Das Thema am heutigen Mittwoch in der Diabetes Blog Woche 2019 ist …
#Realtalk – Diabetes und Folgekomplikationen – Präsent oder Verdrängt
Wenn man bei google „diabetes Typ 1 Spätfolgen“ eingibt, dann bekommt man ca. 162tsd Ergebnisse angezeigt. Und auch in den sozialen Medien, wie zum Beispiel Facebook, wird das Thema mehr oder weniger offen oder eben auch nicht so offen angesprochen. Bedeutet das, dass die Leute die Thematik verdrängen, oder ist vielleicht sogar Scham im Spiel?
Für mich persönlich waren Folgeerkrankungen nie so richtig ein Thema. Ich kann mich auch nicht daran erinnern, dass mich meine Eltern z.B. ermahnt haben, wenn in der Pubertät der Zucker mal nicht so war, wie er eigentlich sein sollte.
Jeder ist für seinen Diabetes selber verantwortlich
Natürlich ist jeder selber für seinen Diabetes verantwortlich. Nicht der Arzt, nicht der Partner, nicht die Familie. Man selber! Dinge wie schlecht heilende Wunden, Nachlassen der Seekraft, Empfindungsstörungen in den Gliedmasse, nachlassende Libido…das alles sind die Dinge die man ernst nehmen sollte, sobald man sie bemerkt. Natürlich müssen sie nicht zwangsläufig mit dem Diabetes zusammen hängen. Wichtig ist auf jeden Fall, diese Dinge beim Arzt anzusprechen, offen und ehrlich. Besser zu früh als zu spät. Auch wenn manche Themen vielleicht peinlich sind.
Und da hat Ilka im letzten Diabetes Beach Club talk etwas ganz Gutes gesagt, was ich persönlich auch unterstütze. Es kommt immer auch drauf an wie man von seinem ersten Diabetes Arzt /bei der Diagnose geprägt wurde. Wie die betreffende Praxis oder die Klinik mit dem Thema Folgekomplikationen umgeht und wie es vermittelt wird.
Vor ein paar Jahren hatte uns mal eine Diabetikerin angerufen, die in ihrer Kindheit und als Jugendliche echt nicht auf ihren Diabetes geachtet hat. Sie war auch bei keinem richtigen Diabetes Arzt und wurde in der Zeit auch einfach alleine gelassen. Jetzt, als Junge Frau hat sie natürlich die Quittung dafür bekommen und hat echt mit Folgekomplikationen zu kämpfen. Sie sagte mir, das Wichtigste was ihr in jungen Jahren gefehlt hat, war eine kompetente und gute Diabetes Praxis … Und das ist sooo wichtig. Leider ist es nicht immer der Fall.
Ich glaube dieses Thema sollte nicht immer und ständig präsent sein, aber es sollte aber auch nicht verdrängt werden.