und ich mache das ganze Spektakel nur, damit es mir gut geht. GEHEIMTIPP: schau einfach weg, wenn du es nicht sehen willst.
…habe ich einst in meinem Knigge für Nicht-Diabetiker geschrieben.
Mein Lieblingsort für Blutzuckermessung
Ich hatte eh schon oft drüber geschrieben. In Hamburg haben wir den Messberg und am Messberg wird gemessen. Den ersten Blutzucker am Tag messe ich übrigens noch liegend im Bett. Auch wenn ich ein CGM trage, kann ich der Gewohnheit nicht entfliehen jedern Morgen nach dem Aufwachen meinem Blutzucker zu messen. Das ist schon fast wie bei einem Roboter. Augen auf, recken, strecken, Griff zum Blutzuckermessgerät. Den Wert nutze ich dann auch gleich für die Kalibrierung. So habe ich den Tag über dann Ruhe.
Damit möchte ich nicht mehr Blutzuckermessen
Das auf dem Foto unten ist eine übliche Lanzette wie sie auch teils noch in Krankenhäusern und Arztpraxen zur Blutzucker-Abnahme verwendet werden. Als ich 1990 Diabetes bekam, waren diese Lanzetten aber für mich Alltag und ich hab mir die Dinger täglich ohne Stechhilfe in den Finger katapultieren müssen. Das war auch die einzige Zeit in meiner Diabetes Karriere, in der meine Finger echt mies aussahen, denn die richtige Geschwindigkeit und Stechtiefe zu finden war eine kleine Herausforderung. Zum Glück gibt es heute Stechhilfen, die die Blutzuckerkontrolle absolut schmerzfrei verlaufen lassen (und natürlich CGM und FGM). Wie man richtig und schmerzfrei misst, habe ich mal untrer „Peng, die Sache mit den Einschusslöchern“ zusammen gefasst.
Es gibt keinen Grund seinen Blutzucker nicht zu messen
Klar, Motivationstiefs haben wir alle mal. Das ist normal. Aber uns sollte auch bewusst sein, dass der Blutzucker der Wert ist, von dem alles abhängt. Wieviel ich spritzen muss, ob ich zusätzliche BE für den Sport essen muss…der Blutzucker ist die Grundlage für meine Therapie-Entscheidungen. Hinter jedem Blutzucker steckt quasi ein Call to Action. Für alle die, die sich ur schwer motivieren können den Blutzucker regelmäßig zu messen, habe ich hier ein paar Motivationstipps zusammen geschrieben:
Die Sache mit dern Motivation Part 1
Die Sache mit dern Motivation Part 2